Handy Auflösung: Was beim Smartphone-Display wichtig ist

Taking pictures with smartphone from personal point of view of Beijing Skyline
Taking pictures with smartphone from personal point of view of Beijing Skyline (© 2019 Getty Images/Shutterstock Composing )
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Netflix streamen, Games zocken oder einfach nur Surfen: Ob Dein Handy wirklich Spaß macht oder nicht, liegt auch an einem guten Display. Doch neben der Display-Technik und -Größe bekommt ihr in den Datenblättern zum neuen Smartphone auch jede Menge Auflösungen um die Ohren gehauen. Wir erklären euch, was hinter HD, FHD+, 2K und QHD steckt und was in Sachen Handy Auflösung wirklich wichtig ist.

Größe ist nicht alles, besonders beim Handy-Display spielen noch weitaus mehr Kriterien eine Rolle. In den letzten Jahren ging der Trend klar zu mehr sichtbarer Fläche auf dem Smartphone-Bildschirm, egal ob bei Apple, Samsung oder Huawei. Beliebig so weitergehen kann das natürlich nicht. Der begrenzende Faktor ist letztlich die menschliche Hand, denn schließlich wollen die meisten Nutzer ihr Handy einhändig bedienen können – und noch in die Hosentasche stecken können.

Erst wurden die Smartphones breiter und länger gebaut, in der letzten Zeit werden die Displays eher nur noch länger. Das kommt daher, dass bei immer mehr Modellen die komplette Vorderseite für den Handy-Bildschirm genutzt wird. Vorbei mit den Aussparungen für Home-Button, Selfie-Kamera oder Lautsprecher zum Telefonieren – heute gibt es randlose Displays, bei manchen Herstellern maximal noch eine Notch.

Da deswegen kaum noch ein Bildschirm mit einem klassischen 16:9-Seitenverhältnis produziert wird, sondern auch krumme Formate wie 18:9,5, ist es schwer, die Handy Auflösungen zu vergleichen. Wir erklären euch, wie ihr die Pixel-Angaben dennoch richtig interpretiert.

Der Minimalstandard: Handy mit HD Display

Die Auflösung gibt an, wie viele Bildpunkte (Pixel) der Bildschirm in Höhe und Breite nutzt. HD-Displays sind auch von TVs bekannt, ebenso wie bei den Fernsehgeräten wird auch beim Handy-Display von High Definition gesprochen, wenn die kürzere Seite des Handy-Bildschirms 720 Bildpunkte pro Zeile enthält. Diese 720 Pixel finden sich oft als 720p in den Datenangaben. Bei einem Seitenverhältnis von 16:9 bedeutet HD-Auflösung 1.280 x 720 Pixel.

Das mag vor sieben Jahren noch Stand der Handy-Technik gewesen sein, heute ist diese Auflösung aber ziemlich ausgestorben, denn die Smartphones sind gewachsen. Daher findet ihr heute eher die Bezeichnung HD Plus (HD+). Das gilt bei Geräten, die das Display über das „normale“ Seitenverhältnis hinausstrecken. So bringt zum Beispiel das Huawei Y6 eine Auflösung von 1.560 x 720 Pixel mit. Übrigens verwenden längst nicht alle Hersteller einheitlich HD Plus als Bezeichnung, oft steht einfach nur "HD" dabei. Es gilt: Je mehr das Display in die Länge gestreckt wird, desto mehr Bildpunkte sollten das Gerät darstellen können.

Handy mit Full-HD Display: Ein Schritt weiter

Full-HD überflügelt HD und HD+ und ist momentan der Bereich, in dem die meisten Smartphone-Displays zuhause sind. Im Seitenverhältnis 16:9 bedeutet Full HD eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten. Im Datenblatt findet sich deshalb oft auch die Bezeichnung 1.080p. Auch hier spielen die Handy-Hersteller das gleiche Spiel und versuchen die Displays zu verlängern, was zu krummen Seitenverhältnissen führt. Wird die Full-HD-Auflösung auf eine längere Diagonale gestreckt, greift die Bezeichnung Full HD Plus (FHD+). Prominente Beispiele sind etwa Huawei P30 und P30 Pro mit einer Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixeln.

