Microsoft im Jahr 2016: Wohin geht die Reise für Windows 10 Mobile?

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Windows 10 (© 2015 Microsoft )

Windows 10 sorgte 2015 für neuen Schwung und mit dem Lumia 950 XL brachte Microsoft nach langer Zeit wieder ein neues Flaggschiff-Smartphone auf den Markt. Doch was können wir 2016 aus Redmond erwarten?

2015 überzeugte Microsoft mit Windows 10 und sorgte mit neuer Hardware für vor Staunen offen stehende Münder in der Redaktion. Insgesamt scheint der Konzern gut aufgestellt, bleibt im Smartphone-Bereich aber immer noch mit großem Abstand die Nummer 3 hinter Android und iOS. Das wird sich auch 2016 nicht ändern. Doch die Weichen sind gestellt, um langfristig zu Google und Apple aufzuschließen.

Mehr Apps für Windows 10 Mobile

Die Zahl und Qualität der zur Auswahl stehenden Apps ist immer noch der größte Schwachpunkt von Windows 10 Mobile im Vergleich zu iOS und Android, doch das Angebot ist schon deutlich gewachsen. 2016 wird sich diese Entwicklung fortsetzen. Mit dem Konzept der Universal-Apps, die auf allen Geräten vom Desktop-Rechner über Tablets bis Smartphones laufen sollen, und einem Tool zu leichteren Portierung von iOS-Apps - die Arbeit am Portierungsprojekt für Android hat Microsoft eingestellt - für Windows, hat Microsoft zumindest die Weichen richtig gestellt.

In der Praxis bedeutet das, dass es auch für kleine Start-Ups und einzelne Entwickler immer lohnender wird, Apps für für Windows zu programmieren. Sei es, weil die Programme nicht nicht für Windows 10 Mobile-Nutzer interessant sind, sondern auch auf PCs mit Windows laufen können oder die Umwandlung einer iOS-App mit wenig Aufwand zu bewerkstelligen ist. Und 2016 erhöht sich die Zahl der Geräte mit Windows 10 Mobile noch einmal deutlich.

Microsoft sollte aber nicht den Fehler begehen und das gute Angebot von Windows 10 Mobile einzuschränken - wie mit mit dem ab 1. März 2016 kostenpflichtigen Zugriff auf die Office-Programme geschehen. Denn noch ist die Zahl der Apps, die Continuum unterstützen, sehr überschaubar. Word und Co. sind Vorzeigeanwendungen für die Funktion, trotzdem wird kaum ein Nutzer auf einen richtigen PC verzichten können - für den ja schon jetzt ein Abo von Office 365 nötig ist.

Neue Geräte von Microsoft und anderen

Mit Windows 10 ist der software-seitige Grundstein für eine weitere positive Entwicklung gelegt, aber bei der Hardware reichen zwei Premium-Geräte und ein Einsteiger-Smartphone nicht aus. Auf das Lumia 950, das Lumia 950 XL und Lumia 550 müssen und werden weitere Geräte folgen. So kursieren momentan viele Gerüchte um zwei Mittelklasse-Smartphones: das Lumia 650 und das Lumia 850. Beide Modelle sollten nächstes Jahr offiziell werden.

Andere Smartphone-Hersteller halten sich, spätestens seitdem Microsoft Nokia gekauft und zum Hardware-Hersteller geworden ist, mit eigenen Windows-Smartphones zurück. Android-Geräte verkaufen sich einfacher, und beim gleichen Preis und ähnlicher Ausstattung greifen die Käufer eher zur vertrauten Lumia-Marke als dem Gerät eines Herstellers aus der zweiten Reihe. 2016 wird sich zeigen, ob mit Windows 10 Mobile das System auch für andere Hersteller wieder interessant wird oder ob die Entwicklung in Richtung Apple geht, wo Betriebssystem und Hardware nur aus einem Haus kommen.

Zudem wird es Zeit, dass Microsoft sich vom alten Lumia-Look aus Nokia-Zeiten trennt. Ein erster Schritt in diese Richtung könnte das bereits angedeutete Surface Phone sein. Ein Smartphone, das sich optisch am Surface-Tablet orientiert und mit seinem Design und Gehäusematerial das Lumia 950 XL als Windows-Flaggschiff ablösen könnte.

Das Surface Book schafft den Sprung über den großen Teich

Apropos Surface: Das Surface Book hat Microsoft bereits im Oktober vorgestellt, aber zu kaufen gab es das Tablet mit Ansteck-Tastatur 2015 in Deutschland noch nicht. 2016 sollte sich das ändern und Ihr auch hierzulande die Mischung aus Notebook und Tablet kaufen können. Bei den Surface-Tablets hat Microsoft keinen festen Jahresrhythmus eingehalten, sodass anders als bei vielen anderen Geräten, es keine Garantie gibt, dass wir 2016 ein Surface 4 oder Surface Pro 5 erwarten können.

Microsoft hat 2015 die Weichen gestellt. Bisher sieht der eingeschlagene Weg gut aus. 2016 wird sich zeigen, ob der Windows-Zug weiter in die richtige Richtung fährt

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