iPhone 12 mini: Hat dieses Land keine Lust auf kleine Handys?

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(© 2020 Apple )

Hat sich Apple mit dem iPhone 12 mini verkalkuliert? Aktuellen Schätzungen zufolge ist der Anteil des neuen High-End-Winzlings an den iPhone-Verkäufen eher gering. Allerdings betrifft dies nur ein Land – und die absoluten Verkaufszahlen könnten eine andere Sprache sprechen.

Die Zahlen sind auf den ersten Blick eindeutig: Sowohl die drei größten Mobilfunkanbieter der USA als auch Analysen von in dem Land neu in Betrieb genommenen Geräten scheinen zu belegen: Das iPhone 12 mini ist bislang kein großer Erfolg. Das berichtet PCMag unter Berufung auf Umfragen und Erhebungen von Flurry Analytics. Demnach mache das Mini-iPhone nur zwischen vier und fünf Prozent der Verkäufe aus, verglichen mit den anderen Modellen des iPhone 12.

Zum Vergleich: Auf das Standard-Modell des iPhone 12 hingegen entfallen geschätzt zwischen 24 und 33 Prozent der Verkäufe. Und das, obwohl das Gerät bei (fast) gleicher Leistung wie das iPhone 12 mini rund 100 Dollar mehr kostet. Offenbar entscheiden sich also sehr viele Käufer für das größere Display.

Gräbt das iPhone SE das Wasser ab?

Die naheliegende Schlussfolgerung: Handliche Smartphones sind 2020 in den USA einfach nicht gefragt. Doch diese Erklärung greift etwas zu kurz. Denn zum einen gibt es in diesem Bereich mit dem iPhone SE (2020) einen Konkurrenten aus dem eigenen Haus. Das iPhone SE hat beinahe die gleiche Größe wie das iPhone 12 mini, ist aber rund 300 Dollar günstiger.

Zum anderen dürften vor allem die absoluten Verkaufszahlen darüber entscheiden, ob das iPhone 12 mini ein Erfolg ist oder nicht. Analysten haben laut 9to5Mac gerade erst erneut bekräftigt, dass Apple mit dem aktuellen Modell einen sogenannten "Super-Cycle" erreichen könnte. Also einen Zyklus, in dem mehr Menschen ein neues iPhone kaufen als die Jahre zuvor. Zuletzt war dies 2014 der Fall, als Apple mit dem iPhone 6 ein Gerät im Angebot hatte, das – ironischerweise – erstmalig ein größeres Display bot.

Regionale Unterschiede

Hinzu kommt, dass die Vorlieben und Nutzungsgewohnheiten sich je nach Region deutlich unterscheiden können. Wenn dem iPhone 12 mini also in den USA kein Erfolg beschienen ist, muss dies nicht für andere Teile der Welt gelten. In Europa etwa sind kleinere Handys mutmaßlich beliebter als in den USA.

Entsprechend werden wir vermutlich erst mit dem iPhone 13 wissen, ob das kleine Top-Smartphone erfolgreich war – wenn es einen Nachfolger erhält. Ein weiterer Indikator dürfte sein, ob die Android-Konkurrenz mit vergleichbaren Modellen nachzieht – wonach es aktuell eher nicht aussieht.

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