Carrot Alarm: Die fieseste Wecker-App der Welt

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Erste Aufgabe am Morgen: Sich laut und deutlich dem Wecker unterwerfen. (© 2015 CURVED )

"Seit Anbeginn der Zeit, hat sich noch nie ein Mensch darauf gefreut aufzuwachen. Bis Jetzt!" So wirbt Carrot für seinen Wecker Carrot Alarm. Die iOS-App gibt sich jede Mühe Euch aus dem Bett zu werfen und greift dazu auf ins Mark gehende Geräusche, erniedrigende Aufgaben, einen rauen Umgangston und ein Belohnungssystem zum Freischalten von Funktionen zurück. Das mussten wir natürlich sofort ausprobieren!

In den Tiefen des App Stores finden sich viele Wecker-Apps, aber Carrot Alarm sticht aus der Masse hervor. Ich komme zwar auch mit einem herkömmlichen Wecker in der Regel gut aus dem Bett, aber nachdem ich die Beschreibung von Carrot Alarm gelesen hatte, musste ich den iOS-Wecker unbedingt ausprobieren.

Carrot Alarm duldet keine Widerrede

Carrot Alarm hat mich mit seinem rauen, aber herzlich Umgangston, der stark an der Grenze zur Unfreundlichkeit kratzt, für sich gewinnen können. So fragt die App zum Beispiel, wie ich es finden würde, wenn sie in meinen Augapfel pikst, nachdem ich auf ihr Logo getippt habe. Der Wecker holt einen mit unterschiedlichen Wecktönen aus dem Schlaf, die allesamt nicht dazu geeignet sind, gemütlich liegen zu bleiben. Sie lösen vielmehr das dringende Bedürfnis aus, den Wecker abzustellen.

Aber Carrot Alarm lässt sich nicht so einfach stummschalten. Die App verlangt Aktionen von Euch, damit sie Ruhe gibt. Ich musste zum Beispiel am ersten Morgen laut und deutlich sagen: "Carrot is my lord and master" und anschließend fünfmal in ein Kästchen auf dem Touchscreen tippen. Erst danach kehrte Ruhe ein - und ich war richtig wach. Darum, ob es ein guter Zeitpunkt zum Aufstehen war, kümmert sich der iOS-Wecker im Gegensatz zu manch anderen weichgespülten Weck-Geräten nicht, sondern schlägt pünktlich zur voreingestellten Zeit Alarm.

Das Aufwachen und meistern der gestellten Aufgaben belohnt Carrot Alarm mit Punkten. Einfach nur Punkte zu sammeln wäre langweilig - und so fängt man als früher Vogel nicht nur den Wurm, sondern arbeitet sich in den Leveln nach oben und schaltet so neue Funktionen, Klingeltöne oder Überraschungen frei. Die App gewährt etwa den Zugriff auf ihr Menü erst, wenn Ihr Level 2 erreicht habt - was aber nach dem ersten erfolgreichen Weckvorgang der Fall ist. So steht Euch der volle Funktionsumfang, den Ihr vielleicht von anderen Weckern gewohnt seid, erst nach und nach zur Verfügung. So könnt Ihr ab Level 14 wiederkehrende Alarme einstellen und in Level 50 wartet ein "Sleep Extender" auf Euch - was auch immer das sein soll. Die Snooze-Funktion steht immerhin schon ab dem zweiten Level bereit.

Der etwas andere Wecker - für Alleinschläfer

Carrot Alarm ist die etwas andere Wecker-App, die mit ihrem rauen, aber herzlichen Ton das Aufstehen irgendwie schöner macht. Zumindest am Anfang. Ob die Motivation nach einigen Wochen immer noch so groß ist, kann ich noch nicht sagen. Die schrillen Wecktöne und die gestellten Aufgaben sorgen zudem dafür, dass man wirklich wach ist und den Wecker nicht einfach nur im Halbschlaf ausmacht.

Gäbe es eine Android-Version von Carrot Alarm, ich würde sie dauerhaft benutzten - zumindest wenn ich alleine ins Bett gehe. Denn man sollte Carrot Alarm nur verwenden, wenn man alleine im Bett liegt. Nicht jeder Bettnachbar wird von der 2,99 Euro teuren App begeistert sein. Vor allem nicht, wenn er oder sie noch weiter schlafen könnte.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!