Netflix bringt 4K-Streaming auf PCs – aber nicht auf alle

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(© 2016 YouTube.com/Netflix Deutschland, Österreich und Schweiz )

Netflix lässt sich bald auch auf PCs in 4K streamen, bislang war dies nur mit bestimmten Fernsehern und Settop-Boxen wie Amazon Fire TV möglich. Eine Einschränkung hat sich Sache allerdings: Voraussetzung ist eine aktuelle Version von Windows 10 und der Einsatz von Microsofts Edge-Browser, wie Ars Technica schreibt.

Der Grund lautet DRM, kurz für "Digitales Rechtemanagement", also: Kopierschutz. Anbieter von Streaming-Inhalten hatten Angst, dass Netflix-Serien und -Filme einfach per Aufzeichnungssoftware mitgeschnitten werden. Das Windows 10 Anniversary Update hat aber eine neue DRM-Software namens PlayReady 3.0 integriert, die die Entschlüsselung an PC-Hardware koppelt. Der Einsatz von externen Aufnahmegeräten ist dadurch ebenfalls unterbunden.

Surface Book i7 reicht nicht aus

Da ist es wenig verwunderlich, dass Microsofts Edge-Browser bislang der einzige Vertreter seiner Art ist, der diese Art Kopierschutz unterstützt. Das ist aber noch nicht alles, denn der verwendete 4K-Codec setzt einen Kaby-Lake-Chip von Intel voraus, der derzeit nur in den aktuellsten Notebooks zu finden ist. Erste Desktop-Prozessoren dieser Generation sind erst für Anfang 2017 geplant. Theoretisch wären auch Nvidias Premium-Grafikkarten GTX 1070 und 1080 dazu in der Lage, mit dem Codec und dem Kopierschutz umzugehen, sie werden aber nicht als kompatible Geräte gelistet.

Selbst Microsofts hybrides Kraftpaket Surface Book i7 – ab knapp 2400 Dollar erhältlich – erfüllt diese Voraussetzungen nicht: Beim Prozessor handelt es sich nämlich um einen Vertreter des Kaby-Lake-Vorgängers Skylake. Da hilft es auch nichts, dass es sich um einen blitzschnellen Core i7-Chip handelt. Ungeduldige Otto-Normal-Kunden von Netflix streamen also am besten weiterhin über Settop-Boxen in 4K, bis Kaby Lake-Chips weiter verbreitet sind.

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