Das OnePlus 3 ist offiziell: Mehr Superlative gehen (fast) nicht mehr

OnePlus 3
OnePlus 3 (© 2016 OnePlus )
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Das Warten hat ein Ende: OnePlus hat endlich das OnePlus 3 vorgestellt. Mit dem Smartphone soll der Angriff auf die Spitze endlich gelingen.

Die traurige Nachricht zuerst: Eingefleischte OnePlus-Fans müssen sich von einem der Markenzeichen des Unternehmens verabschieden: Das OnePlus 3 kommt nämlich ohne die auch bei manchen Kollegen in der Redaktion geliebte Sandstone-Rückseite. Stattdessen setzen die Chinesen auf ein Gehäuse aus Aluminium, dessen Rückseite auch von HTC oder Huawei stammen könnte, wäre da nicht das OnePlus-Logo.

Auf der linken Seite befindet sich wie gewohnt der Alert Slider, also ein Schalter, mit dem Ihr das Smartphone schnell in einen von drei Modi schalten könnt. Ihr habt wie bei den Vorgängern die Auswahl, ob es komplett stumm bleiben, nur wichtige Nachrichten oder alle Meldungen anzeigen soll. Den Fingerabdrucksensor auf der Vorderseite hat OnePlus noch einmal verbessert. Innerhalb von 0,2 Millisekunden erkennt das Bauteil Euren Abdruck und gibt den Befehl zum Entsperren des Bildschirms.

Schneller geht's nicht mehr

Unter der Haube taktet ein Snapdragon-820-Prozessor von Qualcomm. Dazu spendiert OnePlus satte sechs (in Zahlen: 6!) Gigabyte Arbeitsspeicher. Zusammen mit der Adreno-530-Grafikeinheit sollen sämtliche Spiele und auch 4K-Videos auf dem Smartphone flüssig laufen. OnePlus belegt das mit eigenen Zahlen, nach denen das OnePlus 3 35 Prozent schneller ist als das OnePlus 2 und 40 Prozent mehr Grafikpower bietet.

Durch den fest verbauten 3.000-mAh-Akku soll mehr als ein Tag Betrieb drin sein. Ob das stimmt, müssen wir natürlich erst testen. Ist die Batterie mal leer, geht es laut Hersteller in 30 Minuten von null auf 60 Prozent. Beim Laden soll das OnePlus 3 außerdem nichts an CPU-Leistung einbüßen. Möglich macht das die Ladetechnik Dash Charge. Die sorgt durch einen besseren Stromfluss dafür, dass das Smartphone an der Steckdose nicht heiß wird und CPU und GPU ausbremst.

Für Foto-Freunde verbaut OnePlus eine 16-Megapixel-Kamera auf der Rückseite. Die bietet softwareseitig nicht nur viele Einstellungsmöglichkeiten, Ihr könnt Eure Aufnahmen auch im RAW-Format speichern. Außerdem verfügt die Knipse sowohl über einen optischen als auch über einen elektronischen Bildstabilisator – und einen Auto-HDR-Modus. Leichte Wackler beim Foto-Shooting sollte sie also verzeihen. Videos könnt Ihr in 4K-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Dazu gibt's einen Zeitlupenmodus. Die Kamera auf der Vorderseite löst mit acht Megapixeln auf und bietet ebenfalls einen elektronischen Stabilisator. Praktisch ist die sogenannte "Smile Capture"-Funktion; ist sie aktiviert, nimmt die Kamera ein Selfie auf, sobald Ihr lächelt. Beide Knipsen kommen übrigens von Sony.

Das Display schafft nur Full HD

Fotos, Videos, Apps und Daten landen auf dem 64 Gigabyte großen Universal Flash Storage 2.0. Der Speicherstandard zeichnet sich dadurch aus, dass er deutlich schneller ist als herkömmlicher eMMC-Speicher. Wenn Ihr also mal große Daten verschieben müsst, sollte das fix vonstattengehen. Einen Slot für microSD-Karten besitzt das Gerät allerdings nicht.  WLAN-ac, Bluetooth 4.2 und das beim Vorgänger schmerzlich vermisste NFC runden die Hardware ab – bis auf den Bildschirm.

Und der ist der einzige Knackpunkt beim OnePlus 3. Denn das 5,5 Zoll große AMOLED-Display löst nach wie vor nur mit Full HD auf. Das ergibt immer noch ordentliche 400 ppi und vermutlich ein ausreichend scharfes Bild. Wer aber mit dem Virtual-Reality-Trend gehen will, schaut mit dem Smartphone in die Röhre. Denn für ein gescheites Bild in einer VR-Brille sollte es doch besser ein Bildschirm mit QHD-Auflösung sein.

Bei der Software setzt OnePlus auf das eigene Oxygen OS, das auf Android 6.0 Marshmallow basiert. Mit dabei ist natürlich auch wieder die Gestensteuerung. Per Double-tap aufs Display könnt Ihr zum Beispiel den Bildschirm aktivieren. Wie es mit einem Update auf die kommende Android-Version N aussieht, hat OnePlus bislang nicht verraten.

Einschätzung: Das macht Lust auf mehr

Das OnePlus 3 ist lediglich 7,3 mm dick und bringt 158 Gramm auf die Waage. Zum Release wird das Gerät zum Preis von nur 399 Euro angeboten. Das Smartphone ist ab sofort in den Farben "Graphite" und "Soft Gold" erhältlich.

Jede Menge tolle Features, eine Top-Ausstattung und ein überzeugender Preis könnten das OnePlus 3 zu dem machen, was der Vorgänger nicht war: einem waschechten Flaggschiff-Killer, der den alteingesessenen Herstellern mächtig Konkurrenz macht. Einziger Wermutstropfen bleibt das Full-HD-Display. Aber auch nur dann, wenn man sich ernsthaft mit VR beschäftigen will.

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