Vibease: Smartphone-gesteuerter Vibrator im CURVED-Test

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(© 2014 Elisabeth Oberndorfer )

Dieses Gadget hat den Begriff "Wearable Tech" verdient: Vibease ist ein Vibrator, der so dezent geformt ist, dass er sich unter der Unterwäsche tragen lässt. Das Besondere an dem neuen Gerät ist, dass es sich über das Smartphone steuern lässt. Die Hersteller behaupten, es sei der erste smarte Vibrator seiner Art. CURVED hat sich den Vibease genauer angesehen. 

Design und Verpackung

Was bei Vibease auf den ersten Blick angenehm auffällt, ist die dezente Verpackung und das diskrete Design des Geräts. Der etwa sechs Zentimeter große Vibrator ist so geformt, dass er die Klitoris von außen stimuliert und so schlank, dass er in der Unterwäsche getragen werden kann. Als Außenmaterial wurde Silikon verwendet, das einen samtigen Griff hat. Der Vibease ist in Pink und Lila erhältlich.

Aufladen lässt sich der Vibrator über eine USB-Verbindung. Die Akkulaufzeit beträgt im Ruhezustand dem Hersteller zufolge acht Stunden, bei Gebrauch drei Stunden.

Smartphone als Fernbedienung

"Der Vibease wurde vor allem für Paare in Fernbeziehungen entwickelt", erklärt Mitgründerin Hermione Way, die das in Singapur erfundene Produkt in den USA vermarktet. Deshalb lässt sich der Vibrator per Bluetooth mit dem Smartphone verbinden - und das zweifach. Mit der Remote Control App kann die Besitzerin den Vibease selbst steuern und Einstellungen vornehmen. Mit der "Chat App" kann das Smartphone des Partners mit dem Vibease verbunden werden und daraufhin auch über lange Distanzen als Fernbedienung des Geräts verwendet werden.

Verwirrend ist, dass Vibease in zwei Modellen erhältlich ist: eines für Android, eines für iOS. Die Hersteller, ein dreiköpfiges Startup, haben bisher keinen Weg gefunden, das Gerät für beide Betriebssysteme kompatibel produzieren zu lassen. Beim Kauf soll das Modell gewählt werden, das mit dem Smartphone der Besitzerin kompatibel ist. Die Fernsteuerung über lange Distanzen funktioniert Vibease zufolge auch mit einem anderen System.

Im Test noch einige Bugs

Bei der Demonstration des Vibease tauchten einige Stolpersteine auf. So fand das Smartphone nicht gleich das Vibease-Gerät über die Bluetooth-Verbindung. Auch die Mobile App scheint noch einige Bugs zu haben und reagiert teilweise nicht auf den ersten Klick. In der Remote Control App lassen sich die Stufen und Intensität des Vibrators einstellen. Wem die Vibration alleine noch zu langweilig ist, der kann im "Fantasy"-Bereich Audiobücher kaufen. "50 Shades of Grey-Store" nennt Way das Feature. Der Vibrator passt sich der Storyline der erotischen Geschichte an, und auch hier können Nutzerinnen den Vibease noch manuell steuern.

Jede Bewegung des Vibrators lässt sich bis ins kleinste Detail anpassen. Das kann jedoch schon fast überfordern und man fragt sich, ob diese Funktionen überhaupt notwendig sind, oder doch nur technische Spielerei. Der Vibease kann aber auch ohne Verbindung zum Smartphone verwendet werden. Die Intensitätsstufen lassen sich per Knopf am Gerät selbst verändern.

Neue Generation von Sexspielzeugen

Vibease ist Teil eines Trends in der Sexspielzeugindustrie, dezente Geräte mit moderner Technologie zu verbinden. So bietet etwa die Marke Jimmy Jane ähnliche Vibratoren an. Was Vibease jedoch von der Konkurrenz abhebt, sind laut Mitgründerin Way die Konnektivität zum Smartphone sowie der Preis. Mit 79 Dollar sei der smarte Vibrator einer der günstigsten am Markt.

Der Gründer Dema Tio kam auf die Idee, ein ferngesteuertes Spielzeug zu entwickeln, als er in einer Fernbeziehung mit seiner Frau war. Das Team von Vibease ist in Singapur angesiedelt und lässt die Vibratoren in China produzieren. Vergangenes Jahr holte sich Vibease einen Teil der Entwicklungskosten über eine Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo. Mittlerweile hat das junge Unternehmen durch den Verkauf eine halbe Million US-Dollar eingenommen, informiert Sprecherin Way. Das Startup sucht nach weiteren Investoren, um die Produktion zu erhöhen und weiter zu expandieren. Derzeit wird die dritte Auflage fertiggestellt und demnächst ausgeliefert.

Vibease ist für 79 US-Dollar auf der offiziellen Webseite erhältlich und soll künftig auch über große Sexshop-Ketten vertrieben werden.

Fazit: Innovativ mit Kinderkrankeiten

Das Konzept und das Design von Vibease ist ansprechend und innovativ. Das Startup hat Potenzial, sich als junge Marke in der Sexspielzeugindustrie zu etablieren. Derzeit hat das Produkt jedoch noch einige Kinderkrankheiten. Wen die kleinen Bugs stören, der sollte lieber auf die nächste Generation des Vibrators warten.

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