Platz im Portemonnaie: Stocard speichert Kundenkarten

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Zahlreiche Anbieter von Kunden und Bonuskarten sind bereits in Stocard hinterlegt. (© 2014 Stocard, CURVED Montage )

Die kostenlose App Stocard wurde in der Vergangenheit mit viel Lob bedacht. Ihr kennt die App noch nicht? Dabei erfüllt sie eine extrem sinnvolle Aufgabe: Stocard ist für iOS sowie Android erhältlich und scannt die Barcodes von Kunden- und Bonuskarten zahlreicher Unternehmen von Ikea bis zum ADAC ein. So müsst Ihr im besten Fall an der Kasse, wenn Ihr Eure Kundenkarte vorzeigt wollt, nur noch das Smartphone zücken.

Ist das wirklich so einfach? Grundsätzlich ja. Etliche Unternehmen sind in der Stocard-App bereits angelegt. Um eine Kundenkarte einzulesen, tippt Ihr einfach auf den entsprechenden Eintrag, worauf sich ein Kamera-Fenster öffnet, über das Ihr den Barcode von Eurer Karte scannt. Dies klappt im Praxistest mit mehreren Karten von verschiedenen Anbietern anstandslos. Auch das Scannen einer digitalisierten Karte aus der Stocard-App an der Kasse einer örtlichen Supermarktkette funktionierte im Test ohne Probleme. Wir probierten das unter anderem mit einer in Stocard archivierten Payback-Karte, die an der Kasse erhaltenen Payback-Punkte wurden unserem Konto dabei wie gewohnt gutgeschrieben. Super!

Ist ein Unternehmen, dessen Kundenkarte Ihr einlesen wollte, noch nicht in Stocard enthalten, könnte Ihr es dennoch über „Andere Kundenkarte“ hinzufügen. Im Folgenden habt Ihr wiederum die Möglichkeit, den Barcode der Karte zu scannen oder aber die auf der Karte enthaltene Kundennummer manuell einzugeben, sollte mal kein Code vorhanden sein. Die Möglichkeit zur manuellen Eingabe der Kundennummer steht darüber hinaus auch für die bereits in Stocard enthaltenen Anbieter zur Verfügung.

Ein weiterer positiver Aspekt: Die App ist kinderleicht zu bedienen und enthält quasi keine Einstellungen, zudem ist seit diesem Jahr der Abgleich von Stocard-Einträgen über die Cloud möglich. Hierfür muss man sich allerdings registrieren, wobei man die App ansonsten erfreulich anonym nutzen kann. Ebenfalls seit diesem Jahr neu: Stocard unterstützt Apples Passbook-App, weshalb der vollständige Name von Stocard im App Store dann auch „Stocard – Kundenkarten in Passbook“ lautet. Scannt Ihr eine Kundenkarte mit QR-Code ein, solltet Ihr in dem Eintrag für die Karte einen zusätzlichen „Add to Passbook“-Knopf in Stocard erhalten. Im Prinzip werden die Einträge im Anschluss dann in Passbook genau genauso verwaltet wie in Stocard selbst, dennoch ist die breite Unterstützung des Apple-Angebots lobenswert. Kundenkarten mit QR-Codes werden zum Beispiel von Vapiano oder Starbucks angeboten.

NoCard macht Stocard Probleme

Gibt es also keinerlei Schwierigkeiten bei der Nutzung der App? Mitunter schon, da es beim Scannen eines Barcodes vom Smartphone-Display zu Problemen kommen kann, wenn eine Kasse noch mit veralteter Scanner-Technologie ausgestattet ist. Zunächst sollte man also zumindest die wichtigsten Kundenkarten parallel zur App noch mit sich führen, um sicherzugehen, dass keine Bonuspunkte oder Ähnliches verloren gehen, wenn das Scannen der digitalen Kundenkarte einmal nicht klappen sollte.

Neue Karten könnt Ihr einfach über den Barcode einlesen (© )

Zudem wurden in den vergangenen Monaten bei den zur Rewe International AG gehörenden österreichischen Ketten Billa, Bipa und Merkur keine Kundenkarten-Apps von Drittanbietern wie Stocard mehr akzeptiert, da man dort Bedenken hat, diese könnten anonym generierte Kundenkarten enthalten. Denn genau solche lassen sich für diese drei Unternehmen mit dem in diesem Jahr aufgetauchten Angebot von Nocard erstellen. Auf der Webseite werden auf Wunsch zufällig generierte Barcodes für die drei besagten Unternehmen zur Verfügung gestellt, die dann mit einer App wie Stocard eingelesen werden können.

Digitalisierte und in Stocard archivierte Kundenkarten könnt Ihr beim jeweiligen Anbieter genauso verwenden wie „echte“ Karten (© )

Die Macher des Nocard-Dienstes wollen dabei mit diesen „anonymen“ Karten dem umfangreichen Sammeln von Kundendaten durch Konzerne über Bonusprogramme entgegenwirken, bewegen sich dabei aber auch nach eigener Einschätzung auf „dünnem Eis“. Billa beispielsweise soll über Twitter Kunden darauf hingewiesen haben, dass die Nutzung von mit Nocard generierten anonymen Kundenkarten „rechtswidrig und strafbar sei.“ Nicht zuletzt besteht auch die Gefahr, dass von Nocard generierte Barcodes bereits bestehenden Kunden der Unternehmen zugeordnet werden könnten. Eine Stellungnahme von Nocard zum kompletten Sachverhalt könnt Ihr bei Interesse hier nachlesen.

Die Stocard-App beziehungsweise ihre Anwender mussten hier also völlig unverschuldet einen kleinen Rückschlag erleiden, was die Einsatzmöglichkeiten der Anwendung angeht. Der hervorragenden Grundidee von Stocard tut dies jedoch keinen Abbruch. Ausprobieren solltet Ihr die App in jedem Fall.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!