Spätestens seit Tim Cook auf Nachfrage eines Apple-Aktionärs im Februar vage mit: "Erinnern Sie sich als Sie ein Kind waren? Es war so aufregend, als Sie nicht wussten, was da unten vor sich ging an Heiligabend. Nun, es wird noch eine Weile so bleiben.“ auf die Frage antwortete, ob Apple Car komme scheint klar, dass sich die Gerüchte bewahrheiten werden. Wir halten Euch an dieser Stelle über alle Gerüchte und Neuigkeiten rund um das „Titan“-Projekt auf dem Laufenden.

Seit letztem Jahr brodelt es in der Gerüchteküche: Seitdem Anfang 2015 mehrere Autos, die auf Apple zugelassen waren, mit weißen Kamerahalterungen auf dem Dach in verschiedenen Orten in den USA gesichtet wurden, nahmen die Spekulationen über ein eigenes Auto von Apple ihren Lauf. Anders als bei der Konkurrenz vom Google Car scheint es sich jedoch nicht um selbstfahrende Autos zu handeln, da die auf Apple zugelassenen Autos Fahrer hatten. Wenn es nach den Kunden von Apple ginge könnte es gar nicht schnell genug gehen, bis das Elektroauto auf die Straße kommt: Einer Studie zum Thema zufolge, würde über die Hälfte der Befragten zumindest den Kauf eines Apple-Wagens erwägen, wenn nicht sogar für „extrem“ oder „sehr wahrscheinlich“ halten.

Projektname „Titan“

Obwohl es noch keine offizielle Bestätigung vom Unternehmen aus Cupertino gibt, findet Ihr hier einige Fakten, die wir für Euch zusammengetragen haben: Hinter „Project Titan“ versteckt sich nichts anderes, als das Elektroauto-Projekt des iPhone-Herstellers. Es ist zwar noch nicht gesichert, ob das Gefährt unter dem Namen Apple Car oder iCar auf den Markt kommt, aber eine der beiden Varianten dürfen die Kunden erwarten. Projektleiter von "Titan" war im ersten Entwicklungsschritt Steve Zadesky, der jedoch aus privaten Gründen gekündigt habe. Wer nun das Projekt leitet, ist noch unklar.

Tesla-CEO Elon Musk ging im Juni auf der „Code Conference“ sogar so weit zu sagen, dass Apples Pläne in die Autoproduktion einzusteigen ein „offenes Geheimnis“ sei. Das Auto wird also kommen – wann und wie es aussehen wird, ist jedoch – wie immer bei Apple – nicht sicher.

iPhone als integraler Bestandteil

Nicht nur Analysten, sondern auch Designer haben ihre Vision von Apple Car: Die Grafiker von Yanko Design nehmen beispielsweise  die Integration des iPhones bei Apples CarPlay als Grundlage ihres Entwurfs. So weist das futuristische Konzept eine Konsole auf, in der ein iPhone-Modell als Miniatur-Display in der Mitte der Lenkung angezeigt wird. Die gesamte Konsole besteht dabei aus einem großen Display, auf dem alle Anzeigen ihren Platz finden – solange das Lenkrad mit dem Display verknüpft ist, fährt der Fahrer selbst. Wird es hingegen abgenommen, kann Apple Car selbst lenken. Konzept-Designer Luca Wrede wiederum stellt in einem Video, das im Stil eines Trailers zur offiziellen Präsentation erstellt wurde, seine Umsetzung der Gerüchte zu Apple Car vor – smarte Features und ein luxuriöser Automobil-Entwurf prägen dabei den Clip. Weitere Ideen bringt das Auto-Portal Motor-Trend auf die Bildschirme: die Renderbilder zeigen die Vision der Designer im Vergleich zum Tesla Model 3.

Design-Chef Jony Ive soll laut AppleInsider mit dem Entwicklungsstand von „Project Titan“ Anfang des Jahres nicht zufrieden gewesen sein. Ein Einstellungsstopp sei veranlasst worden – das sollte bei rund 1.000 Mitarbeitern am Projekt jedoch keinen Grund zur Besorgnis geben.

Kein autonomes Fahren

Anders als im Google Self-Driving Car, wird es beim Apple Car wahrscheinlich kein völlig autonomes Fahren geben. Es könnte jedoch die Möglichkeit geben, sich so weit wie möglich vom smarten Auto unterstützen zu lassen: Über das Markieren in Maps würde man laut dieser Idee zum Ziel gefahren werden – mit Lenkmöglichkeit, um das Fahren selbst zu übernehmen oder in Notfällen eingreifen zu können.

BMW, Carsharing und geheime Standorte

Ein geheimer Standort soll sich derweil in Berlin befinden: Dort gebe es eine Forschungseinrichtung mit 15–20 „Hochkaräter[n] aus der deutschen Automobilbranche“, die an Apple Car forschen. Diese kommen aus verschiedenen Bereichen – ganz im Sinne des Design Thinking – wie Hardware, Software, Ingenieurwesen und Vertrieb. Ein anderer Standort und vielleicht sogar Tarnfirma des Unterfangens „Project Titan“ könnte Newcomer Faraday bereithalten: Die junge Firma will bis 2017 das Faraday-Elektroauto auf die amerikanischen Straßen bringen und stellte bis Ende 2015 fünfhundert Mitarbeiter nahezu aus dem Stand ein – unter anderem Dag Reckhorn, ehemaliger Director of Manufacturing beim Tesla Model S und weitere erfahrene Ingenieure aus der Automobilbranche. Brancheninsider vermuten aufgrund dessen, dass die Elektroautofirma Faraday eigentlich im Auftrag Apples fungiert.

Nachdem Gespräche mit BMW und Daimler im Sande verlaufen waren, könnte nun der österreichische Hersteller Magna Steyr die Gefährte fertigen. Laut Recherchen des Handelsblatts seien Verhandlungen mit BMW bereits Ende 2015 gescheitert, während die Gespräche mit Daimler erst im Frühjahr beendet wurden. Welcher Hersteller letztendlich den Zuschlag erhält, erfahrt Ihr sobald wir mehr wissen.

Release, Preis und Verfügbarkeit

Ein Auto zu entwickeln, benötigt Zeit: So soll es frühestens 2019 zum Release kommen. Elon Musk, CEO des Autoherstellers Tesla, ließ auf der „Code Conference“ sogar verlauten, dass Apple seiner Meinung nach zu spät ins Autogeschäft eingestiegen sei: Seiner Einschätzung nach werde der Hersteller aus Cupertino erst 2020 mit der seriellen Produktion von Apple Car starten können. Den Preis schätzen Analysten von Jefferies and Co. auf rund 55.000 Euro – basierend auf anderen Apple-Produkten, Herstellungs- und Rohmaterialkosten sowie im Vergleich zu ähnlichen Produkten der Konkurrenz, wie BMWs i3, haben die Analysten auf 68 Seiten ausgearbeitet wie sie zu dem Ergebnis gekommen sind. Ein im Dezember 2016 geleakter Brief an die NHTSA (U.S. National Highway Traffic Safety Administration) verrät, dass Apple in absehbarer Zeit selbstfahrende Autos testen werde.