Marshall Stanmore und Acton Multi-Room im Test: Sounds Like Teen Spirit

Marshall Stanmore und Acton
Marshall Stanmore und Acton (© 2017 CURVED )
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Alt trifft neu: Beim Design des Stanmore und Acton gibt sich Verstärker-Spezialist Marshall gewohnt traditionsbewusst. Doch dass die Speaker absolut auf der Höhe der Zeit sind, wird spätestens beim Blick auf die Oberseite deutlich.

Die Musikquellen: vielfältig

Dort lassen sich, montiert über einer kupferfarbenenen, gebürsteten Metallplatte mittels schicker Drehregler nicht nur Höhen und Tiefen regeln, sondern auch die Musikquellen direkt ansteuern. Gab es zuvor bei den Bluetooth-Varianten nur einen Kippregler, hat der Nutzer bei den neuen Modellen die volle Auswahl. Beide Lautsprecher spielen Musik jetzt auch über das WLAN ab. Genauer: über Chromecast und AirPlay. Bluetooth wird natürlich weiterhin unterstützt, klingt in der Regel aber schlechter als das Musiksignal über das WLAN. Weiterer Vorteil: Im Wifi-Betrieb wird die Musikwiedergabe nicht durch Anrufe oder Nachrichtentöne unterbrochen. Kurzum: Spotify, Google Music und Co. lassen sich übers heimische Netzwerk auf die Boxen streamen, aber ebenso Songs vom iPhone, iPad oder Mac via iTunes und Apple Music.

Die Bedienung: gelungen

Weil sich über die Dienste die Lautstärke direkt in der App regeln lässt, verzichtet Marshall bei den beiden Speakern auf eine zusätzliche Fernbedienung. Allerdings scheint das Unternehmen schon darum bemüht, dass wir das Smartphone zu Hause auch mal aus der Hand legen. Die fein gearbeiteten Drehregler am Gehäuse betteln förmlich darum, dass man an ihnen herumspielt.

Neben den Einstellungen für Höhen und Tiefen sowie die Lautstärke lassen sich über einen weiteren Drehregler sieben Favoriten direkt anwählen lassen, die man zuvor in der Companion-App definiert hat. Etwa ein Internetradio-Sender, die Lieblings-Playlist aus Spotify. Wer möchte, kann über zwei kleine Knöpfe sogar durch seine Songs navigieren – allerdings nur vor oder zurück. Einen Pause-Button gibt es nicht. Dafür aber noch zwei Knöpfe, um zwischen Multiroom-Modus und Einzelbenutzung zu wechseln sowie ein Anschluss für ein Klinkenkabel.

Der Klang: rockig

Egal, wie schön sie aussehen oder wie gut sie sich bedienen lassen: Lautsprecher müssen vor allem gut klingen. Hier liefert der große Stanmore vor allem "untenrum" gut ab: Die Bässe reichen tief, generell tendiert der Speaker aber zu einem mitten- und tiefenbetonten Klang. Das tönt bei Rock und Pop wunderbar, bei elektronischer Musik oder Klassik mit einem höheren Dynamikumfang passt das Sound-Setup nicht mehr so gut. Das lässt sich dann auch nur bedingt über die Regler abfangen. Die lautesten Multiroom-Lautsprecher, die wir je getestet haben, sind die Marshalls aber allemal. Ganz recht, die 2018er-Modelle lassen sich in der App zu Gruppen von maximal fünf Lautsprechern zusammenschließen.

So lässt sich der große Stanmore problemlos mit dem ebenfalls getesten Acton kombinieren. Der ist nicht nur optisch der kleine Bruder: nicht ganz so laut, nicht ganz so bassgewaltig, aber immer noch kraftvoll genug, um ein Wohnzimmer zu beschallen.

Preise und Verfügbarkeit

449 Euro kostet der Stanmore, 349 Euro der Acton. Beide Speaker sind in den Farben Schwarz und Crèmeweiß mit kupferfarbenen Applikationen erhältlich.

Das Fazit: Multiroom-Rocker

Marshall hat seine guten Lautsprecher sinnvoll überarbeitet. Lob gibt es für das ikonische Design in Verbindung mit vielfältigen Musikquellen, auf die Marshall Stanmore und Acton zugreifen können. Das Multiroom-Feature ist zeitgemäß. Doch beim Klang bleiben sie dem Motto "Long live Rock 'n' Roll" treu, das einem beim Auspacken direkt ins Auge fällt: Abseits von Rock und Pop bietet etwa die Sonos-Konkurrenz ein etwas größeres, massentauglicheres Klangspektrum.

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