Misfit Phase im Test: die Fitness-Uhr mit dem gewissen Extra

Misfit Phase
Misfit Phase (© 2017 CURVED )

Die Fitnesstracker von Misfit waren schon immer dezent und schick. Im ersten Moment sieht man ihnen den Schrittzähler nicht an. Das ist auch bei der Misfit Phase der Fall, der ersten Uhr des Herstellers mit analogen Zeigern, die zwar keine Smartwatch ist, aber mehr kann als nur Schritte zählen.

Misfit bezeichnet die Phase zwar als "Hybrid Smartwatch". Doch von den Geräten, die ich als Smartwatch bezeichnen würde, ist sie funktional weit entfernt. Sie zählt Eure Schritte, die zugehörige App berechnet daraus verbrauchte Kalorien und zurückgelegte Strecken. Zusätzlich kann das Wearable vibrieren, um Euch zu wecken, auf eingehende Nachrichten auf dem per Bluetooth verbundenen Smartphone hinzuweisen oder daran zu erinnern, Euch mal wieder zu bewegen. In der Nacht überwacht die Misfit Phase auf Wunsch Euren Schlaf und unterscheidet dabei zwischen leichter und erholsamer Nachtruhe. Ein Display zur Anzeige von Apps oder zur Bedienung des Smartphones fehlen hingegen.

Uhr, Fitnesstracker und Smart Home-Steuerung

Optisch wirkt die Misfit Phase wie eine moderne Armbanduhr mit schlichtem Zifferblatt. Bei den Armbändern könnt Ihr zwischen Leder und Sport wählen und sie auch selbst tauschen. Dabei kommt aber nicht der Standard-Verschluss zum Einsatz, sondern pro Armband zwei kleine Knöpfe. Deswegen könnt Ihr nur die Armbänder von Misfit verwenden. Die gesamte Uhr ist zwar wasserdicht und auch zum Schwimmen geeignet, aber die Beschichtung des Gehäuses ist nicht besonders robust. Ich habe sie zwei Tage direkt neben einem anderen Wearable getragen. An der Kontaktstelle war die Beschichtung danach bereits abgerieben. Steht Ihr nicht auf den Used-Look, solltet Ihr die Phase behutsam behandeln.

An der rechten Seite des Gehäuses befinden sich zwei Tasten. Mit der Oberen könnt Ihr durch drücken nachschauen, wie viel Bewegung vom Eurem Tagesziel Ihr schon gemacht habt und auf welche Zeit der Wecker gestellt ist. Die untere Taste kann verschiedene Funktionen übernehmen. Welche, das legt Ihr in der App fest – und könnt sie auch nur dort wieder verändern. Mein Favorit ist das Aktivitätstracking. Denn die Misfit Phase erkennt zum Beispiel Radfahren nicht automatisch. Welche Aktivität Ihr protokollieren wollt, müsst ihr ebenfalls vorher in der App festlegen. Ohne Smartphone geht es nicht, was die Bedienung der Uhr etwas umständlich macht. Neben Radfahren stehen Spazieren, Joggen, Schwimmen, Fussball, Tennis, Basketball, Yoga und Tanzen zur Auswahl.

Ihr könnt den Button aber auch als Auslöser für Selfies oder zur Steuerung von Musik verwenden. Änderungen der Funktionen sind wiederum nur über die App möglich. Durch ein-, zwei- oder dreifaches Drücken sowie Gedrückthalten der Taste kommt man auf bis zu vier verschiedenen Aktionen, die Ihr durchführen könnt. Dabei kann sie per Bluetooth nicht nur mit dem Smartphone verbunden sein, sondern auch Smart Home-Gadgets zur Musiksteuerung oder dem Notebook zum Wechseln von Präsentationsfolien.

Schicke App, Infos mit wenig Details

Ihre Daten zeigt die Misfit Phase in der Misfit-App auf Eurem Smartphone an. Wahlweise als anteilig gefüllter Kreis oder im Tages- bzw. Schlafverlauf. Darunter seht Ihr, wie lange Ihr noch Gehen, Joggen oder Schwimmen müsst, um das Tagesziel zu erreichen. Scrollt Ihr auf der Startseite noch weiter nach unten, seht Ihr den Tag im Verlauf mit Schlaf, Aktivitäten und ggf. eingegebenen Gewichtsveränderungen. Spaziergänge oder Jogging-Läufe erkennt die App anhand der Daten unter Umständen sogar von alleine, andere Aktivitäten müsst Ihr wie beschrieben tracken, könnt aber nachträglich noch die Zeiten anpassen. Insgesamt erwarten Euch aber weniger Detailinfos – auch zu den einzelnen Aktivitäten – als zum Beispiel in den Apps von Garmin oder Fitbit. Deren Gadgets verfügen mitunter aber über mehr Sensoren, etwa für GPS oder die Pulsmessung.

Über die Akkulaufzeit kann man nicht meckern: In der Misfit Phase befindet sich eine Knopfzelle. Die Batterie soll ungefähr sechs Monate halten und Ihr könnt sie mit dem mitgelieferten Werkzeug in wenigen Minuten austauschen. Das regelmäßige Aufladen entfällt damit.

Fazit: eine Uhr mit gewissen Extras

Die Fitbit Charge 2, der deutlich weniger elegant ist, aber dafür umso mehr Funktionen bietet.

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