Nokia 6 (2018) im Test: Ist die Neuauflage besser als das Original?

Nokia 6.1
Nokia 6.1 (© 2018 CURVED )
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Ist das Nokia 6 schon ein Klassiker? Hersteller HMD Global bringt das Gerät als Nokia 6 (2018) zumindest in einer neuen Version heraus. Was es kann, verrät der Test.

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Mit Neuauflagen kennt man sich bei HMD Global mittlerweile bestens aus: Das Unternehmen, das die Smartphones mit dem ikonischen Nokia-Schriftzug baut, hat bereits die Klassiker Nokia 3310 und Nokia 8810 fit für die Neuzeit gemacht. Beide Geräte waren zuvor in den 90ern und um die Jahrtausendwende Verkaufsschlager. Das Nokia 6 dagegen kam erst 2017 auf den Markt. Trotzdem gibt es ein Jahr später die Neuauflage, wahlweise "Das neue Nokia 6", Nokia 6 (2018) oder Nokia 6.1 genannt.

Alles beim Alten beim Neuen?

Zum Namen passt das Design. Denn HMD Global hat stark darauf geachtet, dass das neue Gerät dem ursprünglichen Nokia 6 ähnlich sieht. Und das ist gut gelungen. Das Gehäuse ist weiterhin eher kantig und hat dadurch einen hohen Wiedererkennungswert. Es besteht wieder aus Aluminium, ist hochwertig verarbeitet und wie beim Original nicht wasserdicht.

Ein paar Änderungen am Design hat der Hersteller aber doch vorgenommen: Der Fingerabdrucksensor liegt nun auf der Rückseite, die Sensortasten vom alten Nokia 6 wurden ersatzlos gestrichen. Das heißt für euch: Ihr müsst auf die virtuellen Tasten zurückgreifen. Durch den neuen Anstrich ist das neue Nokia 6 außerdem deutlich schicker als der Vorgänger: Das Gehäuse unseres Testgerätes kommt (wie das Nokia 7 Plus) in schwarz mit bronzenen Applikationen. Ein echter Hingucker.

Stimmt die Leistung?

Auch beim Bildschirm gibt es eine Verbesserung: Zwar misst das Display wie beim Original 5,5 Zoll und löst in Full HD auf. Im Vergleich sind die Farben aber deutlich kräftiger. Insgesamt ist das Bild knackscharf, auch wenn die Auflösung nicht so hoch ist wie bei Top-Smartphones. Schon fast altmodisch ist das Display-Format. Während viele Hersteller ihre Smartphones mit 2:1-Bildschirmen ausstatten, setzt der Hersteller beim neuen Nokia 6 noch auf das 16:9-Format. Dadurch habt ihr zwar grundsätzlich weniger Platz auf dem Homescreen, seht aber beim Videoschauen im Vollbild keine schwarzen Balken.

Laut HMD Global ist das neue Nokia 6 60 Prozent schneller als der Vorgänger. Keine Überraschung, schließlich taktet in dem neuen Smartphone ein schnellerer Prozessor. Auf Augenhöhe mit der Spitze bewegt sich das Nokia 6 trotz dieser Verbesserung zwar noch immer nicht, für den Alltag reicht die Leistung aber aus. Apps öffnen sich zügig, auch Spiele waren in dem Test kein Problem. Für eine hohe Ausdauer sorgt ein Akku mit 3000 mAh. Für einen Tag reicht es locker. Wer moderat mit dem Gerät umgeht, schafft auch noch einen weiteren halben.

Was muss ich sonst noch wissen?

Bei der Kamera des neuen Nokia 6 hat HMD Global mit dem deutschen Traditionsunternehmen Zeiss zusammen gearbeitet. Sie löst mit 16 Megapixeln auf und liefert bei optimalen Lichtverhältnissen Fotos mit kräftigen Farben und vielen Details. Über einen Profi-Modus in der Kamera-App könnt ihr außerdem viele Parameter selbst einstellen. Das hilft aber nichts, wenn die Beleuchtung nicht stimmt. Denn wird es dunkler, fangen die Bilder schnell an zu rauschen.

Mit der 8-Megapixel-Fronkamera sind schicke, detailreiche Selfies drin. Als kleinen Bonus spendiert euch der Hersteller einen Modus, mit dem ihr Aufnahmen von der Front- und Rückkamera kombinieren könnt. Videos könnt ihr maximal in 4K-Auflösung drehen.

Ein Pluspunkt ist auch beim neuen Nokia-Smartphone das Betriebssystem. Das Smartphone gehört zum "Android One"-Programm. Das heißt, dass die aktuelle Android-Version 8.1 Oreo vorinstalliert ist und HMD Global dem System keine eigene Oberfläche überstülpt. Der Vorteil: So kommen Nutzer schneller an Sicherheits- und Betriebssystem-Updates. Dass HMD Global seine Geräte in dieser Hinsicht pfleglich behandelt, hat der Hersteller bereits unter Beweis gestellt. Fürs neue Nokia 6 verspricht der Hersteller unter anderem Updates auf Android P und Android Q.

Fazit

Schnellerer Prozessor, besserer Bildschirm und eine neue Kamera  belegen: HMD Global hat das Nokia 6 an vielen Stellen sinnvoll verbessert. Das schlägt sich auch im Preis. Der steigt von 230 auf 279 Euro. Der scheint etwas hoch angesetzt zu sein. Schließlich bekommt ihr bereits ab 249 Euro das Motorola Moto G6 mit Dualkamera und ebenfalls kaum angepassten Android. Allerdings gibt es bei kaum einem anderen Hersteller, außer Google, die Garantie für Betriebssystem-Updates. Das macht den kleinen Aufpreis wieder zum guten Deal.

(© 2024 CURVED )

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