Samsung und die Super-Kameras: Alles nur heiße Luft?

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(© 2021 CURVED )

Eine 200-MP-Kamera soll das Galaxy S22 Ultra bekommen – klingt beeindruckend, doch eine hohe Auflösung ist nur die halbe Miete. Tatsächlich kann sie auch Nachteile mit sich bringen. Ein bekannter Leaker wirft Samsung nun vor, mit der Megapixel-Anzahl blenden zu wollen.

Wenn es um Samsung-Gerüchte geht, fällt sein Name immer wieder: Ice Universe versorgt uns rund ums Jahr mit den neuesten Informationen rund um die Smartphones des südkoreanischen Herstellers. Ausgerechnet er behauptet in einem Tweet nun Folgendes:

Samsung setze nur aus einem Grund auf Kameras mit 100 MP oder noch höheren Auflösungen: Die großen Zahlen ließen sich gut verkaufen. Mit anderen Worten: Hier geht es nur ums Marketing und nur am Rande um die Qualität der Kamera. Unternehmensintern ist offenbar nicht jeder von dieser Strategie begeistert.

Galaxy S22 und Co.: Samsung uneinig?

Laut Ice Universe habe es Diskussionen zwischen der Marketing- und der Technologie-Abteilung Samsungs gegeben. Letztere hatte anscheinend andere Vorstellungen für die Kameras von Geräten wie dem Galaxy S22 Ultra oder dessen Vorgänger. Letztendlich hätten sich die Werbeleute aber durchgesetzt: 100 oder 200 MP verkauften sich schließlich besser als 50 MP.

Bereits das Galaxy S21 Ultra hat eine 108-MP-Kamera (© 2021 CURVED)

Das Problem an der Sache: Die Foto-Qualität kann unter einer solch enorm hohen Auflösung leiden. Da sich der Bildsensor normalerweise nicht um den gleichen Faktor vergrößert, um den sich die Auflösung erhöht, schrumpfen die einzelnen Pixel im Vergleich zu einer Kamera mit weniger MP. Dadurch fangen sie weniger Licht ein, was wiederum die Bildqualität beeinträchtigt.

Auflösungen jenseits von 100 MP zahlen sich eigentlich nur aus, wenn ihr nachträglich stark in ein Bild hineinzoomen oder es großflächig ausdrucken wollt. In den meisten Fällen ergibt eine Kamera mit weniger, dafür aber größeren Pixeln deutlich mehr Sinn. Nur verkauft sich das eben nicht so gut wie eine Smartphone-Kamera mit dreistelliger MP-Anzahl.

Andere machen vor, wie's geht

All das bedeutet nicht, dass Samsung schlechte Kameras in seinen Smartphones verbaut – ganz im Gegenteil: Die Fotos des Galaxy S21 Ultra etwa haben uns im Test durchaus überzeugt. Nur könnten sie eben wohl noch besser sein, wenn der Hersteller andere Prioritäten setzen würde. Statt mit dem Galaxy S22 Ultra die 200-MP-Marke zu knacken, sollte sich der Hersteller vielleicht lieber ein Beispiel an Huawei nehmen.

Der chinesische Konkurrent hat aktuell zwar ganz andere Probleme. Doch Huawei gelingt es nach wie vor regelmäßig, die beste Smartphone-Kamera auf dem Markt zu stellen. Und zwar ohne astronomische Auflösungen. Klar: Huaweis Flaggschiffe verkaufen sich auch nicht gerade gut – aber das liegt mit Sicherheit nicht an ihren Kameras.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!