Smartphone kaputt? So bleiben die enthaltenen Daten sicher

Samsung Galaxy S4 kaputt
Samsung Galaxy S4 kaputt (© 2015 CURVED )

Wenn das Smartphone kaputt geht oder stark beschädigt ist, kaufen sich die meisten wohl ein neues. Doch was passiert eigentlich mit den enthaltenen Daten, wenn vielleicht nur der Bildschirm defekt ist? In diesem Ratgeber erklären wir Euch, wie Ihr Eure persönlichen Informationen so sichern könnt, dass sie auch nach einer Wiederbelebung des vermeintlich defekten Gerätes durch Dritte nicht in fremde Hände fallen.

Fällt ein Smartphone auf den Asphalt, ist schnell der Bildschirm defekt und das Gehäuse beschädigt. Während einige den Bildschirm tauschen lassen um es wiederzuverwenden, verkaufen andere solch ein vermeintlich defektes Gerät mit dem Zusatz "für Bastler" bei Auktionsplattformen wie eBay. Wer Letzteres in Betracht zieht, sollte bedenken, dass die ehemals gespeicherten Daten vermutlich immer noch auf dem Gerät liegen. Je nachdem, welche Vorkehrungen im Vorfeld getroffen wurden, sind sie vielleicht sogar nach einem Tausch des Bildschirms einfach abrufbar.

Vorsorge ist alles

Die einfachste und zugleich wichtigste Sicherungsmaßnahme ist der Schutz des Sperrbildschirms. Nicht nur für den Fall eines Diebstahls solltet Ihr hier die Abfrage für eine bestimmte Wischgeste oder einen PIN-Code aktivieren. Auch, wenn Euer Smartphone von Euch als defekt/beschädigt deklariert und ausgemustert wird, sind die möglicherweise noch enthaltenen Daten mit einem gesicherten Sperrbildschirm schon um einiges besser geschützt, als wenn Dritte nur einmal über den Bildschirm wischen müssen.

Bevor Ihr Euer altes Smartphone mit gebrochenem Bildschirm oder sonstigen Schäden entsorgt oder weiterverkauft, solltet Ihr auch über die Benutzerkonten nachdenken, in die Ihr Euch mit Eurem Gerät vor dem Unfall womöglich automatisch eingeloggt habt. Bringt der neue Besitzer Euer Smartphone wieder zum Laufen, könnte auch er sonst Eure Konten so komfortabel nutzen, wie Ihr es bisher gemacht habt. Ändert daher für solche Nutzer-Accounts Eure Passwörter. Besonders wichtig dürfte beispielsweise das Google-Konto sein, mit dem Ihr im Google Play Store eingekauft, E-Mails abgerufen und Euch womöglich sogar bei weiteren Diensten von Drittanbietern automatisch eingeloggt habt.

Brutale Alternative

Solltet Ihr Euren Sperrbildschirm nicht gesichert haben, als Ihr Euer Smartphone noch bedienen konntet, gibt es noch eine weitere Möglichkeit, um die enthaltenen Daten vor fremdem Zugriff zu schützen: die physische Zerstörung. Auch wenn diese Option für jemanden, der sein Smartphone noch weiterverkaufen möchte, vielleicht nicht in Frage kommt, könnt Ihr auf diese Weise zumindest absolut sicher sein, dass Euer Smartphone nicht wiederbelebt und die enthaltenen Daten von jemand anderem als Euch genutzt werden.

Da in einem Smartphone viele Stoffe enthalten sind, die nicht verbrannt werden sollen, ist es nicht zu empfehlen, das Gerät und den enthaltenen Speicher auf diese Weise unschädlich zu machen. Öffnet das Gerät daher nach Möglichkeit einfach so weit, bis Ihr die enthaltene Hauptplatine sehen könnt. Auf ihr sollten sich einige schwarze Chips befinden, von denen einer der verbaute Speicher ist. Ihr zerstört oder beschädigt ihn am besten, indem Ihr einen Schraubenzieher daraufsetzt und ein paar Mal vorsichtig mit einem Hammer auf den Griff schlagt.

Vorsicht: Verletzt Euch dabei nicht und achtet darauf, dass Ihr nicht den großen Akku in Eurem Smartphone beschädigt, da dieser sich sonst entzünden und gesundheitsschädliche Substanzen freisetzen kann. Sind die Chips stark beschädigt, können Eure Daten höchstens noch von einem Spezialbetrieb oder Geheimdiensten wiederhergestellt werden.

Zusammenfassung:

  • Ist Euer Smartphone beschädigt, können die enthaltenen Daten noch intakt sein. Ein Bastler, dem Ihr Euer altes Gerät beispielsweise via Ebay verkauft, kann nach geglückter Reparatur womöglich auch wieder auf diese Daten zugreifen
  • Schützt Euer Smartphone und die gespeicherten Daten also grundsätzlich mit einem Passwort oder einer bestimmten Wischgeste für Euren Sperrbildschirm
  • Vor der Weitergabe Eures beschädigten Smartphones solltet Ihr außerdem alle Passwörter ändern, die von Eurem Gerät bisher womöglich für automatische Anmeldungen bei E-Mail-Diensten und in Shops genutzt wurden
  • Könnt Ihr auf Euer Smartphone nicht mehr zugreifen und nachträglich einen gesicherten Sperrbildschirm einstellen, lässt sich durch die physische Zerstörung des Speichers sicherstellen, dass Dritte in Zukunft nicht auf sie zugreifen können
  • Ihr könnt den Speicher zerstören, indem Ihr die flachen schwarzen Chips auf der Hauptplatine Eures Smartphones beispielsweise mit einem Schraubenzieher oder Meißel und einem Hammer stark beschädigt
  • Wichtig: Achtet darauf, dass Ihr dabei nicht dem enthaltenen Akku oder Euch selbst Schaden zufügt
Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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