Windows 10 und das Versions-Wirrwarr: Was kostet eigentlich was?

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(© 2015 Microsoft )

So modern und produktiv Windows 10 sein wird, so archaisch wirkt auf manchen unter Umständen Microsofts Version-Kuddelmuddel: Nach aktuellem Kenntnisstand wird es fünf Varianten der neuen Betriebssystemversion geben, zu deren Preisen sich Redmond aber weiterhin ausschweigt. Die guten Nachrichten: Für Privatanwender, die schon eine ältere Windows-Variante nutzen, ist alles eigentlich ganz einfach.

Bekannt und gesichert ist: Wer aktuell Windows 7, Windows 8.1 oder 8.1 Phone nutzt und innerhalb eines Jahres ab dem Release von Windows 10 auf die neue Version aktualisiert, zahlt nichts und erhält dennoch auf Lebenszeit – wohl eher des OS' denn des Nutzers, auch wenn sich abzeichnet, dass Windows 10 auf lange Sicht die letzte große Version des OS sein könnte – vollen Support und Produktpflege seitens Microsoft. Das gilt jedenfalls für die Home-und die Pro-Varianten von Windows 10, die Privatanwendern und Kleinunternehmern alles bieten werden, was sie für den Alltag benötigen. Die Motivation hinter dieser vordergründig freigiebigen Offerte Microsofts ist klar: Redmond möchte möglichst viele Nutzer möglichst schnell auf das neue OS bekommen, um den weiterhin erforderlichen Support für die alten Windows-Versionen so weit es geht zu minimieren und neue Features sowie vor allem das geschäftsträchtige App-Feld durch eine besonders große Nutzerschaft für Entwickler attraktiv machen.

Was aber ist, wenn Ihr nun Windows XP nutzt? Oder gar Vista? Was, wenn Ihr aus bestimmten Gründen erst nach Ablauf der Jahresfrist beschließt, auf Windows 10 upzugraden? Dazu, was Windows 10 und dessen verschiedene Versionen regulär kosten werden, hat sich Microsoft bislang nicht konkret geäußert. Allerdings habe vor ein paar Stunden die russischen Leaker @WZorNET unter Berufung auf unternehmensnahe Quellen getwittert, dass das Upgrade von Windows XP auf Windows 10 Home  in der 32-Bit-Variante mit 39,99 Euro zu Buche schlagen wird – als digitaler Download, also ohne DVD und Verpackung, aber auch nicht als brennbares ISO-File, sondern als Electronic Software Distribution (ESD), die so nicht weiter verteilbar ist.

Ob das nun ein Richtwert ist, was Windows 10 Home als Standalone-Version kosten könnte, bleibt ebenso offen wie die Frage, ob auch die 64 Bit-Version alternativ zur Auswahl stehen wird und ob Nutzer von Windows XP Professional ein ähnliches Angebot auch für eine Aktualisierung auf Windows 10 Professional erhalten werden. Auch unklar bleibt, wie viel Nutzer berappen müssen, die beispielsweise von einer bestehenden Home-Variante auf ein Professional-Paket wechseln möchten.

Trotz Versionsvielfalt keine Verwirrung angebracht

Verwirrung über die Versionsvielfalt von Windows 10 ist eigentlich nicht angebracht. Zugegeben, wenn Apple ein neues OS X herausbringt, gibt es davon zwar immer nur eine Version und jeder Nutzer weiß, woran er ist – Cupertino versorgt aber eben neben Privatanwendern nicht auch noch Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen im großen Stile mit seinem Betriebssystem. Und genau in den letztgenannten Bereich fallen die zusätzlichen Versionen von Microsofts Neuem: Neben Windows 10 Home und Windows 10 Professional, die für Privatnutzer die einzigen sinnvollen Optionen sind und sich darin unterscheiden, dass die Professional-Version zusätzliche Sicherheits- und Cloud-Features bietet, gibt es noch eine Enterprise-, eine Mobile Enterprise- und eine Education-Variante. Zu den Preisen und Vertriebsoptionen für diese Pakete liegen ebenfalls noch keine Informationen vor. Allerdings ist davon auszugehen, dass MS sich dazu zu gegebenen Zeitpunkt direkt an potenzielle Abnehmer wendet.

Umstieg selbst für illegale Raubkopien möglich

Für Otto-Normal-Nutzer, der Windows auf seinem Telefon, Laptop oder Desktop-Rechner zum Arbeiten, Surfen, Medienkonsum und für Gaming nutzt, ist alles eigentlich ganz einfach: Innerhalb des ersten Jahres kostenlos upgraden – dagegen spricht, ausreichend potente Hardware vorausgesetzt, eigentlich nichts – und alles ist gut. Windows XP-Nutzer, die Ambitionen auf Windows 10 haben, werden wohl einmalig in die Tasche greifen müssen, allerdings ist alles unter 50 Euro für ein Upgrade durchaus ein fairer Preis, wenn man den technischen und den Komfort-Sprung bedenkt, den Windows 10 gegenüber XP bieten wird.

Und: Selbst "Nutzer" von Windows-Raubkopien werden ihre nicht-legale Version des Betriebssystems auf Windows 10 aktualisieren können – allerdings ohne dabei einen Lizenzschlüssel zu erhalten; auch die aktualisierte Windows-Version wäre dann zwar up-to-date, aber weiterhin illegal. Ausgeschlossen vom kostenlosen Upgrade bleiben derweil neben Enterprise-Kunden übrigens auch Nutzer von Windows RT.

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