WLAN aus der Tonne: New York testet WLAN mit Abfallbehältern

Trash
Trash (© 2015 CC: Flickr/WehoCity )
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Mit einer ungewöhnlichen Idee will eine Firma New Yorker Stadtteile mit Gratis-Internet versorgen: Megabits aus der Mülltonne.

Wer schon mal verzweifelt in einer anderen Stadt nach einem Internetcafe oder ähnlichem gesucht hat, kennt das Problem: In manchen Gegenden ist es beinahe unmöglich, ohne eigenen Zugang ins Internet zu gehen. Für Teile von News York hat sich nun ein Unternehmen eine einfache und gleichermaßen geniale Lösung ausgedacht: WLAN aus der Mülltonne.

Die Idee stammt vom im US-Bundesstatt Massachusetts ansässigen Unternehmen “BigBelly”. Es hat New York bereits mit über 170 smarten Mülltonnen ausgestattet. Diese sind solarbetrieben und erkennen unter anderem, wenn sie zu sehr müffeln, komprimieren den Müll, damit mehr hineinpasst und melden sich, wenn sie doch mal geleert werden müssen. Die ersten "Smart Bins" wurden in New York bereits vor zehn Jahren getestet, auch in einigen deutschen Städten wie Hamburg gibt es mittlerweile Tonnen dieser Art.

Finanzierung über Werbung

Im vergangenen Winter hat Big Belly einen ersten Testlauf mit zwei Tonnen durchgeführt und gemessen, wie sie sich einige Stunden am Tag im Betrieb schlugen. Die Tonnen liefern Internet-Verbindungen mit einer Geschwindigkeit von 50-75 Mbit pro Sekunde. Genug also, um sich für eine ganze Reihe von Verbindungen gleichzeitig nutzen zu lassen. Zudem sollen die Tonnen auch in der Lage sein, öffentliche Bekanntmachungen und gegebenfalls Katastrophen-Warnungen anzuzeigen - oder in der übrigen Zeit als Werbeflächen dienen. Das ist bei den schon in New York seit längerem als öffentliche Hotspots genutzten, ehemaligen Telefonzellen bereits heute der Fall und soll die Kosten für den Betrieb decken.

Die ersten Reaktionen sind positiv, wie Engadget berichtet. Ein Sprecher des lokalen Geschäftsverbandes “Downtown Alliance”, die an den Tests teilgenommen hatte, zeigte sich demnach sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ein entscheidender Faktor sei, dass sich die Tonnen in Bodenhöhe befinden - und daher keine Störungen durch die zahlreichen Wolkenkratzer entstehen, zitiert ihn Engadget.

Weitere Städte sollen folgen

Einen genauen Zeitplan für die Einführung der Funktonnen gibt es noch nicht. Aktuell bemüht sich das Unternehmen, einen entsprechenden Auftrag durch die Stadtverwaltung zu erhalten. Ist der genehmigt, ist der Plan womöglich sehr schnell umsetzbar: Bereits im Herbst könnte es schon losgehen. Andere US-Städte sollen dann folgen.

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