iOS 9: Der Fokus liegt auf Stabilität und Performance

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(© 2014 CURVED )

Eine ganze Batterie an neuen Features brachten iOS 7 und iOS 8 mit sich. Das soll ich unter iOS 9 ändern, das vor allem auf Stabilität ausgerichtet sein wird. Warum das eine gute Entscheidung ist.

Die Aufgabe, die sich Apple nach dem Abgang seines iOS-Verantwortlichen Scott Forstall gestellt hatte, war enorm: Das mobile Betriebssystem, das 2007 mit der Einführung des ersten iPhones Geschichte geschrieben hatte, war über die Jahre - vor allem optisch - angestaubt. Berüchtigt war Apples OS vor allem für den sogenannten Skeuomorphismus, das Nachahmen echter Produkte in digitalem Design. Jonny Ive, Apples Design-Guru, war gefragt. Und er lieferte ein cleanes “flat design”, das dem puristischen Look von iPhone, iPad und iPod entsprach.

Mit iOS 8 verzahnte Apple dann umso mehr OS X und iOS, ein notwendiger Schritt für ein mächtiges Ökosystem. Wer ein Projekt auf dem Smartphone oder Tablet anfängt, der kann am Rechner weiterarbeiten und andersherum. Telefonate und Kurznachrichten lassen sich am Mac starten, solange das iPhone in der Nähe ist. Das ist praktisch.

Konsequente Umstellung auf 64 Bit

Doch obwohl das Mehr an Features iOS zu einem besseren Betriebssystem machte, mehrte sich die Kritik vieler Nutzer. Vor allem Verbindungsabbrüche und Probleme beim Aufbau von WLAN-Verbindungen scheinen seit iOS 8.0.1 zum Alltag vieler iPhone-Nutzer zu gehören. Auch mit dem neuen Update auf iOS 8.1.3 scheint das noch nicht behoben. Apple arbeitet unter Hochdruck an der Problemlösung. Darauf deutet das frühe Release einer Beta für iOS 8.3 hin - und das, wo iOS 8.2 noch gar nicht zum Download bereitsteht.

Kurzum: iOS braucht nach der grundlegenden Update-Phase eine Ruhephase. Vergleichbar mit dem damaligen Release von OS X Snow Leopard für den Mac. Das Update liefert kaum neue Features, lief dafür aber weitaus stabiler und zügiger als seine Vorgänger-Versionen. Laut 9to5mac will sich Apple deswegen bei iOS 9 auf Stabilität und bessere Leistung konzentrieren. Zudem arbeite man in Cupertino daran, den belegten Speicherplatz des OS zu verringern, um auf iPhones mit 16 Gigabyte noch ausreichend Speicher zur Verfügung zu stellen.

Ein Knackpunkt dürfte die konsequente Ausrichtung auf 64-Bit-Prozessoren und die Anpassung der Apps sein. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Apple im September ein Update für das iPhone 6 und iPhone 6 Plus zusammen mit iOS 9 präsentiert. Zeitgleich dürfte sich der Konzern aus Cupertino auch, wie sonst üblich, sein Sortiment verschlanken. Fallen das iPad mini der ersten Generation, der iPod touch der fünften Generation und das iPhone 5c weg, so hätte man folglich nur noch 64-Bit-Geräte im Angebot: das iPhone 5S, das iPhone 6, das iPhone 6 Plus, das iPad Air, das iPad Air 2, das iPad Mini 2 und das iPad Mini 3. Darauf aufbauend könnten Developer ihre Anwendungen entsprechend anpassen, was die Perfomance und Stabilität zweifelsohne verbessern würde.

Ganz ohne neue Features geht es nicht

Ich würde gerne auf einige Features verzichten, wenn das nächste mobile OS aus Cupertino stabiler läuft. Ich genieße die neuen Freiheiten, die mir Handoff und Co. bieten und die Arbeit mit mehreren Geräten vereinfachen. Aber nach wie vor stören kleinere Bugs im alltäglichen Gebrauch. Mal findet Spotlight keinerlei Suchtreffer, mal hängt die Drittanbieter-Tastatur im Messenger. Ganz reibungslos funktioniert iOS 8 auch unter iOS 8.1.3 noch nicht. Und auch wenn ich mit dem Akku des iPhone 6 gut durch den Tag komme, dürfte einige Tweaks unter der Haube nicht nur mehr Performance, sondern auch mehr Akkulaufzeit bringen.

Ganz ohne neue Features wird aber auch iOS 9 nicht auskommen. Im Gespräch ist bereits ein Update der Karten-App mit Einbindung des öffentlichen Nahverkehrs und Kartenmaterial von Gebäuden. Wie schon am Dienstag im iCar-Artikel erwähnt, verfügt Googles Karten-App über die höhere Datendichte. Ein besseres Apple Maps? Warum nicht! Doch viel spannender finde ich noch folgendes Konzept für das Notification Center unter iOS. Ihr wisst schon: Das Ding, das Ihr vermutlich nie nutzt. Drei Schüler aus Schweden haben mit Hinblick auf iOS 9 ein schickes Konzept kreiert und dazu ein Video veröffentlicht.

Nach den Ideen der drei Schüler sollte die Navigation innerhalb der Mitteilungszentrale über ein Karten-Interface laufen, wie Google es zuletzt häufiger einsetzt: "Unserem Redesign liegt die aufstrebende Idee einer Card UI zugrunde und es nutzt einige der bereits existierenden UI/UX-Muster innerhalb von iOS", beschreibt Andersson das Vorgehen. "Wir haben den Karten-Ansatz gewählt, da es sich dabei einfach um einen aktuellen Design-Trend handelt, und einen guten Weg, um eine Menge an Informationen darzustellen oder zu stauchen."

Finden wir bei CURVED auch. Spätestens zur World Wide Developer Conference (WWDC) im Sommer sollten wir erfahren, ob Jonny Ive sich dieser Bitte annimmt. Doch welche Features wünscht Ihr Euch für iOS 9?

Wie findet ihr das? Stimmt ab!