Smart Halo im Test: Dieses Gadget macht jedes Fahrrad smart

Smarthalo Fahrradcomputer
Smarthalo Fahrradcomputer (© 2017 CURVED )
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Auf dem Fahrrad will man nicht auf sein Smartphone verzichten. Doch wer es in die Hand nimmt, macht sich im Straßenverkehr strafbar – und gefährlich ist es obendrein. Smart Halo will das Problem lösen und verwandelt sogar alte Drahtesel in smarte Bikes. Wir haben das Fahrrad-Gadget im Hamburger Straßenverkehr auf die Probe gestellt. 

Fünf Funktionen bietet Smart Halo: Navigation, Licht, Alarmanlage, Fitnesstracking und Benachrichtigungen. Ohne eine App kommt das Gadget allerdings nicht aus, doch das Smartphone kann beim Radeln – anders als etwa bei CoBi – in der Tasche bleiben. Bluetooth und GPS müssen allerdings aktiviert sein.

LEDs weisen den Weg

Smart Halo ließ sich im Test auch ohne Vorkenntnisse in etwa 10 bis 20 Minuten montieren. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung ist verständlich. Papier-Schablonen erleichtern die Auswahl der passenden Teile und die korrekte Positionierung an der Lenkstange. Die nötigen Schrauben und Werkzeuge befinden sich ebenfalls im Lieferumfang. Das Gadget bleibt dauerhaft am Lenker und lässt sich nicht abbauen. Dafür muss man Smart Halo erst einmal mit dem sogenannten Halo Key lösen und dann mit einem Handgriff abnehmen. Spätestens nach ein paar Wochen muss man das sowieso erledigen, denn das Gerät muss zum Aufladen per Micro-USB-Kabel an eine Steckdose. Doch keine Panik: Im Test habe in einer Woche bei einer Fahrzeit von rund drei Stunden etwa neun Prozent vom Akku verbraucht.

Die Laufzeit hängt natürlich von der Nutzung ab. Insbesondere wie lange man das Licht einschaltet. Im Test haben die LEDs von Smart Halo mir den Weg allerdings weniger hell erleuchtet als meine vom Dynamo gespeiste Fahrrad-Lampe. Das ändert sich aber womöglich noch, wenn die StVO-konforme Version des Gadgets fertig ist. Das Licht lässt sich manuell einschalten oder leuchtet bei Dunkelheit automatisch. Den Helligkeitssensor dürfen die Entwickler per Software-Update gerne noch mit den LEDs oben auf Smart Halo verbinden. Denn sie leuchten im Dunkeln zu hell und blendeten mich.

Wenn das Fahrrad zweimal klingelt

Das Licht ist für mich aber nur eine Zugabe. Die wichtigsten Funktionen von Smart Halo sind für mich die Navigation und die Benachrichtigungen, da ich nur sehr selten einen Anruf bemerke, wenn ich in die Pedale trete. Das Gadget leuchtete im Test nicht nur, wenn das Telefon klingelte, sondern ertönte auch selbst. Für die Navigation greift Smart Halo auf den Dienst Mapbox zurück. Man gibt eine Adresse ein und bekommt eine Route angezeigt. Alternativen stehen nicht zur Auswahl. Zudem war im Test die Streckenführung nicht immer konform mit der Straßenverkehrsordnung.

Man kann sich von Smart Halo den Weg zeigen oder über die Kompass-Funktion nur die Richtung vorgeben lassen und sich eine eigene Route suchen. In der herkömmlichen Navigation zeigt das Gadget durch aufleuchtende LED an, wann man wo abbiegen muss. Dabei füllt sich der Balken immer stärker auf, je näher man der Richtungsänderung kommt. Folgen zwei Kurven kurz hintereinander zeigt das Display die nächste schon klein in einer anderen Farbe an. Verpasst man mal eine Anweisung, justiert das Navi automatisch nach. Nach ein, zwei Fahrten in bekannter Umgebung hatte ich das System verinnerlicht und konnte mich auch in unbekannte Gefilde wagen.

Ganz praktisch: Smart Halo kann zudem Eure Fahrten mit dem Rad tracken. Das funktioniert sogar automatisch, solange man Bluetooth und GPS auf dem Smartphone eingeschaltet hat und die App von Smart Halo wenigstens im Hintergrund läuft. Neben der Zeit, der zurückgelegten Strecke und der Durchschnittsgeschwindigkeit sieht man auch die verbrauchten Kalorien und den eingesparten CO2-Ausstoß im Vergleich zum Auto. Die Datenmenge taugt nicht zur Trainingsanalyse für das nächste Radrennen, ist aber eine informative Zugabe. Darüber hinaus kann man Smart Halo als Alarmanlage scharf schalten. Bewegt dann jemand das Rad, ohne dass das Smartphone mit der geöffneten App in der Nähe ist, geht der 100 Dezibel laute Alarm los.

Fazit

Smart Halo ist nicht so schick wie CoBi, hat aber den Vorteil, dass man das Smartphone in der Tasche bleiben kann. Die LED-Leuchte ist eine dezente Art der Navigation. Die Hinweise auf Anrufe sind sehr praktisch. Das Licht, die Alarmanlage und der Fitnesstracker sind schöne Zusatzfunktionen. Smart Halo ist für 139 Euro bereits in Deutschland erhältlich.

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