Diese Superhelden brauchen dringend ihren eigenen Film

Black Widow braucht unbedingt einen eigenen Film. (© 2017 Marvel )

Es ist noch nicht offensichtlich, aber 2017 hat bewiesen, dass das Genre der Superhelden-Filme am Scheideweg ist. Kein einziger Film, ob finanziell erfolgreich oder nicht, konnte Kritiker und Fans restlos überzeugen. Das liegt auch an Geschichten, die wir langsam zur Genüge kennen. Neue Helden braucht die Leinwand!

Zwar herrscht momentan kein Mangel an Superhelden-Filmen, aber ein Ende ist in Sicht. DC findet einfach kein Rezept für ein eigenes, erfolgreiches Cinematic Universe und mit der Übernahme von FOX werden sich die Marvelfilme von sieben pro Jahr (2018) sicher auch reduzieren. Da wird es allmählich Zeit für frische Gesichter und Geschichten!

Black Widow

Wohl keine andere Avengers-Figur hätte einen eigenen Film so sehr verdient wie die "Black Widow" Natasha Romanoff (Scarlett Johansson). Nicht nur, dass sie eine spannende Origin aufweist, die in der TV-Serie "Agent Carter" lediglich ein wenig angerissen wird. Sie wäre auch die ideale Wahl, um nach den großen epischen Kämpfen der jüngeren Vergangenheit mal einen Spionage-Thriller im Stil eines weiblichen James Bond zu präsentieren. Charlize Theron mit "Atomic Blonde" hat erst vor ein paar Monaten bewiesen, dass ein harter, mit Martial Arts-Szenen gespickter Thriller sehr wohl ein Publikum findet. Zwar haben die Marvel-Macher zurzeit wohl noch kein Vertrauen in die Figur als Solo-Heldin im Kino. Aber das könnte sich 2019 nach "Captain Marvel" ja ändern. Und Scarlett Johansson hat schon seit Jahren Bereitschaft signalisiert, dabei zu sein.

Ein Spionagethriller mit Black Widow könnte cool werden. (© )

Birds of Prey

Eigentlich war der Film bereits in der Entwicklung, aber durch DCs Absturz mit "Justice League" dürfte sich das Thema einstweilen erledigt haben. Was schade ist, denn die Abenteuer des reinen Frauenteams Black Canary, Huntress und Oracle wären eine willkommene Abwechslung zu den ansonsten eher männerdominierten Teams im Superhelden-Business. Hier wären nicht nur drei starke Frauen beisammen, auch die Ausrichtung des Films könnte alle möglichen Richtungen einnehmen - von eher Fantasy-orientierten Storys bis hin zu harten Krimis könnten gute Autoren dem Trio einiges auf den Leib schreiben. Sollte allerdings Horror-Spezialist James Wan im kommenden Jahr mit "Aquaman" Schiffbruch erleiden, dürften die Tage der DC-Kinofilme gezählt sein, denn außer "Wonder Woman" hat kein Versuch so richtig Kasse gemacht. Allerdings sollte das dann schon etwas besser ausfallen als die mäßige TV-Serie von 2002.

Gambit

Ja, eigentlich war dieser Film nach langen Verzögerungen endlich in trockenen Tüchern, der Verkauf von FOX an Disney dürfte das Projekt aber für den Moment erledigt haben. Was schade ist, denn die bisherige Darstellung des Mutanten durch Taylor Kitsch in "Wolverine: Origins" war zwar in Ordnung, kratzte aber in Sachen Potenzial nur an der Oberfläche. Denn der aus New Orleans stammende Cajun, der Gegenstände mit kinetischer Energie aufladen kann, hat einen spannenden Hintergrund. Als Sohn des Anführers einer mächtigen Diebesgilde, der sich in die Tochter des rivalisierenden Clans verliebt, hätte ein Film nicht nur ein "Romeo und Julia"-Ambiente, sondern durch den Schauplatz auch eine "Interview mit einem Vampir"-Note. Der romantische und melancholische Heist-Thriller wäre ein Novum für Marvel - und sicher eine gute Idee für einen Film.

