Gigaset GS270 Plus im Test: Kleiner Preis, große Erwartungen

Gigaset GS270 Rückseite
Gigaset GS270 Rückseite (© 2017 CURVED )
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Einsteiger-Gerät war gestern: Gigaset will sich Stück für Stück zum Premium-Anbieter für Smartphones mausern. Das neue Gigaset GS270 Plus ist der erste kleine Schritt in Richtung Premium-Segment. Was es kann, klärt der Test.

Gigaset arbeitet sich langsam nach oben. Auf das Einsteiger-Modell GS170 folgt das Gigaset GS270 und seine Plus-Version (unser Testgerät). Dessen unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 229 Euro und es bewegt sich zwischen teurem Einsteiger- und günstigen Mittelklasse-Smartphone.

Metallgehäuse und eine Schönwetter-Kamera

Anders als beim GS170 lässt sich das Gehäuse des Gigaset GS270 Plus nicht öffnen. Dafür hält man statt Kunststoff nun Metall in den Händen. Das Gehäuse aus Aluminium ist ordentlich verarbeitet und schmiegt sich mit seinen abgerundeten Kanten angenehm in die Hand. Auf der Vorderseite schaut man auf ein 5,2 Zoll großes Full-HD-Display. Es liefert ein scharfes Bild, stabile Blickwinkel und ausreichende Helligkeit, die nur bei direktem Sonnenlicht nicht hoch genug ist. Die Farben könnten für meinen Geschmack noch etwas kräftiger und satter sein.

Mit dem Mediatek-Chipsatz MT6750T und drei Gigabyte Arbeitsspeicher erreicht das GS270 Plus keine vorderen Plätze in Benchmark-Tests, ist aber gut für den Alltag gerüstet. Die Ladezeiten sind kurz, die Animationen flüssig und auch Spiele stellen kein Problem dar. Das GS270 ohne Plus im Namen verfügt nur über zwei Gigabyte Arbeitsspeicher. Ein Unterschied, der sich im Alltag nur selten bemerkbar machen sollte. Ganz anders beim internen Speicher: Der ist beim GS270 nur 16 GB groß. Beim GS270 Plus sind es 32 GB. Bei beiden Geräten kann man die Speicherkapazität mit einer microSD-Karte erhöhen oder eine zweite SIM-Karte einlegen.

Die Hauptkamera des Gigaset GS270 ist eine Schönwetterkamera. Bei Sonnenschein und hoher Helligkeit liefert sie Fotos mit kräftigen und leuchtenden Farben. Der HDR-Modus gleicht starke Kontraste besser als die herkömmliche Automatik aus. Panoramaaufnahmen setzt die Software perfekt zusammen. Kleines Manko ist die Detailgenauigkeit. Die könnte bei allen Aufnahmen besser sein. Und wollt Ihr im Dunkeln fotografieren, ist das GS270 das falsche Smartphone für Euch. Die Frontkamera verfügt über eine Auflösung von fünf Megapixeln. Mich überzeugen die Selfies allerdings nicht. Vor allem die Fokussierung bereitet Probleme.

Nougat ohne Verpackung und Oreo in Aussicht

Auf dem Gigaset GS270 Plus ist Android 7.0 Nougat installiert. Auf eine eigene Nutzeroberfläche verzichtet Gigaset, sodass Euch fast eine reines Android-Erlebnis erwartet. Die fünf vorinstallierten Apps sind nur ein kurzzeitiges Ärgernis und mit wenigen Klicks deinstalliert. Ebenfalls gut zu wissen: Gigaset hat angekündigt, dass das GS270 ein Update auf Android 8.0 Oreo erhalten soll, jedoch ohne ein Datum zu nennen.

Der Akku des Gigaset GS270 Plus fällt groß aus. Seine Kapazität von 5000 mAh reicht locker für einen Tag aus. Wer sein Smartphone sparsam nutzt, kann auch zwei Tage schaffen. Eine Schnellladefunktion fehlt allerdings. Auf der Rückseite des GS270 Plus befindet sich ein Fingerabdrucksensor. Der ist gut zu erreichen, wenn man das Smartphone in der Hand hält, und dient nicht nur zum Entsperren. Man kann zum Beispiel mit einem Finger direkt eine vorher ausgewählte App öffnen oder durch langes Drücken die Kamera-App starten und in dieser auch so ein Foto aufnehmen. Statt auf dem Display nach links oder rechts zu wischen, kann man seinen Finger über den Sensor gleiten lassen.

Fazit: kleiner Schritt Richtung Spitzenklasse

Gigaset hat mit dem GS270 Plus ein solides Smartphone-Paket geschnürt. Mit seinem Full-HD-Display, einer Schönwetterkamera, brauchbarer Hardware und einer aufgeräumten Android-Version erfüllt es die Mindestanforderungen. Das Display und der größere Speicher sind für mich eine Überlegung wert, die 80 Euro mehr gegenüber dem GS170 zu bezahlen.

Es gibt nicht viele Unterschiede zwischen dem Gigaset GS270 Plus und der normalen Version. Das Hauptargument für die zusätzliche 30 Euro sind der doppelt so große interne Speicher. Wer lieber 32 und nicht nur 16 Gigabyte zur Verfügung hat, sollte die 229 Euro für das GS270 Plus ausgeben. Ansonsten reicht das GS270 für 199 Euro aus.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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