iPad Air Plus & iPad mini 4: Wie geht's weiter, Apple?

iPad Pro oder iPad Air Plus: Wie wird Apple sein Profi-Tablet nennen?
iPad Pro oder iPad Air Plus: Wie wird Apple sein Profi-Tablet nennen? (© 2014 CURVED )
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Die iPad-Sparte scheint Cupertinos Sorgenkind zu bleiben. Die Verkaufszahlen stagnieren seit geraumer Zeit und gingen zuletzt im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 13 Prozent zurück. Damit nicht genug, prophezeit Star-Analyst Ming-Chi Kuo Apples Tablet-Sparte für die Zukunft zudemdurchaus noch wächst – auch wenn der ganz große Tablet-Boom tatsächlich vorbei ist. Stellt sich nun also die Frage, wie Apple im kommenden Jahr das Sorgenkind aufpäppeln will. Die neuesten, eher geringfügig überarbeiteten Geräte jedenfalls dürften kaum dazu beitragen, die iPad-Verkäufe in der Weihnachtszeit noch einmal richtig durchstarten zu lassen.

Es könnte doch auf die Größe ankommen

Es scheint also als müsste Apple versuchen, mit grundlegenderen Änderungen der iPad-Produktpalette den Tablet-Markt erneut aufzumischen. Gerüchte um ein iPad „Pro“mit einer Display-Größe zwischen 12 und 13 Zoll sind in diesem Zusammenhang nicht neu, aber aktuell einmal mehr konkreter geworden. Wie wir bereits berichteten, soll das iPad Pro nun „iPad Air Plus“ heißen und zwischen April und Juni 2015 auf dem Markt kommen. Auf einer japanischen Mac-Seite waren schematische Skizzen eines solchen Modells aufgetaucht, weitere Informationen besagen, das kommende iPad Air Plus verfüge über 12,2-Zoll-Display, einen neuen Apple-A9-Prozessor sowie vier Lautsprecher, die einen guten Rund-um-Klang ermöglichen sollen.

Aber ergibt ein solches Riesen-iPad Sinn? Als High-End-Modell für den Business-Bereich wäre es vorstellbar. Wir haben offiziellen Blog-Eintrag, der sich speziell an Business-Kunden richtet , schließlich dementiert. Genau diese Business-Kunden müsste Apple, wie bereits geschildert, nun vermutlich auch mit einem iPad Air Plus ansprechen, wobei die großen Tablets der Konkurrenz ab 12 Zoll mitunter Hybrid-Geräte in der Schnittmenge zum Notebook mit umfangreichen Anschluss-Möglichkeiten und mehr oder weniger vollwertigen Desktop-Betriebssystemen sind. Hier dürfte es für Apple nicht genügen, allein auf den Lightning-Connector und ein möglicherweise leicht an einen größeren iPad-Bildschirm angepasstes iOS zu setzen.

Kommt das iPad Air Plus nun also? Für viele Analysten, Journalisten und Apple-Propheten scheint dies klar zu sein. Dafür spricht auch, dass Apple mittlerweile sein Produktportfolio von Mobilgeräten weiter segmentiert und versucht, so viele Teilmärkte wie möglich abzudecken. Und Angst vor eine Kannibalisierung der eigenen Laptop-Sparte hat Apple vermutlich auch nicht. Wie sagte schon Steve Jobs einst? „Wenn wir uns nicht selbst kannibalisieren, macht’s ein anderer.“ Fraglich bleibt allerdings, mit welchen besonderen Features Apple ein iPad Air Plus vermarkten wird.

Wird das iPad mini eingestellt?

Unmittelbar nach der Präsentation des iPad mini 3 im Vergleich zum Vorgängermodell allerdings kaum verbessert wurde, könnte nicht zuletzt aber für eine gewisse Unsicherheit bei Apple sprechen, wie mit dieser Tablet-Reihe zukünftig umzugehen ist.

 

Dabei dürfte die Zukunft des iPad mini grundsätzlich gar nicht so schlecht aussehen: Apple könnte in wenigen Monaten bereits ein Service-Update des aktuellen iPad mini 3 mit schnellerem Chip nachlegen und gleichzeitig den Preis ein Stück weit senken. Damit einhergehen würde eventuell die Streichung des iPad mini 2 oder des originalen iPad mini aus Produktpalette. Dass das iPad mini als Geräteklasse eingestellt wird, erscheint zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich. Apple benötigt ein Einstiegsmodell für Tablet-Interessenten, das in niedrigeren Preissegmenten das Feld nicht der Konkurrenz überlässt.

Zudem ist das iPad mini durchaus beliebt: Im Vergleich zum iPad Air und iPad Air 2 eignet es sich aufgrund des geringeren Gewichts noch immer besser als E-Book-Reader und mancher Anwender empfindet aufgrund der höheren Pixeldichte den iPad-mini-Bildschirm sogar als dem iPad-Air-Display überlegen. Zudem ist vorstellbar, dass sich das iPad mini auch als beliebtes Mobilgerät einer auf HomeKit basierenden Haussteuerung etablieren könnte – sofern das entsprechende Angebot erst einmal groß genug ist. Abwegig erscheint nicht zuletzt aufgrund oben genannter Gründe auch –  so vermutete es jüngst ein weiteres Gerücht – dass das iPad mini zukünftig zugunsten eines iPad Pro oder iPad Air Plus eingestellt werden könnte.

Mehr Power fürs Air

Wie jüngst berichtet wurde, könnte Konkurrent Samsung die kommenden A9-Chips für Apples Mobilgeräte liefern, die Massenproduktion soll bereits angelaufen sein. Die Chips werden dabei erstmals mit 14-Nanometer-Prozesstechnik gefertigt, wodurch eine deutliche Leistungssteigerung bei gleichzeitig erhöhter Energieeffizienz gegenüber den noch mit 20-Nanometer-Technologie gefertigten A8- und A8X-Chips zu erwarten ist. Das nächste iPad Air könnte in der zweiten Jahreshälfte 2015 also in Sachen Performance (genau wie das kommende iPhone) noch einmal richtig zulegen.

Bleibt jedoch die Frage, ob der A9-Chip tatsächlich Bestandteil des nächsten iPad-Air-Updates sein wird. Sollte Apple tatsächlich auf ein iPad Air Plus setzen, könnte dies als einziges Apple-Tablet zunächst exklusiv mit dem neuen Chip ausgestattet werden. Dann allerdings würde uns das iPad Air Plus erst in der zweiten Jahreshälfte ins Haus stehen, da angeblich weder Samsung noch Konkurrent Taiwan Semiconductor Apple vorher mit 14- oder 16-Nanometer-Chips beliefern kann.

Fazit

Macht man sich Gedanken um kommende iPad-Generationen, ergibt die Spekulation um geniale neue Funktionen mit Science-Fiction-Touch kaum Sinn. Traditionell setzt Apple neue Highlight-Funktionen zunächst im iPhone ein, bevor sie auf den Tablet zum Einsatz kommen. Im Fall des iPads wird das kommende Jahr allerdings spannend. Es bleibt abzuwarten, wie und ob Apple sein Tablet-Angebot neu strukturiert, um den sinkenden Verkaufszahlen Paroli zu bieten.

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