John Constantine

Aller guten Dinge sind bekanntlich Drei, denn das wäre die dritte Chance, die dieser schillernde Charakter bekommen würde. Erst floppte der eigentlich sehr ordentliche "Constantine" mit Keanu Reeves und Rachel Weisz, dann versuchte NBC es mit einer Serie, die ebenfalls kaum jemanden interessierte. Dabei wäre der knarzige und coole Unterwelt-Detektiv und Magier John Constantine aus dem DC-Erwachsenen-Label "Vertigo" die ideale Figur für einen mehr an Horror orientierten Superheldenfilm. Der zynische und ewig fluchende Antiheld wäre endlich mal ein Gegenentwurf für die allzu saubere Welt der Helden (wenn man Deadpool mal außen vor lässt) und könnte durchaus ein erwachseneres Publikum überzeugen. Wenn man ihn denn nur ließe ...

Teen Titans

Bald bekommt die "Krabbelgruppe" der Justice League zwar ihre eigene TV-Serie, aber eigentlich gehörten die besten Abenteuer des Teams, das sich bei Gründung 1964 aus den jugendlichen Sidekicks der bekannten DC-Helden wie Robin (von Batman), Kid Flash (von Flash) und Aqualad (von Aquaman) zusammensetzte, in die Kinos. Denn in der besten Zeit der Comicserie, in den frühen 80ern, hatten die Titans, wie sie heute heißen, eine interessante Team-Zusammenstellung. Und mit Deathstroke, dem Dämonen Trigon und anderen auch spannende und ungewöhnliche Gegner. So wurden die von Erwachsenen meist unverstandenen jungen Helden zu Konkurrenten der zeitgleich noch beliebteren X-Men und erlebten Abenteuer, die in viele Richtungen gehen konnten. Hier wäre ein gruseliger Film im Kampf gegen Dämonen ebenso denkbar wie ein eher komödiantischer Ansatz.

Thunderbolts

Obwohl "Suicide Squad" für DC zwar Geld eingespielt, die Fans aber nicht abgeholt hat, sind Schurken als Hauptfiguren keine schlechte Idee. Marvel hatte in den späten 90ern dazu einen coolen Einfall: Als auf der Erde viele Helden scheinbar gefallen waren (während der "Onslaught"-Saga), tauchte ein neues Team auf – die Thunderbolts. Tatsächlich waren die meisten der vermeintlichen neuen Held in Wirklichkeit Superschurken, die unter dem Kommando des fiesen Barons Zemo in neuer Identität ihre dunklen Pläne umsetzen wollten. Doch im Lauf der Zeit entdeckten einige der ehemaligen Verbrecher, dass das Heldenleben eigentlich ganz cool ist – und hatten keine Lust, wieder Bösewichter zu werden. Daraus ließe sich als Kinofilm sicher ein spannendes Drama inszenieren, bei dem die klassischen Gut und Böse-Rollen einmal gehörig durcheinander gewirbelt werden könnten.

Elseworld

Hier geht es nicht um einen Helden oder ein Team, sondern um eine der coolsten Ideen von DC. In dieser Comicreihe schicken sie bekannte Figuren in andere Zeiten oder Situationen. Eines der bekanntesten Abenteuer ist "Gotham by Gaslight", in dem Batman alias Bruce Wayne im späten 19. Jahrhundert lebt - und sich als victorianischer Batman mit einer Mordserie konfrontiert sieht, die den Londoner Ripper-Morden ähneln. Auch DC hat längst erkannt, wie gut die Elseworld-Abenteuer sind und bringt Gotham by Gaslight im kommenden Jahr als animierten Film heraus. Leider hatte Warner nicht den Mut, den Stoff als großen Realfilm umzusetzen, dabei wäre ein Batman auf der Jagd nach dem Ripper sicher auch für ein großes Publikum interessant.

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