iPhone 13 (Pro): Apple hat bei Leistung des A15 untertrieben

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iPhone 13 Pro Kamera (© 2021 )

Apple geizt bekanntlich nicht mit Worten, wenn es um die eigenen Produkte geht. Jedes neue iPhone ist das beste aller Zeiten. Das iPhone 13 wird gar als "neue Superkraft" für euch bezeichnet. Ausgerechnet beim neuen A15-Chip hat sich der Hersteller aber etwas vertan. Und das könnte euch auch noch gefallen.

Auf der Apple Keynote im September 2021 hieß es offiziell, dass der Antrieb des iPhone 13 (hier mit Vertrag erhältlich) insgesamt um die 50 Prozent schneller als die Konkurrenz sei. Bezogen auf die Grafik-Performance soll die GPU mit vier Kernen 30 Prozent und die GPU mit fünf Kernen sogar über 50 Prozent mehr an Leistung bringen. Anandtech hat den A15-Chip nun selbst im Detail getestet – und kann die Apple-Zahlen nicht bestätigen. In Wirklichkeit ist das iPhone 13 demnach noch viel schneller als gedacht.

Moment, iPhone und GPU-Kerne?

Im Jahr 2021 hat Apple seine Smartphones mit leicht unterschiedlichen SoCs (System on a Chip) ins Rennen geschickt. iPhone 13 und iPhone 13 mini nutzen den A15 mit insgesamt vier Grafikkernen zur Berechnung von Bildern. Für das iPhone 13 Pro und das iPhone 13 Pro Max sind es jedoch fünf GPU-Kerne. Die Pro-Modelle können daher noch mehr Leistung bei der Bildberechnung abrufen, was etwa bei Spielen ein Vorteil ist. Ähnlich ging Apple bereits bei den M1-Macbooks vor. Auch hier gibt es Versionen mit unterschiedlicher Anzahl an GPU-Kernen.

So viel kann der A15 wirklich

Kurz gesagt: Den Testern zufolge ist das iPhone 13 (Pro) nicht 50 Prozent schneller als die Konkurrenz – es seien eher um die 62 Prozent. Noch extremer sei der Unterschied bezogen auf die Grafik-Leistung. Der A15 mit 5-Kern-GPU soll in einigen Benchmarks beinahe doppelt so schnell sein wie die Konkurrenz – sprich 100 Prozent statt 50 Prozent flotter.

Im Vergleich zum A14 hat Apple beim A15 einige Dinge geändert. Unter anderem hat das Unternehmen an den Taktraten geschraubt. Einer der zwei Performance-Kerne soll unter Last knapp 8 Prozent höher takten und 3240 MHz erreichen können. Drehen beide Performance-Kerne auf, liegt die maximale Taktrate 10 Prozent höher als beim Antrieb des iPhone 12: Bis zu 3180 MHz sind hier drin.

Außerdem hat Apple den System Cache vergrößert. Ganze 32 MB fasst dieser nun. Zum Vergleich: Der A14 bietet hier 16 MB, der Snapdragon 888 (der in vielen Android-Flaggschiffen aus 2021 verbaut ist) kommt auf 3 MB. Durch den großen Cache bleiben Informationen länger auf dem Chip abrufbar. Dadurch wird der RAM weniger beansprucht – der langsamer als der Chip arbeitet und weniger energieeffizient ist.

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Insgesamt hat sich auch viel in Sachen Energieeffizienz getan. Die Performance-Kerne des A15 seien unter Last um die 17 Prozent effizienter als die Leistungs-Kerne des A14. Das wirkt sich positiv auf die Akkulaufzeit aus.

Stärkere Drosselung bei Pro-Modellen

Die hohe Geschwindigkeit des A15 hat jedoch einen Haken. Da Smartphones keine aktive Kühlung besitzen, könnt ihr nicht ewig darauf zurückgreifen – und das kommt wohl insbesondere beim iPhone 13 Pro und Pro Max zum Tragen. Schuld sei unter anderem das neue Innenleben. Auf der Hauptplatine sei der A15-Chip eher mittig untergebracht, für die Ableitung der Wärme wäre aber ein Platz am Rande des Gehäuses optimaler.

Aus diesem Grund soll der A15 in den Pro-Modellen seine Geschwindigkeit bei zu viel Hitze schneller und stärker drosseln als im iPhone 13 und iPhone 13 mini. Aber selbst wenn die Drossel greift, sollen die neuen iPhones in Benchmarks besser abschneiden als die Konkurrenz.

Am Beispiel des Benchmarks "3DMark Wild Life Unlimited"

So viel Leistung liefert das iPhone 13 (mit 4-Kern-GPU) maximal und mit aktiver Drosselung:
  • iPhone 13: 60,9 Bilder pro Sekunde
  • iPhone 13 mit Drossel: 42,8 Bilder pro Sekunde
Und diese Performance erreicht das iPhone 13 Pro (mit 5-Kern-GPU) maximal sowie mit Drosselung:
  • iPhone 13 Pro: 69,8 Bilder pro Sekunde
  • iPhone 13 Pro mit Drossel: 41,8 Bilder pro Sekunde

Ein kleiner Sieg über den A14, ein großer über die Konkurrenz

Dem Fazit von Andandtech zufolge zeigt der A15 zwar eine klare Performance-Verbesserung, aber vor allem auch bessere Werte in Sachen Energieeffizienz. Das könnte auch zum Teil die guten Werte erklären, die das iPhone 13 Pro Max im Akku-Test erzielt hat.

In Sachen roher Leistung sei der Chip des iPhone 13 (Pro) aber eher ein kleines Upgrade im Vergleich zum A14. Der Sprung falle geringer aus, als man es von Apple gewohnt sei. Verglichen mit der Konkurrenz ist der A15 aber wohl dennoch ein wahres Kraftpaket.

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