Huawei P Smart im Test: Gute Dualkamera für wenig Geld

Huawei P smart
Huawei P smart (© 2018 CURVED )
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Das Huawei P Smart beweist: Ein Smartphone mit einer guten Dualkamera muss nicht teuer sein. Auf ein Display mit dem aktuell angesagten 18:9-Seitenformat muss man bei dem preiswerten Mittelklasse-Modell auch nicht verzichten. Der Test.

Durch das schlichte, aber elegante Metallgehäuse sieht man dem Huawei P Smart seinen günstigen Preis nicht an. Im Gegenteil: Es wirkt nicht nur hochwertig, sondern ist auch ordentlich verarbeitet. Es ist zwar groß, aber vor allem länger als breit und liegt angenehm in der Hand.

Metallgehäuse, langes Display und Mittelklasse-Chip

Dass das P Smart so in die Länge gezogen ist, liegt am 5,65 Zoll großen Display im 18:9-Format für das Huawei sich entschieden hat. Seine 2160 x 1080 Pixel (Full HD Plus) sorgen für ein scharfes und detailreiches Bild. Die Farben wirken kräftig und natürlich, die Blickwinkelstabilität ist groß und die Helligkeit hoch. Man kann es auch bei Sonnenschein gut benutzen, nur direkt im Sonnenlicht ist es schwer zu erkennen.

Hinter dem Display verbaut Huawei den Kirin 659 als Leistungs-Herzstück des P Smart. Der Chipsatz verfügt über acht Rechenkerne und hat drei Gigabyte Arbeitsspeicher an seiner Seite. Das reicht in Benchmarktests zu einem ordentlichen, aber nicht zu einem herausragenden Ergebnis. Wichtiger ist aber, dass das Smartphone im Alltag schnell genug ist. Alltägliche Apps und auch Spiele bereiten ihm keine Probleme, die Ladezeiten bewegen sich in einem akzeptablen Rahmen und die Nutzeroberfläche läuft flüssig. Einzig auf rechenintensive AR- und VR-Anwendungen solltet ihr mit der Hardware nicht hoffen.

Der interne Speicher fällt mit 32 Gigabyte nicht übermäßig groß aus, reicht aber für etliche Apps und zahlreiche Fotos aus. Sollte der Speicherplatz knapp werden, könnt ihr statt der zweiten SIM-Karte eine microSD-Karte mit bis zu 256 GB zur Erweiterung einlegen. Der 3000-mAh-Akku reicht aus, um mit dem Huawei P Smart bei normaler Nutzung über den Tag zu kommen. Ihr ladet ihn noch über einen Micro-USB-Anschluss auf. USB C bietet das Smartphone nicht. Auch auf eine Schnellladetechnologie verzichtet der Hersteller: Es dauert bis zu zwei Stunden, ehe das Gerät beim Aufladen wieder die 100 Prozent erreicht.

Den Fingerabdrucksensor platziert Huawei auf der Rückseite des P Smart. Dort ist er gut zu erreichen, wenn man das Smartphone in der Hand hält. Lässt man sein Smartphone dagegen oft herumliegen, ist die Position weniger praktisch. Trotz des 18:9-Formats ist das Display nicht randlos. Der Rahmen ist aber so schmal, dass er für Tasten keinen Platz bietet. Deswegen erscheinen Onscreen-Tasten auf dem Bildschirm. Einige Apps blenden sie automatisch aus, aber man kann sie auch manuell aus- und wieder einblenden.

Android Oreo und alter Bluetooth-Standard

Als Betriebssystem erwartet euch die aktuelle Android-Version 8.0 Oreo auf dem Huawei P Smart – versehen mit der Nutzeroberfläche EMUI 8.0. Sie kommt ohne App Drawer aus, sprich alle installierten Apps erscheinen auf der Startseite. Dazu gehören ein paar mehr als üblich, aber die vorinstallierten Apps wie Instagram, Ebay und Facebook oder einige Spiele lassen sich mit wenig Aufwand direkt deinstallieren. Aktuelle Android-Sicherheitsupdates solltet ihr alle zwei Monate erhalten – zumindest hat der Hersteller dies in einer Ankündigung zu EMUI 8.0 für seine aktuellen Mittelklasse-Geräte versprochen.

Ganz so aktuell wie die Software ist der Funk-Standard allerdings nicht: Das Mittelklasse-Smartphone verfügt noch über Bluetooth 4.2. Ihr müsst also auf den entsprechenden Support bieten.

Dualkamera mit Bokeh-Effekt und Porträtmodus

Das Huawei P Smart ist nicht das erste günstige Smartphone mit einer Dualkamera, aber eines der wenigen für unter 300 Euro, dessen zwei Linsen ordentliche Ergebnisse liefern. Die Kamera mit einem 13- und eine 2-Megapixel-Sensor liefert einen schönen Bokeh-Effekt. Das Motiv im Vordergrund ist scharf, der Hintergrund unscharf und die Kanten in der Regel gut getroffen. Das gilt auch für Aufnahmen mit Porträt-Modus. Darüber hinaus überzeugt die Kamera mit natürlich wirkenden und trotzdem kräftigen Farben sowie einer hohen Detailgenauigkeit. Dafür braucht sie zwar keinen Sonnenschein, aber Tageslicht. Die Kamera, bzw. ihre Linse ist mit einer Blende von f/2.2 nicht besonders lichtstark. Das führt bei wenig Licht und in der Nacht zu sehr dunklen Bildern mit einer geringen Detailgenauigkeit.

Die Frontkamera des P Smart nimmt Selfies mit acht Megapixeln auf und bietet eine etwas lichtstärkere Blende von f/2.0. Während die Detailgenauigkeit für eine Frontkamera gut ist, lassen die Farben zu wünschen übrig. Sie wirken etwas blass und leicht ins Rötliche verschoben. Da lohnt es sich, das Smartphone einer anderen Person in die Hand zu drücken, um Fotos mit dem Porträt-Modus der Hauptkamera zu machen.

Fazit

Das Huawei P Smart erweist sich als überzeugendes Gesamtpaket. Für die unverbindliche Preisempfehlung von 259 Euro erhaltet ihr ein Smartphone mit schickem Metallgehäuse, einem ordentlichen Display, alltagstauglicher Hardware und einer Dualkamera mit funktionierendem Bokeh-Effekt. Kleiner Nachteil: Die Kamera braucht ausreichend Licht. Für aufwendige AR- oder VR-Anwendungen ist das P Smart nicht geeignet, aber sonst gibt es keinen Punkt, der ernsthaft gegen dieses Smartphone spricht. Selbst mit Android Oreo seid ihr softwaremäßig auf der Höhe der Zeit.

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