Ob Sportler, Jogger oder Nachteule: Notfall-Apps bringen euch sicher heim

Nacht, Strasse
Nacht, Strasse (© 2018 Unsplash/Sergey Zolkin )
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Ihr stolpert gern allein im Dunkeln über Stock und Stein? Notfall-Apps wie "BackChecker" prüfen, ob ihr wohlbehalten zuhause angekommen seid – und alarmieren ansonsten eure Notfallkontakte. Darüber hinaus gibt es noch klassische Notfall-Apps, die mit einem Knopfdruck Hilfe schicken.

Ganz gleich ob beim Klettern, Trekking, Hiking, Trail-Running, Mountainbiking, Ski oder Rennrad fahren, Reiten, Inline-Skaten, beim Orientierungslauf, Joggen in der Dunkelheit und sonstigen Sportabenteuern: Wer öfter mal allein den Adrenalin-Kick im Gelände sucht, sollte vor allem im Winter eine Notfall-App in Erwägung ziehen. So könnt ihr mit einem Knopfdruck einen Notruf mit eurem Stand- beziehungsweise Lageort absetzen oder Notfall-Kontakte zu Hilfe rufen. Oder die App automatisch Alarm schlagen lassen, solltet ihr euch nicht in der vorher festgelegten Zeitspanne sicher zurück gemeldet haben.

"BackChecker" alarmiert Notfall-Kontakte, wenn ihr euch nicht rechtzeitig zurück meldet

Die "BackChecker"-App kann kostenlos für iOS runtergeladen werden, die volle Nutzung ist aber nur gegen 2,99 Euro monatlich möglich. Das Abo lässt sich vorher kostenlos testen und jederzeit kündigen. Und so geht's: Zunächst hinterlegt ihr eure Vertrauenskontakte. Die Kontaktdaten dienen einzig und allein der Benachrichtigung, sollte euch unterwegs etwas zustoßen. Damit die App ihren Dienst erfüllen kann, müsst ihr zustimmen, euren Standort mit ihr zu teilen und Ton und Benachrichtigungen erlauben. Zudem könnt ihr einen Infotext an eure Lieben im Notfall hinterlegen.

Jetzt kann es auch schon losgehen: Startet eine Fitnessaktivität und gebt die voraussichtliche Dauer an. Wird die Sporteinheit innerhalb dieses Zeitraumes nicht explizit über die App für beendet erklärt, alarmiert sie bis zu drei eurer Notfall-Joker gleichzeitig. Die bekommen dann per SMS euren hinterlegten Text sowie die GPS-Daten eurer Route samt letztem aktiven Standort – auch mitten im Gelände.

Außerhalb von "Tatort" können Polizei und Notarzt Personen nicht ohne Weiteres schnell über das Smartphone orten.

Wer es mal übertreibt, stürzt, sich schwindelig rennt oder im Wald verirrt oder eine unliebsame Begegnung mit einem wilden Tier hat, kann auch den Notfall-Knopf der App betätigen. Dieser schickt dann auch schon vor Ablauf der vereinbarten Zeit eure Retter in Not zu euch – selbst wenn euer Smartphone inzwischen aus sein sollte. Die App ist einfach zu handhaben und warnt mehrfach akustisch wie visuell vor Ablauf der Frist, so dass man auf jeden Fall noch die Chance hat, sie bis zum Alarm zu beenden – oder die Frist zu verlängern. Wird ein Sofort-Alarm ausgelöst, das Safeword anstelle des Passwortes zum Beenden verwendet oder läuft der sogenannte BackCheck ab, werden alle eure ausgewählten Retter in Not per SMS alarmiert und können sich untereinander verständigen. Sollte das Handy beim Sport draußen verloren gehen, könnt ihr den Notfall-Dienst über die Webseite mit einem Passwort ausschalten.

Geht es um die eigene Sicherheit, sind drei Euro im Monat eigentlich nicht viel Geld. Für den Preis verzichtet die hier vorgestellte Notfall-App "BackChecker", die sich übrigens nicht nur an Outdoor-Sportler, sondern beispielsweise auch an Frauen alleine auf dem Heimweg richtet, auf Werbung und die werbliche Nutzung und Weitergabe eurer sensiblen Daten.

BackChecker-App
(© 2018 CURVED )

Gekidnappt? Gestürzt? Mit der gratis Android-App "GPS-BodyGuard" ist man für alle Notfälle gewappnet

Trotzdem gibt es natürlich auch kostenlose Alternativen. Die Android-App "GPS-BodyGuard" mit optionalem SOS-Button bietet zum Beispiel noch etliche weitere Features, um im Notfall automatisch eine SMS mit GPS-Koordinaten an einen ausgewählten privaten Notfallkontakt oder eine Zentrale zu senden. Wer drei Euro im Jahr investiert, kann außerdem drei Kotakte angeben. Neben einem Sportmodus oder dem Panikalarm, der durch dreimaliges Klicken der Power-Taste aktiviert wird, gibt es zum Beispiel noch einen Reaktionstest, falls in der vorgegebenen Zeit keine Rückmeldung des Nutzers erfolgt. Dank der Anti-Kidnapping-Funktion schlägt die App beim Verlassen eines festgelegten Radius Alarm. Mithilfe der "Totmannfunktion" kann man sogar die Präsenz des Nutzers über den direkten Hautkontakt mit dem Gerät überwachen. Auch den Akkustand behält die App im Blick, und sie soll sogar Stürze oder Autounfälle registrieren. Falls gewünscht, ortet die App Nutzer bei unbeantworteten Anrufen von ihren Notfallkontakten. Bei GPS-Ausfall erfolgt die Ortung über WLAN und Funkmasten. Darüber hinaus könnt ihr mit dem "GPS-BodyGuard" Notfall-Infos auf dem Sperrbildschirm hinterlegen.

Darüber hinaus gibt es noch viele andere gute Notfall-Apps, etwa "Mein Notruf" für drei Euro monatlich oder "Protegon": Diese App macht zum Beispiel automatisch ein Foto vom Notfallort und arbeitet mit einer eigenen Notrufzentrale, die auch agiert, wenn man nicht mehr antworten kann – die Abos kosten hier aber zwischen sieben und zehn Euro im Monat. Grundsätzlich ist es sicherlich sinnvoll, sich mal mit dem Thema Apps für den Notfall zu beschäftigen, man sollte nur vorher abwägen, welche Funktionen man sich wünscht und was man bereit ist monatlich zu zahlen.

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