Android Q im Rundgang: Die neuen Funktionen im Überblick

Ein Google Pixel 3 XL mit Android Q liegt auf einem Schreibtisch
Google Pixel 3XL, Android Q (© 2019 CURVED )

Google hat die erste Beta-Version von Android Q veröffentlicht. Wir haben sie installiert, zeigen euch die neuen Funktionen und die Dinge, auf die ihr euch in Zukunft freuen könnt.

Das Vorgehen von Google hat langsam Methode. Seit Android Nougat veröffentlicht das Unternehmen bereits im März eine erste Testversion des später im Jahr erscheinenden Smartphone-Betriebssystems. Bei Android Q macht man da keine Ausnahme. Die erste Beta steht ab sofort für sämtliche Pixel-Smartphones zum Download bereit. Anders als 2018 ist die Installation sogar ziemlich einfach.

Android Q: Dark Mode nur über Umwege

Ihr meldet euch einfach mit eurem Gerät beim Android Beta Program an. Wie das funktioniert beschreiben wir euch hier. Aber Vorsicht: Diese sehr frühe Variante des Betriebssystems ist nicht für den alltäglichen Gebrauch gedacht. Die Installation lohnt sich aber dann, wenn ihr euch schon einmal einen Eindruck von den kommenden Funktionen machen wollt. Ist der Vorgang abgeschlossen, fällt erstmal auf, dass nichts auffällt. Große optische Änderungen hebt sich Google nämlich gern für die Entwicklerkonferenz Google I/O auf. Ein paar wichtige Änderungen gibt es aber dennoch.

So enthält Android Q einen von Fans lang ersehnten Dark Mode, der Hintergründe und Schaltflächen dunkel einfärbt. Das sieht nicht nur schick aus, sondern führt bei Smartphones mit OLED-Displays auch zu einer längeren Akkulaufzeit. Das Problem: In der ersten Testvariante lässt sich der Modus nicht ohne weiteres einrichten. Wie Android Police berichtet, müssen die Grundlagen dafür schon in Android Pie und damit vor dem Update auf die Testversion gelegt werden. Das dürfte sich aber bis zum Start noch ändern.

Eine kleine optische Änderung gibt es für den Sperrbildschirm: Spielt ihr Musik, einen Podcast oder eine andere Audio-Datei ab, wird das Display nicht mehr vom Album-Cover eingenommen. Stattdessen zeigt euch der Sperrbildschirm einen ausgeblurrten Hintergrund an, der sich je nach Album verändert. Das funktionierte auf unserem Testgerät allerdings nur mit Google Play Music.

Smartphone auf einer Ladestation
Bei Audio-Wiedergabe passt sich der Hintergrund im Sperrbildschirm an. (© 2019 CURVED )

Praktische neue Funktionen

Auch ein paar andere Designkniffe sind neu: Öffnet ihr die Schnelleinstellungen, gibt euch Android Q eine zeitliche Einschätzung zur Akkulaufzeit. Voraussetzung dafür ist, dass man in den Einstellungen den Punkt "Akkuinformationen" aktiviert hat. Das Nachrichtenzentrum funktioniert jetzt ein wenig anders: Wischt ihr eine Benachrichtigung nach links, öffnet sich ein Schnellmenü. Tippt ihr dort auf das Uhren-Symbol, könnt ihr einstellen, dass euch das System die Nachricht später noch einmal anzeigt, über das Glocken-Symbol stellt ihr ein, in welcher Form ihr in Zukunft von der entsprechenden App benachrichtigt werden wollt. Beide Funktionen sind nicht neu, in Android Pie werden sie nur anders aktiviert. Wollt ihr eine Nachricht einfach nur ausblenden, wischt ihr nach rechts.

Der Homescreen verzeiht euch in Android Q außerdem kleine Fehler. Habt ihr aus Versehen ein Icon von der Startseite entfernt, könnt ihr das nun über einen "Rückgängig"-Button ungeschehen machen. Die Dateien-App hat ein komplettes optisches Makeover bekommen. Über Reiter am oberen Bildschirmrand könnt ihr Ordner jetzt direkt nach Videos und Co. filtern. Außerdem zeigt die App auch Inhalte von Drittanbieter-Apps übersichtlicher an. Garniert wird das Ganze durch ein schickes neues Design.

