Der unsichtbare Fingerabdrucksensor für Smartphones kommt

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iPhone 8 iOS 11 iDropNews (© 2017 iDropNews )
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Chip-Hersteller Qualcomm hat auf dem Mobile World Congress in Shanghai eine neue Fingerabdrucksensor-Technologie vorgestellt. Der Clou: In Zukunft brauchen Smartphones dafür keine Taste mehr.

Mit Qualcomms "Snapdragon Sense" sollen sich künftig Fingerabdrücke direkt im Display, auf Glas oder Metall erkennen lassen. Auch Gesten werden damit unterstützt. Selbst Unterwasser soll auf den Oberflächen des Smartphones der Fingerabdruck erkannt werden und so das Gerät aus dem Standby holen.

Kleine Revolution

Dieser Durchbruch kommt zur richtigen Zeit. Denn der Smartphone-Markt hatte sich in letzter Zeit etwas festgefahren. Die Modelle sehen sich zunehmend ähnlicher, lediglich die verbaute Technik wird von Jahr zu Jahr aktualisiert. Doch die Veränderung des Fingerabdrucksensors könnte jetzt tatsächlich ein neuer Meilenstein sein. Zum einen wird der Homebutton, auf dem bei den meisten Geräten der Sensor integriert ist, nicht mehr benötigt. Somit ist der Weg ist frei für Displays, die die gesamte Vorderseite des Smartphones einnehmen. Außerdem braucht es auch keinen sichtbaren Fingerabdrucksensor mehr auf der Rückseite.

Qualcomm plant aber noch mehr. So sollen die neuen Sensoren nicht nur den Fingerabdruck erkennen, sondern gleichzeitig auch Herzschlag und Blutfluss messen können. Dabei wäre es egal, ob das Display gerade eingeschaltet ist. Der Herzsfrequenzensor würde auch dann funktionieren, wenn der Bildschirm aus ist.

Wie funktioniert das?

Die Sensoren für das Erkennen der Fingerabdrücke befinden sich direkt unter dem Display bzw. der Rückseite des Smartphones. Statt auf kapazitive Erkennung des Fingerabdrucks setzt der Hersteller auf Ultraschall. Damit dieser zuverlässig arbeitet, muss das Material darüber nur dünn genug sein. Auf der Vorderseite können das bei Flaggschiff-Smartphones OLED-Displays bis zu einer Dicke von 1200µm sein. Einsteiger- und Mittelklassegeräte packen den Sensor unter bis zu 800µm dickes Glas. In den Rückseiten kann die Technologie zum Einsatz kommen, wenn die Glasrücken höchstens 800µm und die Metallvarianten höchstens 650µm dick sind. Durch die Ultraschalltechnik funktionieren die Sensoren auch problemlos Unterwasser – kapazitive Fingerabdrucksensoren, wie sie bisher verbaut sind, können das nicht.

Qualcomm
Qualcomms neue Fingerabdrucksensoren (© 2017 Qualcomm )

Die gute Nachricht: Die Sensoren für die Rückseiten aus Glas und Metall sind bereits mit den gerade angekündigten Qualcomm-Chipsätzen Snapdragon 660 und 630 kompatibel. Hersteller können ab diesem Monat mit den Sensoren arbeiten. Qualcomm schätzt, dass bereits zu Beginn des nächsten Jahres erste Geräte mit dieser Technologie auf den Markt kommen.

Alle in Zukunft kommenden hauseigenen Snapdragons sowie Chipsätze von anderen Herstellern sollen dann auch mit den Display-Sensoren für den Fingerabdruck funktionieren. Den Entwicklern zufolge stehen diese Sensoren Ende des Jahres zur Verfügung, sodass Smartphone-Flaggschiffe wohl ab Sommer 2018 mit dieser Technologie ausgestattet werden können.

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