iStone ist das Steinzeit-iPhone aus der Schweiz

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(© 2014 Horst Bohnet )

Wenn Michelangelo ein Smartphone hätte entwerfen sollen: Es hätte bestimmt ausgesehen wie der iStone, das “Anti-Burnout-Gadget” des Schweizer Bildhauers Horst Bohnet.

Die Features überzeugen: permanente Stummschaltung, kein Updatezwang, strahlungsfrei, abhörsicher, Face to Face statt Facetime, und dann schaut es auch noch so unverschämt gut aus! Kurzum: Der iStone ist das Accessoire für alle, die einfach mal nicht erreichbar sein wollen. Oder wie es der Bildhauer Bohnet formuliert: “Rund um die Uhr ein stilles, trendiges Statement für eine bewusste Gesprächskultur, echte Verbindungen und Entschleunigung.”

In der Schweiz gibt es mehr Handys als Menschen

Aber was ist der iStone überhaupt? Apple-Fans würden sagen: Es ist eine dreiste iPhone-Kopie aus Stein. Andere würden es vielleicht für einen Briefbeschwerer aus Cupertino halten. Doch der Begriff “Kunsthandy” trifft es wohl am ehesten.  Wer den kleinen Brocken aus schwarzem Granit in der Hand hält, der will vor allem eines: ein Statement setzen gegen die Always-on-Gesellschaft. Und gegen Konsum und Kommerz aus Kosten der produzierenden Länder. Denn das Ursprungsmaterial stammt aus Steinplatten aus China und Indien und damit aus den Ländern, in denen Smartphones und Tablets in erster Linie gefertigt werden.

Die Idee kam Bohnet, als er sich mit einem simplen, aber frappierenden Fakt konfrontiert sah: In der Schweiz gibt es mehr Handys als Menschen! “Dank ihnen sind wir permanent erreichbar und können uns mit der ganzen Welt unterhalten”, lobt der Bildhauer aus Bildhauer aus Zürich, aber mahnt an: “Während wir ständig digitale Nachrichten und gekünstelte Nettigkeiten ausstrahlen, vergessen wir, unseren Nächsten ein Lächeln, ein offenes Ohr oder eine Berührung zu schenken.”

Als Bohnet dann von Freunden gebeten wurde, zum Schweizer Nationalfeiertag eine Rede zu halten, setzte sich der Künstler mit den Problemen mobiler Kommunikation auseinander. "Als sichtbares Zeichen meiner Überlegungen präsentierte ich am Schluss der Rede meinen iStone", erklärt er gegenüber CURVED. "Die Reaktionen darauf waren so positiv, dass ich spontan Bestellungen erhielt."

Will ein Statement setzen: Bildhauer Horst Bohnet (© )

Bearbeitet wird das Rohmaterial in der Schweiz. Hier erhalten die Steine ihren Schliff bis sie glänzen und einem schwarzen iPhone zum Verwechseln ähnlich sehen. Tätsächlich kann man sich danach im iStone spiegeln. Und was kostet’s? 88 Franken oder umgerechnet rund 71 Euro. Dafür bekommt Ihr sogar noch unbeschränktes Zeitguthaben gratis dazu. Zum Lieferumfang zählt außerdem noch die entsprechende "Software": eine Hülle aus Naturfilz, gefertigt in Deutschland.

Bohnet selbst besitzt übrigens kein Handy oder Smartphone und sagt, er wollte auch "endlich dazu gehören", verrät er gegenüber CURVED. Angst, dass Apple ihn verklagen könnte, hat der Schweizer nicht: "Ich hoffe, dass Apple die Veräppelung mit Humor nimmt und den iStone vielleicht sogar in sein Angebot aufnimmt."

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