Huawei AI Cube im Test: Alexa-Lautsprecher und WLAN-Router in einem

Lautsprecher auf Tisch
Huawei AI Cube (© 2019 CURVED )

"Alexa, ich brauche WLAN." Der Huawei AI Cube dürfte er erste smarte Lautsprecher sein, der gleichzeitig ein WLAN-Router ist und für den Internetzugang kein Kabel braucht. Wie gut das klappt und wie er klingt, erfahrt ihr hier.

Optisch erinnert der Huawei AI Cube mit dem grauen Stoffbezug im unteren Bereich und dem weißen Kunststoff darüber an den Google Home. Statt des Google Assistant ist allerdings Alexa von Amazon an Bord und zusätzlich fungiert der AI Cube als WLAN-Router – wobei der Internetzugang per Kabel oder kabellos mit eingelegter SIM-Karte erfolgen kann.

Internet über das Mobilfunknetz

Damit Alexa richtig funktionieren kann, braucht der Sprachassistent von Amazon auch auf dem AI Cube Internetzugang. Und diesen verschafft sich das multifunktionale Gerät von Huawei selber. Man kann die Kombination aus smartem Lautsprecher und WLAN-Router nämlich nicht nur per LAN-Kabel ans Internet anschließen, sondern auch mit einer SIM-Karte. Denn es handelt sich um einen sogenannten 4G-Router. Vom Prinzip her nichts anderes, als wenn ihr mit eurem Smartphone einen WLAN-Hotspot aufmacht und andere Geräte darüber online bringt.

So könnte man auch beim Picknick im Park seinen eigenes WLAN aufmachen. Transportabel genug ist der Huawei AI Cube dafür. Einzig für die Stromversorgung braucht man noch eine Idee, wie z.B. einen externen Akku. Für die Wohnung lohnt sich das, falls das Internet über die Kabel im Boden langsamer als das über das Mobilfunknetz ist. Steht der Huawei AI Cube dann bei euch zuhause, könnt ihr über ihn und Alexa auch euer Smart Home steuern – allerdings ist anders als beim Amazon Echo Plus der Zigbee-Standard nicht direkt eingebaut. Mit diesem ließen sich z.B. smarte Glühlampen direkt und ohne weitere Hilfsmittel, wie eine sogenannte Bridge, ansteuern.

Huawei AI Cube, Ansicht von oben
Alexa antwortet nicht nur akustisch, sondern lässt den AI Cube auch aufleuchten. (© 2019 CURVED )

Einrichtung mit App und Alexa

Die Einrichtung des Huawei AI Cube beginnt mit einem Schmunzeln. Wenn der smarte Lautsprecher über sich selber redet, spricht er das "AI" in seinem Namen nicht als zwei Buchstaben aus, sondern zieht sie zum "Ai" zusammen. Da denkt man kurz, man richte ein neues Apple-Produkt ein – den iCube.

Anschließend gestaltet sich die Einrichtung des AI Cube eigentlich problemlos, zog sich allerdings etwas. Die nötigen Passwörter, um sich mit dem WLAN der Lautsprecher-Router-Kombi zu verbinden, sind auf seiner Unterseite aufgedruckt. Sobald die Verbindung steht, erfolgt die weitere Einrichtung über die HiLink-App von Huawei.

Huawei AI Cube, Ansicht von hinten
Egal ob er per SIM-Karte oder LAN-Kabel mit dem Internet verbunden ist, der Huawei AI Cube baut sein eigenes WLAN auf. (© 2019 CURVED )

Über die App meldet man u.a. seinen Amazon-Account an, damit Alexa auf dem Lautsprecher zuhört und eure Anweisungen ausführt. Die Anmeldung gestaltete sich etwas sperrig, da die HiLink-App an dieser Stelle nur langsam und teilweise mit starker Verzögerung auf Klicks reagierte. Ist diese Hürde gemeistert, funktioniert der Sprachassistent aber wie auf allen anderen Geräten.

Eine Funktion der HiLink-App möchte ich noch loben. Mit einem Klick kann man ein Besucher-WLAN einrichten. Dafür braucht ihr euren Gästen kein Passwort diktieren und nach vier Stunden ist das drahtlose Netzwerk wieder weg – außer ihr macht von der Möglichkeit gebrauch, es immer wieder um 30 Minuten zu verlängern.

Gut klingen und besser zuhören

Der Huawei AI Cube verfügt nicht über mehrere Lautsprecher. Für den Sound sind nur ein 2,25-Zoll-Speaker sowie eine Passivmembran im unteren Bereich zuständig. Trotzdem schaffen sie es einen Raum zu füllen. Der AI Cube ist laut genug für große Zimmer oder eine kleine Wohnung.

Der Sound ist ingesamt so klar, dass man alle Details gut hört. Bass ist eindeutig vorhanden, kommt aber nicht richtig durch. Er wirkt ausgebremst und trotz des eigentlich klaren Sounds wirkt der AI Cube bei Songs mit viel Bass dumpf.

Huawei AI Cube, Ansicht von oben
Das Mikrofon des AI Cube lässt sich stumm schalten. (© 2019 CURVED )

Im oberen Bereich des Huawei AI Cube befinden sich vier Mikrofone. Sie sollen eine Reichweite von fünf Metern haben und hörten im Test selbst bei maximaler Lautstärke alle Kommandos. Darüber hinaus ist die Telefon-Funktion Amazon Calling freigeschaltet.

Fazit

Als Kombination aus WLAN-Router mit Mobilfunkanbindung und smarten Lautsprecher ist der Huawei AI Cube bisher ziemlich einzigartig und gut dazu geeignet die Zahl technischer Geräte in einer Wohnung klein zu halten. Hat man die teilweise holprige Einrichtung gemeistert, läuft das WLAN stabil und Alexa hört aufs Wort. Trotzdem dürfte der AI Cube nur in ganz speziellen Szenarien die erste Wahl sein. Wer bereits einen WLAN-Router in Betrieb hat und mit seiner Internet-Geschwindigkeit zufrieden ist, dürfte mit einem einzelnen smarten Lautsprecher wie dem Amazon Echo günstiger davon kommen.

Die unverbindliche Preisempfehlung für den Huawei AI Cube liegt bei 189 Euro. Für das angebotene Paket an gebündelten Geräten ein attraktiver Preis. Greift man nicht zu den günstigen Modellen, bekommt man dafür oft nur einen guten WLAN-Router oder einen smarten Lautsprecher, die in der Regel aber einen noch besseren Sound bieten.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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