Persönliche Handy-Daten sicher löschen – so geht's unter Android und iOS

Persönliche Daten richtig löschen
Persönliche Daten richtig löschen (© 2020 Getty Images )

Wer sich ein neues Smartphone gönnt, kann es meist kaum abwarten, bis dort alles perfekt eingerichtet ist. Doch vergesst in der Euphorie nicht, eure persönlichen Daten vom alten Smartphone zu löschen. Nur dann könnt ihr es sicher weiterverkaufen oder entsorgen. Unter Android und iOS ist das auch nicht schwer, wenn man ein paar Dinge beachtet.

Spätestens, wenn es keine Sicherheits-Updates mehr für euer Handy gibt, solltet ihr auf ein neues Smartphone umsteigen. Aber es gibt natürlich auch die schnellen Wechsler, die sich jedes Jahr das aktuellste Handy-Flaggschiff holen. Bei aller Freude über das neue Handy sollte man nicht vergessen, die persönlichen Daten auf dem alten Gerät zu löschen. Altgeräte könnt ihr dann sicher weiterverkaufen oder entsorgen.

Nicht zu schnell löschen

Ihr solltet dabei aber nichts überstürzen, denn wenn die Daten auf dem alten Handy mal sicher gelöscht sind, lassen Sie sich nicht mehr zurückholen. Fotos, Passwörter, Kontakte & Co., die auf dem Smartphone gespeichert waren, sind dann unwiederbringlich weg.

Empfehlenswert ist es, erst das neue Handy mit allem Drum und Dran an den Start zu kriegen. Am besten testet ihr das neue Handy ein paar Tage und stellt so sicher, dass auch wirklich alles funktioniert und alle wichtigen Daten vorhanden sind. Passt das, könnt ihr die Daten auf dem alten Handy löschen.

Die Krux mit dem Zurücksetzen auf Werkseinstellungen

Wer das Handy weiterverkaufen oder verschrotten will, sollte sämtliche Datenspuren vernichten. Hier bietet sich auf den ersten Blick das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen an, auch als Factory Reset bekannt. Nach diesem Vorgang verhält sich das Handy so, wie wenn ihr es gerade frisch aus der Verpackung geholt hättet.

Hört sich gut an, doch aufpassen, es gibt eine Stolperfalle: Per Handy-Reset wird der interne Speicherplatz zwar wieder zur Nutzung freigegeben, die dort gespeicherten Inhalte werden aber nicht explizit überschrieben. Mit speziellen Recovery-Tools kann man diese Daten oft wieder sichtbar machen. Man muss deshalb zu einer anderen Strategie greifen:

Verschlüsselt man den Handy-Speicher vorher und führt danach den Reset aus, werden die nötigen Schlüssel entfernt und es bleibt auch ohne Überschreiben wirklich nur Datensalat zurück.

iOS: Daten auf iPhone löschen

Vergleichsweise einfach haben es iPhone-Nutzer mit einem aktuellen iOS. Bei den teuren Apple-Geräten ist die Verschlüsselung für den internen Handy-Speicher automatisch aktiviert, wenn man eine Display-Sperre via PIN oder per Touch oder Face ID gesetzt hat, was die meisten Nutzer hoffentlich gemacht haben.

Bevor es an den Reset geht, sollten Apple Watch Nutzer ihre Smartwatch entkoppelt. Das geht in der Apple Watch App und über den Tab "Meine Uhr" und das "i" hinter der gelisteten Apple Watch. Dort dann auf "Apple Watch entkoppeln" tippen. Danach meldet ihr euch in den Einstellungen unter eurer Apple-ID ab. Anschließend geht es ans Zurücksetzen.

Über "Einstellungen" und "Allgemein" hangelt ihr euch zum Menüpunkt "Zurücksetzen" durch. Die richtige Wahl ist dort "Alle Inhalte & Einstellungen löschen". Ihr müsst diese Aktion per PIN-Code bestätigen. Das Apple-ID-Passwort wird abgefragt, wenn ihr die Ortungsfunktion eingeschaltet habt und euch vorher nicht bei den Apple-ID-Einstellungen abgemeldet habt.

Daten auf Android-Handy löschen

Etwas komplexer ist die Sache bei Android. Das liegt nicht daran, dass Android sperriger wäre als iOS, aber es gibt jede Menge verschiedener Geräte, angepasste Android-Versionen und von Herstellern vorgenommene Standardeinstellungen. Die Idee bleibt aber gleich, erst den internen Speicher verschlüsseln, danach das Handy auf Werkseinstellungen zurücksetzen.

Highend-Geräte von Samsung, Huawei oder Google handhaben das Thema Verschlüsselung genauso professionell wie Apple, sie ist einfach aktiviert. Es reicht dort das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen. Zur Sicherheit wirft man aber einen Blick in die Einstellungen unter "Sicherheit" und "Telefon verschlüsseln".

Ist die Verschlüsselung bereits aktiviert, ist alles gut, ansonsten kann man sie hier einschalten. Wichtig bei Android-Smartphones ist es, die Verknüpfung zum Google-Konto explizit zu trennen. Das geht über "Einstellungen" und den Punkt "Konten"; dort kappt ihr auch die Verbindung zu WhatsApp und anderen Diensten. Den eigentlichen Reset führt ihr dann in den "Einstellungen" über "Sichern und zurücksetzen" aus.

Sonderfall Uralt-Handy

Ein Sonderfall können ältere Android-Handys darstellen, deren Hardware zu schwach für eine Verschlüsselung ist. Hier kann man einen Reset ausführen und danach den Speicher mit belanglosen Daten füllen, etwa einem Video von der Tischplatte, das so lange aufgenommen wird, bis der Speicherplatz vollgelaufen ist. Danach dann noch einmal einen Reset ausführen.

Vorsicht bei SIM- und Speicherkarten

Vergesst nicht, eure SIM-Karte aus dem Handy zu entfernen. Die braucht weder ein neuer Käufer, noch sollten sie funktionsfähig auf den Schrottplatz wandern. Oft kann man sie im neuen Handy weiterverwenden, es kann aber auch sein, dass man sie zum Provider zurückschicken muss. Falls nicht, am besten zerschneiden und in den Müll werfen. Bei Android-Geräten mit Speicherkarte ist die Frage, ob ihr diese nicht besser behalten wollt. Falls nein, könnt ihr sie am Computer mit Tools wie Eraser sicher löschen.

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