Garmin Forerunner 645 Music im Test: Laufuhr und MP3-Player

Garmin Forerunner 645 Music
Garmin Forerunner 645 Music (© 2018 CURVED )
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Gute Nachrichten für alle Jogger, die es nervt ihr Handy beim Laufen mitzunehmen. Ihr könnt es zuhause lassen! Die Garmin Forerunner 645 Music hat nicht nur Pulsmessung und GPS an Bord, sondern spielt auch Musik auf euren Kopfhörern ab. Wie gut das in der Praxis funktioniert, erfahrt ihr im Test.

Die Garmin Forerunner 645 Music ist eine vollwertige Laufuhr und ein Fitnesstracker. Sie zählt Schritte, überwacht euren Schlaf, ermittelt ein Stresslevel, erkennt mit Hilfe von Garmin IQ automatisch, ob ihr gerade spazieren geht oder Fahrrad fahrt und bewertet euren Trainingszustand. Ist sie per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden zeigt sie u.a. Benachrichtigungen, E-Mails, Termine und das Wetter an.

Musik vom Handgelenk

Anders als bei der Fitbit Ionic. Zudem kann man anders als bei Fitbit nicht nur Playlisten übertragen, sondern gezielt Alben, Künstler oder einzelne Titel auswählen.

Um die Musik von der Uhr zu hören, muss man sie mit einem Bluetooth-Kopfhörer verbinden. Das klappte im Test mit verschiedenen Modellen ohne Probleme. Es reichte, sie in den Kopplungs-Modus zu versetzten und die Forerunner nach Kopfhörern suchen zu lassen. Anschließend ist nur noch eine Bestätigung auf der Uhr notwendig. Bei der Wiedergabe kann man auf der Uhr einzelne Alben, Künstler, Playlisten oder Titel anwählen, aber auch alle vorhandenen Songs in der zufälligen Wiedergabe hören.

Falls ihr keine MP3-Sammlung zuhause habt, müsst ihr bei der Garmin Forerunner 645 Music nicht zwangsläufig auf Musik verzichten. Sie soll in naher Zukunft den Spotify-Konkurrenten Deezer unterstützen. Wie genau ihr dann Songs von dem Musikstreaming-Dienst auf die Uhr bekommt, kann ich noch nicht sagen. Aber dafür könnte es hilfreich sein, dass man die Forerunner 645 Music auch ins WLAN einbinden kann. Ebenfalls bisher nur angekündigt ist Garmin Pay. Damit soll es möglich, sein Kreditkartendaten auf der Uhr zu speichern. Kleinbeträge würde man dann bezahlen, indem man die Uhr ans Kartenlesegerät hält.

Wichtig: Die Forerunner 645 gibt es auch ohne Musikfunktionen, aber nur mit dem vier Gigabyte großen internen Speicher, der Platz für etwa 500 Songs bietet, hebt sie sich funktional von anderen Laufuhren ab.

Was ihr sonst noch wissen müsst

Die Garmin Forerunner 645 Music hat keinen Touchscreen. Die Bedienung erfolgt dagegen über die vier Tasten am Rand der Laufuhr. Während ich anfangs immer wieder versuchte, auf den Bildschirm zu tippen – Berufskrankheit – hatte ich nach zwei, drei Tagen die Bedienung über die Knöpfe verinnerlicht.

Die Akkulaufzeit der Forerunner 645 Music ist stark von eurem Trainingspensum abhängig. Tragt ihr sie nur im Alltag als Schrittzähler hält die Batterie sieben Tage durch. Schaltet sich zur Aktivitätsüberwachung das GPS ein, verkürzt sich die Laufzeit auf maximal zwölf Stunden. Mit 30 bis 60 Minuten Training am Tag hielt der Akku bei mir z.B. vier Tage.

Die Garmin Forerunner 645 Music ist überraschend leicht und sitzt bequem am Handgelenk. Die Kunststoff-Armbänder lassen sich ohne Werkzeuge austauschen – falls es mal elegant und nicht sportlich sein soll.

Für mich bleibt Garmin Connect ein Knackpunkt. Der Hersteller nutzt seine App für alle seine Wearables. Das macht sie unübersichtlich, da man auch viele Menüpunkte sieht, die die eigene Uhr gar nicht unterstützt. Hat man den Aufbau der App verstanden, hält sie sehr viele Daten bereit, die einem beim Training helfen können. Dazu gehören neben Schritten und Aktivitäten auch die Pulsmessung, verbrannte Kalorien, der Stress-Wert, der VO2max, die Herzfrequenzvariabilität, Laktatschwelle, Trainingszustand und -effekt sowie Empfehlungen wie lange man sich vor dem nächsten Training erholen sollte.

Fazit: Gut, aber teuer

Es ist wirklich schön, beim Joggen das Smartphone zuhause lassen zu können und trotzdem weder auf GPS-Ortung noch Musik verzichten zu müssen. Auch ansonsten erfüllt die Fitbit Ionic kann man auch unterwegs Musik hören und zahlt 200 Euro weniger.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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