Für mehr Sicherheit sollen neue Einstellungen zum Thema Datenschutz sorgen. So könnt ihr wie bei iOS nun auswählen, ob eine App etwa permanent, nur beim Benutzen oder gar keinen Zugriff auf euren Standort haben darf. Diese Einstellungen könnt ihr nachträglich unter dem Punkt "Datenschutz" ändern. Für die persönliche Sicherheit sorgt außerdem eine weitere Funktion: Haltet ihr die Power-Taste länger gedrückt, erscheint ein Notfall-Button unter dem Screenshot-Button. Tippt ihr drauf, öffnet sich euer Notfallkontakt.

Inhalte und WLAN-Passwörter einfacher teilen

Zusätzlich hat sich Google bemüht, das Teilen von Inhalten zu vereinfachen. Wer nun ein Bild oder eine Webseite mit anderen teilen möchte, wird nicht mehr von der Auswahl an Möglichkeiten erschlagen. Android Q zeigt euch nun ein etwas aufgeräumteres Menü an. Für Links gibt es außerdem einen deutlich sichtbaren "Kopieren"-Button.

Smartphone liegt auf einem Schreibtisch.
Sharing is caring: Das Teilen von WLAN-Passwörtern wird in Android Q einfacher. (© 2019 CURVED )

Entwickler bekommen laut Google außerdem die Möglichkeit, sogenannte "Sharing Shortcuts" zu erstellen. Über die Funktion könnt ihr in die entsprechende App springen, um euer Bild oder euren Link mit anderen zu teilen. Das soll nicht nur dafür sorgen, dass der Prozess vereinfacht wird, sondern auch schneller als jetzt funktionieren.

Darüber hinaus macht es Google einfacher, WLAN-Passwörter mit anderen zu teilen. Der Trick: In den WLAN-Einstellungen habt ihr jetzt die Möglichkeit, euer WLAN-Passwort in einen QR-Code zu verwandeln, den andere mit ihrem Smartphone nur noch abscannen müssen. Die entsprechende Scan-Funktion findet ihr praktischerweise an derselben Stelle. Schließlich kann es ja auch mal sein, dass ihr euch woanders ins WLAN einklinken wollt. Dem Gastgeber erspart das lange Buchstabier-Sessions – oder die peinliche Offenbarung, dass das vermeintlich sichere Passwort einfach nur "123456" lautet.

Smartphone als PC? Diese Funktionen kommen in Zukunft

Neben den vielen kleinen Funktionen, die man schon jetzt ausprobieren kann, hat Google auch einige Dinge für die Zukunft integriert. So findet sich in den Einstellungen für Entwickler der Hinweis "Desktop-Modus erzwingen". Ist dieser aktiviert, soll das Smartphone eine Windows-ähnliche Oberfläche anzeigen, wenn es an einen externen Bildschirm angeschlossen ist. Das erinnert an die DeX-Funktion der Samsung-Smartphones. Bei uns blieb der Monitor beim Ausprobieren allerdings schwarz.

Screenshot aus Android Q
Google macht Android Q fit für Foldables. (© 2019 CURVED )

Ebenfalls für die Zukunft: Google macht Android Q fit für faltbare Smartphones. Besonders Entwickler profitieren von diesen Änderungen, damit sie ihre Anwendungen an die neuartigen Displays anpassen können. Wie das aussehen könnte, hat Samsung bereits beim Galaxy Fold gezeigt: Benutzt ihr auf dem äußeren Display des faltbaren Gerätes eine App und klappt es auf, könnt ihr die Anwendung auf dem großen Bildschirm nahtlos weiter nutzen. Samsung zufolge habe man dabei bereits eng mit Google zusammengearbeitet. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit, die auch Google anteasert, ist Multitasking. Bis die ersten bezahlbaren Geräte mit der Software ausgestattet werden, kann es aber noch etwas dauern. Das Galaxy Fold soll bei Markstart etwa gut 2000 Euro kosten.

Wann kommt Android Q?

Ob es sämtliche Neuerungen dieser ersten Testversion auch in die fertige Variante schaffen, bleibt offen. Android Q soll erst im dritten Quartal 2019 erscheinen. Bis dahin will Google insgesamt sechs Testversionen veröffentlichen, die mit Sicherheit noch weitere Änderungen mit sich bringen werden. Wir halten euch auf dem Laufenden.

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