Die Sony WF-1000XM3 im Test: Sind die In-Ear-Kopfhörer den Preis wert?

Samsung WF 1000 XM3
Samsung WF 1000 XM3 (© 2019 CURVED )
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Update, Freitag, 29. November, 09.30 Uhr: Der unten stehende Testbericht bezieht sich auf die Sony WF-1000XM3 mit der ersten Software-Version. Ein großes Update hat nun einige Kritikpunkte ausgemerzt – ihr könnt jetzt die Lautstärke direkt an den Kopfhörern regeln und den Akkustand des Ladecases in der Sony-App einsehen. Mehr Infos dazu in unserer News.

True-Wireless-In-Ear-Köpfhörer – ein Wort, das jedem Schreiber erst mal in den Fingern wehtut. Doch die Ohren spitzen sich nichtsdestotrotz automatisch, wenn dieser Begriff fällt. Die kleinen Bluetooth-Stöpsel liegen voll im Trend und Sony liefert mit den WF-1000XM3 ein Modell, das verführerischer kaum anmuten könnte. Wir fühlen den In-Ears auf das Trommelfell. 

Also eins muss ich an diese Stelle wirklich gestehen: Die Sony WF-1000XM3 hatten es mir schon angetan, bevor ich das erste Mal mit ihnen Musik gehört habe. Denn bereits das Ladecase ist mit seiner kompakten Größe und Schwarz-Rosé-Optik ein echter Hingucker. In dem Case haben die rund zwei Zentimeter langen Kopfhörer gut Platz und können bis zu drei Mal aufgeladen werden, bevor ihr die kleine Box wieder an Strom anschließen müsst. Stabil gehalten werden die kleinen Kopfhörer dank integrierter Magnete.

Die Stöpsel selbst sind ebenfalls handlich und werden für den idealen Tragekomfort mit insgesamt sieben Paar Ohrpolster geliefert – in insgesamt drei verschiedenen Größen und aus zwei unterschiedlichen Materialien: Bei den Sony In-Ears könnt ihr wählen zwischen vier Aufsätzen aus normalem Gummi oder dreien aus Memory-Foam. Nehmt euch dabei wirklich Zeit, die ideale Passform für euch herauszufinden. Nur so könnt ihr auch sicher das volle Sound-Potenzial der Sony Kopfhörer ausschöpfen.

Preislich sind die WF-1000XM3 allerdings sicher keine Schnäppchen: Rund 250 Euro müsst ihr für die Kopfhörer hinblättern. Aber sind die In-Ears das auch wert?

Die Sony WF-1000XM3 einrichten – ein Kinderspiel

Ich bin wirklich kein Fan davon, ein Gerät besonders lange einzurichten. Auch, wenn man aus den meisten Devices mit einer individuellen Einrichtung viel rausholen kann, möchte ich einfach schnell loslegen. Und das ist mit den In-Ears von Sony gar kein Problem.

Sind die Sound-Stöpsel eimal aufgeladen, könnt ihr euch einfach die "Headphones Connect"-App von Sony herunterladen und der Rest ist quasi ein Kinderspiel. Folgt einfach den Anweisungen – doch Achtung: Wenn ihr nicht plötzlich vom Google Assistant beim Musikhören unterbrochen werden wollt, weil eine "Nachricht von" eingetrudelt ist und diese vorgelesen werden kann, richtet den Assistenten am besten gleich richtig ein und überspringt diesen Punkt nicht.

Innerhalb von wenigen Minuten hatte ich die Kopfhörer mit meinem Smartphone verbunden und konnte in meine neueste Entdeckung  einsteigen: den brasilianischen Musiker Seu Jorge. Der Ton der In-Ears hat mich dabei begeistert. Praktisch ist, dass die Musik automatisch pausiert, wenn ihr einen der Kopfhörer aus dem Ohr nehmt oder den linken Stöpsel antippt. Schade ist nur, dass ihr die Lautstärke ausschließlich über das Smartphone kontrollieren könnt.

Hörgenuss mit den Sony WF-1000XM3

Denn nicht nur die melodischen Gitarrenklänge übermittelten die Bluetooth-Kopfhörer satt und wohlklingend. Auch die wesentlich stärkeren E- und Bass-Gitarren von Muse kamen voll zur Geltung.

Wollt ihr vollkommen ungestört von eurer Umgebung in den Genuss eurer liebsten Musik kommen oder neue Künstler entdecken, könnt ihr in der App die Geräuschunterdrückung entweder händisch steuern oder das Adaptive-Noise-Cancelling aktivieren. Bei letzterem erkennt die App eure Aktionen, beispielsweise wenn ihr geht, und passt die Geräuschunterdrückung eurer jeweiligen Aktion an. Das funktioniertin unserem Test erstaunlich gut.

Die Geräuschunterdrückung an sich ist auch nicht von schlechten Eltern – zumindest wenn ihr sie mit anderen In-Ear-Modellen vergleicht. Denn an das Noise-Cancelling preislich ähnlich angesiedelter Over-Ear Kopfhörer muss ich ganz ehrlich sagen: Den Vergleich bestehen die Sony WF-1000XM3 leider nicht.

Tragekomfort und Akku der WF-1000XM3 im Test

Zwar verzichtet Sony bei den In-Ears auf Flügelchen für einen besseren Halt, das macht sich im Alltag jedoch kaum bemerkbar. Einmal im Gehörgang, bleiben die EarBuds fest verankert – zumindest eine Zeit lang. Denn nach ein bis zwei Stunden oder wenn wir zu lange voller Elan getanzt haben, mussten wir die Stöpsel doch hin und wieder erneut zurechtrücken. Das ist jedoch wirklich verschmerzbar und hält sich in Grenzen.

Die Akkulaufzeit der WF-1000XM3 beläuft sich mit aktivem Noise-Cancelling auf bis zu sechs Stunden – ist die Funktion deaktiviert, kommt ihr auf bis zu acht Stunden. In der App könnt ihr stets den aktuellen Akkustand eurer Kopfhörer einsehen. Mit dem praktischen Ladecase könnt ihr eure Buds jedoch bis zu drei Mal wieder voll aufladen – und mit der Schnellladefunktion bekommt ihr die Kopfhörer innerhalb von 10 Minuten wieder soweit aufgeladen, dass ihr weitere 90 Minuten Musik hören könnt.

Auch mit den WF-1000XM3 zu telefonieren gestaltet sich ziemlich angenehm. Der Kontakt war stabil und es ist wirklich praktisch, die Hände einfach mal frei zu haben. Zugegeben, stundenlange Telefonate habe ich mit den EarBuds nicht geführt – aber ich bin auch eher der Schreiber als Sprecher.

Mein Fazit: voller Sound, schickes Design und netter Tragekomfort

Alles in Allem kann ich die Sony WF-1000XM3 jedem empfehlen, der Wert auf einen hervorragenden Sound, praktische adaptive Geräuschunterdrückung und ein stylisches Gesamtpaket legt. Einziges Manko ist für mich die Tatsache, dass ich die Lautstärke nicht an den Kopfhörern selbst einstellen kann – aber das ist auch zu verschmerzen. Die Akkulaufzeit und der Tragekomfort der In-Ears ist im Vergleich zur Konkurrenz hoch, doch zum Sport treiben ist der Sitz dann doch nicht fest genug.

 

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