Garmin Forerunner 735XT im Test: Sportuhr und Fitnesstracker in einem

Garmin Forerunner 735XT
Garmin Forerunner 735XT (© 2017 CURVED )
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Egal ob beim Laufen, Schwimmen, Radfahren oder beim Workout und vielen weiteren Sportarten: Die Garmin Forerunner 735XT will Euch nicht nur beim Training helfen, sondern als Fitnesstracker den ganzen Tag an Eurem Handgelenk bleiben. Der Test.

Die Garmin Forerunner 735XT ist zwar genau wie die Garmin vivomove dafür vorgesehen, nicht nur beim Sport, sondern den ganzen Tag an Eurem Handgelenk zu sein. Optisch fällt sie aber sofort als Sportuhr auf. In der "frost-blauen" Variante, die ich im Test hatte, noch mehr als in der schwarzen Version. Robuste Kunststoff-Armbänder, ein großes Gehäuse mit fünf Tasten und eine digitale Anzeige ohne Zeiger: Dass Ihr keine normale Armbanduhr tragt, dürfte jedem sofort auffallen.

Sportuhr und Fitnesstracker

Aber die Forerunner 735XT ist ja auch keine normale Uhr, sondern eine echte Hilfe beim Training. Egal ob Ihr sie beim Sport oder im Alltag tragt: Sie sitzt bequem und ist nicht zu schwer. Durch die vielen Löcher im Armband lässt sie sich vergleichsweise genau einstellen.

Die Garmin Forerunner 735XT verfügt über keinen Touchscreen. Stattdessen bedient Ihr die Sportuhr über fünf Tasten, die sich an ihrem Rand verteilen. Deren Funktionsprinzip ist schnell erklärt: Eine zum Ein- und Ausschalten, eine zum Bestätigen der Auswahl, eine Zurück-Taste und zwei zum Bewegen durch die Menüs. Diese sind übrigens sehr umfangreich, sodass man etwas Zeit braucht, um den Aufbau zu verstehen und damit alle Funktionen des Wearables zu kennen. Hat man aber erstmal seine Elemente gefunden, geht die Bedienung fix von der Hand.

Auf der Rückseite der Forerunner 735XT befinden sich Sensoren für die Pulsmessung, die den ganzen Tag dezent im Hintergrund abläuft. Falls Euch die Messung am Handgelenk beim Sport zu ungenau ist, dürfte Euch freuen, dass Ihr die Uhr auch mit Brustgurten zur Pulsmessung verbinden könnt. Garmin bietet beide sogar zusammen in einem Bundle an.

Ein Wearable für viele Sportarten

Die Garmin Forerunner 735XT ist dem Namen nach eine Uhr für Läufer, bietet sich aber für deutlich mehr Sportarten als nur das Joggen an. Standardmäßig stehen Euch Laufen, Schwimmen, Radfahren – jeweils drinnen und draußen – oder kombiniert als Triathlon zur Auswahl. In den Einstellungen könnt Ihr noch Stand-Up-Padling, Rudern, Wandern, Langlauf, Krafttraining, Cardio und weitere Sportarten hinzufügen.

Während des Trainings zeichnet die Forerunner 735XT zahlreiche Daten auf und liefert Euch schon beim Sport oder danach unter anderem Angaben zur Schrittfrequenz, Bodenkontaktzeit, vertikalen Bewegungen, Schrittlänge sowie zur Zeit, Herzfrequenz und der zurückgelegten Strecke. Dank GPS-Ortung sind die Angaben sehr genau. Ihr könnt so Eure Wege auf der Karte nachverfolgen. Praktisch: Die Uhr berechnet Euren VO2max-Wert und gibt nach einem Training anhand dieser Daten eine Empfehlung, wie lange Ihr Euch vor dem nächsten Training erholen solltet. 29 Stunden sollte ich nach meinem ersten halbstündigen Lauf nach der Weihnachtspause warten, bevor ich wieder die Laufschuhe anziehe.

Keine Smartwatch, aber ein smartes Wearable

Die Garmin Forerunner 735XT ist keine vollwertige Smartwatch, zeigt aber Benachrichtigungen vom Smartphone an – sofern eine Bluetooth-Verbindung besteht. Je nach App seht Ihr nicht nur Betreff oder den Absender, sondern auch den Inhalt der Nachricht. Ich konnte so zum Beispiel einige kurze WhatsApp-Nachrichten am Handgelenk lesen. Beantworten musste ich sie aber auf dem Smartphone. Zusätzlich zeigt die Uhr Kalendereinträge und das Wetter an.

Eure Trainingszeiten und anderen gesammelten Daten könnt Ihr auf dem 1,22 Zoll großen runden Display zwar sehen. Für die Augen bequemer ist es aber, sie auf dem Smartphone zu betrachten. Die Forerunner 735XT überträgt sie per Bluetooth an die Connect-App von Garmin. Deren Design ist recht dunkel und nicht mein liebstes, aber verschafft einen Überblick über den Tag und sogar über Euren Schlaf.

Der Forerunner 735XT liegt ein USB-Ladekabel bei. Mit einer Klemme hält es sich an den Kontakten der Uhr fest. Ich musste im Test feststellen, dass die USB-Anschlüsse von Computern nicht genügend Strom liefern. Erst mit dem Ladegerät in der Steckdose lud sich der Akku des Wearables auf. Dafür hielt die Batterie eine Woche durch – bei insgesamt hochgerechnet etwa drei Stunden Sport. Die reale Laufzeit ist aber stark von Eurem Training abhängig. Je öfter und je länger die Standortbestimmung per GPS aktiv ist, desto kürzer fällt natürlich die Laufzeit aus.

Fazit: der Trainer am Handgelenk

Die Garmin Forerunner 735XT ist eine Sportuhr für alle, die es mit dem Training wirklich ernst meinen und nicht nur Joggen wollen. Sie unterstützt und motiviert mit ihren Daten und erweist sich an vielen Punkten als guter Trainer. Als Fitnesstracker für den Alltag wäre sie nicht meine erste Wahl, aber als Alltagsfeature für Laufverrückte ist es eine gute Idee. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Forerunner im Training eigenständig funktioniert und Ihr kein Smartphone dabei mitnehmen müsst.

Die 449 Euro machen deutlich: Die Forerunner 735XT ist kein Gadget für Gelegenheitssportler. Das Run-Bundle mit Puls-Brustgurt kostet 499 Euro und für das Tri-Bundle mit zwei Brustgurten, von denen der eine zum Schwimmen geeignet ist, will Garmin 599 Euro haben.

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