iOS 10 vs. Android N: Welches Betriebssystem bekommt die cooleren Features?

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Bereits im März, und damit ungewöhnlich früh, hat Google die erste Beta-Version von Android N für Entwickler veröffentlicht. Am 13. Juni folgte Apple mit der ersten Beta von iOS 10. Die finalen Versionen erscheinen voraussichtlich erst im Herbst, aber dank der Beta-Versionen für Entwickler konnten wir schon einen Blick auf die Updates der zwei wichtigsten mobilen Betriebssysteme werfen und vergleichen die neuen Funktionen miteinander.

Auffällig ist, dass sowohl bei iOS 10 als auch bei Android N die Benachrichtigungen interaktiver geworden sind und Ihr direkt auf sie reagieren könnt. Auf dem iPhone können Nutzer zum Beispiel bereits im Sperrbildschirm eine Antwort im Messenger tippen und unter Android dürft Ihr bei der ersten Benachrichtigung festlegen, wie Euch die App in Zukunft informieren soll. Die Widgets einzelner Apps, die den Sperrbildschirm nach einem Wisch zur Seite ergänzen sind allerdings iOS 10 vorbehalten. Sowohl Apple als auch Google haben die Schnelleinstellungen mit einem neuen Erscheinungsbild versehen. Aber hier hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf.

iOS 10: Siri für alle und ein versteckter Dark Mode

Eine große Veränderung von iOS 10 betrifft Siri. Mit dem neuen Betriebssystem dürfen auch Drittanbieter für ihre Apps auf die Sprachsteuerung zugreifen und Ihr könnt bald nicht nur die Anwendung von Apple mit ihrer Hilfe bedienen. Zum Start erhalten allerdings erstmal nur bestimmte Apps Zugriff auf Siri. Im Laufe der Zeit soll der Kreis beständig erweitert werden. Noch nicht offiziell angekündigt hat Apple den Dark Mode. Ein Entwickler will ihn aber in der ersten Beta entdeckt haben. Mit ihm soll sich das gesamte Erscheinungsbild von iOS umstellen lassen, wobei der typische weiße Hintergrund schwarz wird.

Darüber hinaus könnt Ihr jetzt viele, aber nicht alle, der vorinstallierten Apps von Apple vom iPhone oder iPad entfernen und bei Bedarf später wieder aus dem App Store laden. Ähnlich wie bei Android, wo sich die vorinstallierten Apps schon länger deaktivieren, aber nicht komplett deinstallieren lassen, belegen die Apps, auch wenn sie nicht mehr auf dem Homescreen zu sehen sind, Speicherplatz. Mit der Haus-App enthält iOS 10 zudem eine ganz neue App, die der für Euch sichtbare Teil von Homekit ist und als Zentrale für das Smart Home gedacht ist.

Zusätzlich bringt iOS 10 viele Veränderungen für einzelne Apps mit. So hat die News-App ein neues Design erhalten und könnte mit der finalen Version des Betriebssystems in Deutschland den regulären Betrieb aufnehmen. Ebenfalls neue ist das Erscheinungsbild von Apple Music und der Maps-App, die zudem noch für Dritt-Entwickler geöffnet wurde. Gleiches hat Apple bei seinem Messenger iMessage gemacht und ihm viele neue Funktionen wie Zaubertinte, animierte Hintergründe und größere Emojis spendiert.

Die Standard-Tastatur von iOS unterstützt die gleichzeitige Texteingabe in verschiedenen Sprachen in einem Textfeld. Das geht unter Android schon länger – und das nicht nur mit Drittanbieter-Tastaturen sondern auch mit dem Standard-Keyboard. Ebenfalls deutlich an Google erinnern die neuen Funktionen von Apples Fotos-App: Gesichtserkennung, Suche nach Personen, Objekten und Landschaften sowie die automatische Erstellung von Diaschauen bietet Google Photos schon seit über einem Jahr. Der Unterschied: Bei Apple müsst Ihr Eure Fotos nicht erst in die Cloud laden.

iOS 10 im Video-Rundgang: Die Neuheiten der Entwicklerversion im Detail

Mit Apple Pay im Web startet der Konzern aus Cupertino seinen eigenen PayPal-Konkurrenten, aber vorerst nur in den Ländern in denen sein Bezahlsystem Apple Pay funktioniert. Deutschland gehört vorerst nicht dazu. Frankreich und die Schweiz sollen im Sommer aber in den erlauchten Kreis aufgenommen werden.

Android N: Splitscreen und Updates im Hintergrund

Ein Splitscreen-Modus konnte man unter Android bereits finden, aber nur als eigene Entwicklung von Herstellern wie Samsung, die Ihre Phablets wie das Galaxy Note 4 damit versahen. Apple hat ihn mit iOS 8 bereits auf die iPads gebracht und mit iOS 9 auf das iPhone 6s Plus und iPhone 6 Plus. Google wertet damit vor allem die Android-Tablets auf, bei deren Bildschirmgrößen die Zweiteilung mehr Sinn ergibt als bei Smartphones. Neben den Schnelleinstellungen hat sich Google auch die Einstellungen vorgenommen und sie übersichtlicher gestaltet.

Unter der Haube erhält Android N Unterstützung für die Daydream, für die Smartphones aber bestimmte, noch nicht bekannte, Vorraussetzungen erfüllen müssen.

Android N: Die neuen Features der Entwickler-Preview

Mit Android N halten die neuen Emojis von Unicode 9 Einzug auf Android und Ihr könnt die Standard-Tastatur mit bunten Hintergründen und eigenen Bildern individualisieren. Und falls Aktualisierungen für das Betriebssystem erscheinen, lädt Euer Smartphone sie im Hintergrund herunter und installiert sie beim nächsten Neustart des Geräts automatisch mit.

Sind Apps cooler als neue Technologien?

Mit den vielen Veränderungen bei den Apps hat iOS 10 auf den ersten Blick mehr und coolere Features erhalten. Aber das wäre eine ungerechte Bewertung, da Google sich auf das Betriebssystem konzentriert und seine Apps davon unabhängig immer weiter entwickelt. So bleiben, betrachtet man das System alleine Widgets, interaktive Benachrichtigungen und ein neues Design für Schnelleinstellungen. Mit zwei davon wartet auch Android N auf und kann zudem eine moderne Grafikschnittstelle für sich verbuchen und ist mit DayDream gut für die VR-Zukunft gerüstet.

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