Snapchat enttäuscht Nutzer: Wirbel um AGB-Änderungen

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Mit dem aktuellen Snapchat-Update bekommt die beliebte Messenger-App jede Menge neue Filter - und eine neue AGB. Und die könnte noch für jede Menge Ärger sorgen: Denn Snapchat behält sich nun vor, Eure Fotos zu verkaufen. Und das ist längst nicht alles.

In der Anfangszeit galt Snapchat vor allem als Sexting-App. Die kurz sichtbaren Bilder ließen sich angeblich nicht speichern, das Verschicken von Nacktbildern erschien also harmloser als bei anderen Messengern. Der Sex-Aspekt ist seitdem deutlich in den Hintergrund gerückt. Die Idee, die schnellen Schnappschüsse nur kurz sehen zu können, hat längst einen ganz eigenen Charme entwickelt. Für die Millionen, meist jüngeren Nutzer gehört Snapchat zum Alltag. Sie verschicken täglich Millionen von Bildern und Videos. Und genau auf die hat es Snapchat nun abgesehen.

Verkaufen, vermieten, aufführen

Mit dem aktuellen Update bringt die App nämlich nicht nur viele lustige Filter mit, sondern auch neue Benutzerrichtlinien. Jeder Nutzer musste sie beim erneuten Starten nach dem Update bestätigen, vermutlich wird sie aber kaum jemand gelesen haben. Dabei haben es die neuen Richtlinien in sich. Denn in Zukunft darf Snapchat die verschickten Bilder, Videos, Euren Benutzernamen und sogar Eure Stimme nicht nur speichern, sondern auch für Werbung benutzen, verkaufen, ausstellen und mit nicht genannten Geschäftspartnern teilen. 

Snapchat betont zwar, dass alle Daten weiterhin Euch gehören - alles andere wäre auch illegal -, Ihr dem Konzern aber eine unbegrenzte und vor allem auch übertragbare Lizenz zu Nutzung mehr oder weniger nach eigenem Belieben gebt. Weil man ja nie weiß, was man in Zukunft noch alles mit der App anstellen kann, sind sicherheitshalber auch alle später hinzukommenden Medienarten gleich inbegriffen.

Auswirkungen für Nutzer noch unklar

Welche Folgen die Änderungen haben werden, ist noch nicht völlig abzusehen. Ob Eure Snaps sich aber nun wirklich bald in Werbeclips, auf Plakatwände und ähnliches finden, weiß höchstens Snapchat selbst. Hätte das Unternehmen keinerlei Pläne, etwas mit den Unmengen an Fotos und Videos anzufangen, dürfte es aber kaum die Anwaltskosten und den Aufwand einer AGB-Änderung auf sich genommen haben.

Bei den Nutzern selbst scheint die Änderung noch gar nicht richtig angekommen zu sein. Zwar gibt es einige erboste Meldungen bei Twitter und Reddit, wirklich groß ist der Widerstand aber noch nicht. Zu Massenaustritten wird es wohl ohnehin nicht kommen. Zum einen zeigt die Erfahrung, dass nutzerunfreundliche AGB-Änderungen kaum zu einer Veränderung bei den Nutzerzahlen führen. Zum anderen ist die Generation Snapchat ohnehin daran gewöhnt, mit ihren Daten zu zahlen. Dass das Unternehmen wiederum ein Interesse daran hat, seine Millionen Nutzer auch entsprechend zu monetarisieren, ließen jüngste Berichte schon vermuten.

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