Android Auto und Apple CarPlay im Vergleich

Alpine iLX 700 (© 2015 Alpine )

Apple CarPlay und Android Auto ermöglichen Autofahrern komfortablen Zugriff auf diverse Smartphone-Apps. Wir verraten euch, in welcher Hinsicht sich die beiden In-Car-Systeme unterscheiden.

Android Auto vs. CarPlay: Verfügbarkeit

Sowohl Android Auto als auch Apple CarPlay lassen sich am besten mit einem Infotainment-System nutzen, das die In-Car-Systeme unterstützt. Wenn ihr vorhabt, ein neues Auto zu kaufen, solltet ihr das bei der Konfiguration des Fahrzeugs berücksichtigen. Die Auswahl an Neuwagen, die sich ab Werk mit einem Android-Auto-kompatiblen Infotainment-System ausstatten lassen, ist etwas größer: Während Googles In-Car-System für über 400 Modelle verfügbar ist, gibt es CarPlay für etwa 300 Fahrzeuge. BMW verzichtet allerdings auf Android Auto und bietet nur CarPlay-Support. Für die meisten Fahrzeuge stehen aber beide Smartphone-Schnittstellen zur Auswahl.

Wenn ihr bereits ein Auto besitzt, könnt ihr euch ein Infotainment-System eines Drittanbieters zulegen, das CarPlay beziehungsweise Android Auto unterstützt. Hersteller, die solche Lösungen zum Nachrüsten im Sortiment haben, sind beispielsweise Alpine, Kenwood oder Pioneer. Es geht aber auch ganz ohne Infotainment-System – zumindest, wenn ihr euch für Android Auto entscheidet: Anders als CarPlay lässt sich Googles Lösung auch komplett auf dem Smartphone verwenden.

So funktioniert Apple CarPlay

Um Apple CarPlay nutzen zu können, müsst ihr euer iPhone in den meisten Fällen per Lightning-auf-USB-Kabel mit eurem Infotainment-System verbinden – selbst, wenn dieses eigentlich die Kopplung von Smartphones via Bluetooth unterstützt. Nur wenige Fahrzeuge (etwa von BMW) ermöglichen es bis jetzt, Apple CarPlay über ein kabellos verbundenes iPhone zu verwenden. iPads und iPods bleiben komplett außen vor.

Apple CarPlay stellt auf eurem iPhone installierte Apps auf dem Infotainment-System eures Autos bereit. Dieses zeigt euch die verfügbaren Anwendungen ähnlich wie euer Smartphone übersichtlich auf einem mehrseitigen Homescreen an. Die Bedienung erfolgt wahlweise über den Touchscreen oder die Knöpfe des Infotainment-Systems, die Tasten eines Multifunktionslenkrads oder per Siri-Sprachbefehl. Allerdings könnt ihr bei Weitem nicht alle iOS-Anwendungen nutzen.

Zur Auswahl stehen natürlich diverse iOS-Apps von Apple – etwa die Nachrichten- und die Musik-App, Apple Maps oder "Podcasts". Darüber hinaus könnt ihr unter anderem auf WhatsApp, "Downcast", Google Play Music, Spotify oder Amazon Music zugreifen. Mit Google Maps steht die für Autofahrer vielleicht nützlichste App aktuell nicht zur Verfügung – das soll sich aber mit der Einführung von iOS 12 ändern. Auch Waze soll CarPlay dann unterstützen.

Das bietet Android Auto

Auch Android Auto bringt Smartphone-Apps auf euer Infotainment-System. Die Auswahl ist allerdings deutlich größer als bei CarPlay. Sie umfasst neben den üblichen Verdächtigen wie WhatsApp, Spotify und Co. unter anderem auch Skype, den Facebook Messenger, den VLC-Player, Telegram oder ICQ. Und natürlich stehen euch diverse Apps des Suchmaschinenriesen zur Verfügung – allen voran Google Maps.

Android Auto bietet bereits Zugriff auf Google Maps (© 2018 Shutterstock / oekka.k/Google)

Die Verbindung erfolgt im Normalfall per USB-Kabel. Zwar ist wie bei CarPlay theoretisch auch eine kabellose Verbindung möglich. Tatsächlich unterstützen diese aktuell aber nur wenige Smartphones – genauer gesagt, die Pixel-Geräte von Google. Achtung: Auch bei der Verbindung via USB muss Bluetooth aktiv sein, da Android Auto Telefonate darüber abwickelt.

Die Benutzeroberfläche von Android Auto fällt im Vergleich zu CarPlay deutlich schlichter aus. App-Icons sucht ihr auf dem Touchscreen des Infotainment-Systems vergeblich. An deren Stelle treten große Schaltflächen, welche die Bedienung während der Fahrt vereinfachen sollen. Am unteren Bildschirmrand befindet sich außerdem eine Navigationsleiste. Alternativ könnt ihr Android Auto per Sprachbefehl steuern.

Wie anfangs beschrieben, lässt sich Android Auto – ab Version 2.0 – auch ohne Infotainment-System nutzen. Dafür benötigt ihr neben einem Smartphone mit Android 5.0 oder höher nur eine Halterung und eine Stromquelle. Dann läuft alles über den Touchscreen eures Smartphones ab, wo euch das Android-Auto-Interface nahezu unverändert erwartet. Gegebenenfalls könnt ihr euer Gerät via Bluetooth mit einer Freisprecheinrichtung koppeln. Sprachbefehle unterstützt Android Auto auch im Smartphone-Modus.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!