"Es tut uns leid": Apple entschuldigt sich für dieses Video – zu Recht?

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Tim Cook hat auf X für Aufregung gesorgt (© 2019 Apple )

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Video zum iPad Pro hat Kritik von Promis geerntet
  • Die Künstler fühlen sich offenbar von KI-Anwendungen bedroht
  • Der M4-Chip im iPad Pro ist darauf spezialisiert

Vor wenigen Tagen hat Apple das neue iPad Pro vorgestellt. Das Video dazu erntete heftige Kritik von Prominenten wie Hugh Grant. Nun hat sich das Unternehmen dafür entschuldigt. Aber war das wirklich nötig?

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"Mit diesem Video sind wir danebengelegen, und es tut uns leid." So entschuldigte sich Apples Marketing-Vize Tor Myhren im Ad Age Magazin. Grund dafür ist ein eine Minute langer iPad-Werbespot. Darin werden Musikinstrumente, Kameras, Bücher, Skulpturen und mehr von einer hydraulischen Presse zerstört. Die beabsichtige Botschaft: All das ist dank des neuen iPad Pro nicht mehr notwendig. Denn das Tablet ist ein universelles Tool für Kreative. Genau bei diesen kam der Clip aber gar nicht gut an. Unter anderem bei Filmemacherin Justine Bateman, die Tim Cook auf X fragt: "Was stimmt mit euch nicht?"

Hugh Grant scheint es genauso zu sehen und kommentierte Apples Präsentation mit den Worten: "Die Zerstörung der menschlichen Erfahrung, mit freundlicher Genehmigung des Silicon Valley."

Auch Autor und Produzent Asif Kapida äußerte Kritik: "Ich mag iPads, aber ich weiß nicht, warum irgendjemand dachte, das Video sei eine gute Idee." Es zeige, wie große Tech-Unternehmen Kreative ausnutzten, sie nicht fair bezahlten und deren Werke für sich in Anspruch nähmen.

Ist die Kritik an Apple gerechtfertigt?

Neben dem iPad Pro bewirbt der Clip auch den darin verbauten neuen M4-Chip, der besonders fortschrittliche KI-Anwendungen ermöglichen soll. Vermutlich vor allem deshalb ist der Werbespot bei vielen Kreativen schlecht angekommen.

Denn generative künstliche Intelligenz greift auf bereits vorhandenes Material zurück, um neues zu erschaffen. Vergütet wird die Vorarbeit bislang in der Regel nicht. Die Prominenten fühlen sich durch dieses Urheberrechtsproblem offenbar unfair behandelt.

Dafür spricht auch, dass Filmemacherin Justine Bateman die US-Künstlergewerkschaft SAG-AFTRA bereits des Öfteren bei KI-Problemen beraten hat, wie Variety berichtet.

Vor diesem Hintergrund erscheint das Apple-Video zumindest etwas unglücklich. Ein wenig mehr Fingerspitzengefühl wäre hier wohl angebracht gewesen. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob es Hugh Grant und Co. tatsächlich um die "menschliche Erfahrung" geht oder doch eher um den eigenen Geldbeutel.

Wie seht ihr das Ganze? Sind die Promis im Recht oder übersensibel? Zumindest ein alter Bekannter langjähriger CURVED-Leser fand den Werbespot gut:

Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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