Auflösungen jenseits von Full HD

Jenseits von Full HD wird es mit den Bezeichnungen noch unübersichtlicher. Aus dem TV-Bereich sind vielleicht noch 4K oder UHD (Ultra High Definition) als Auflösungen ein Begriff, meist werden sie synonym verwendet. Bei Smartphones gibt es noch 2K, QHD (Quad High Definition), QHD+ oder WQHD (Wide Quad High Definition).

Um das aufzudröseln: Der nächste Schritt nach Full HD ist QHD, was 2.560 x 1.440 Bildpunkte sind, in den Datenblättern findet ihr oft die Bezeichnung 1.440p. QHD, WQHD und 2k werden synonym verwendet. QHD Plus ist dann wieder den flexiblen Handy Bildschirmverhältnissen geschuldet, bei denen die Auflösung getreckt wird. Zum Beispiel bringt es das Google Pixel 3 XL auf 2.960 x 1.440 Bildpunkte oder das Huawei Mate 20 Pro auf 3.120 x 1.440 Pixel.

Handy mit 4K: Geht das überhaupt?

Bei 4K-Auflösung gibt es ohnehin schon Erklärungsbedarf. Echtes 4K wären rein rechnerisch 4.096 x 2.160 Pixel, das kann kein Handy. Recht nah dran ist aber UHD-Auflösung (Ultra High Definition). Das sind immerhin 3.840 x 2.160 Pixel (2.160p), wie sie heute bei modernen TV-Geräten oft auftauchen.

Diese Auflösung ist bei Handys aber noch absolut exotisch, was zwei Gründe hat: Erstens ist die Steigerung der Auflösung mit bloßem Auge nicht zu sehen und zweitens treibt die hohe Pixelanzahl den Energieverbrauch hoch. Einen solchen Exoten hat bisher nur Sony am Start. Das Sony Xperia XZ Premium und sein Nachfolger kommen mit 3.840 x 2.160 Pixeln.

Die Standard Handy Auflösungen beim 16:9-Format im Überblick:

  • HD: 1.280 x 720 Pixel
  • Full HD: 1.920 x 1.080 Pixel
  • Quad HD (2k): 2.560 x 1.440 Pixel
  • Ultra HD: 3.840 x 2.160 Pixel

Die richtige Handy Auflösung gibt die Pixeldichte an

Natürlich gilt zur groben Orientierung, dass hohe Zahlen bei der Auflösung eine gute Sache sind. Je mehr Bildpunkte ein Display verwendet, desto schärfer kann es Inhalte darstellen. Bei einem Handy, das nah vor den Augen ist, wäre bei zu geringer Auflösung jeder einzelne Pixel erkennbar. Um das richtige Display zu finden und auch einfacher die verschiedenen Auflösungen vergleichen zu können, solltet ihr euch die Pixeldichte ansehen. Dieser Wert gibt an, wie viele Pixel pro Zoll (ppi, Pixel per Inch) ein Display verwendet.

Oberhalb von 300 ppi sollte ein Display nicht mehr pixelig erscheinen. Ein HD-Display reicht also bis etwa 5 Zoll aus, danach ist Full HD beziehungsweise Full HD Plus besser. Gibt ein Hersteller die Pixeldichte nicht an, kannst Du sie leicht mit einem Online-Rechner rausfinden. Du brauchst dazu die Werte für Bildschirmdiagonale und Auflösung.

Falt-Handys mischen die Karten neu

Wenn es um die Einhandbedienung von Handys geht, ist bei aktuellen Geräten die Grenze erreicht beziehungsweise schon überschritten. Überall wo Max, Plus oder Pro dran steht, kann es grenzwertig werden. Neue Perspektiven eröffnen Falt-Handys wie das Galaxy Fold oder das Huawei Mate X. Ausgeklappt bringen diese Modelle viel größere Screens (7,3 bzw. 8 Zoll) und ganz neue Bildschirmformate mit (12,6:9 oder 10,15:9). Die Geburtsschwierigkeiten beim Galaxy Fold zeigen, dass die Entwicklung hier noch ziemlich am Anfang steht, aber wenn die Technik erstmal läuft, könnten Falt-Handys auch bei Display-Auflösungen die Karten neu mischen.

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