Was die VO2max-Schätzung eures Wearables über eure Fitness aussagt

Fitness, Joggen, Strasse
Fitness, Joggen, Strasse (© 2018 Shutterstock/MIND AND I )
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Längst zählen Fitnesstracker nicht mehr nur Schritte, Schläfchen und verbrannte Kalorien, sondern geben dem Nutzer auch ein Feedback zu seinem Fitnesslevel: Wie Sport-Wearables die VO2max schätzen und was der Wert zur maximalen Sauerstoffaufnahme eigentlich aussagt, erklären wir euch hier.

Während die Wearable-Hersteller TomTom und Garmin ihren Nutzern ein Fitnessalter geben, visualisiert beispielsweise Fitbit die persönliche Ausdauerfähigkeit mit dem "Fitness Score" in Ampelfarben. Egal wie die Darstellungen sich je nach Anbieter und App auch unterscheiden,  Grundlage der Ausdauerbewertung ist immer die sogenannte VO2max als Abkürzung für das maximale Sauerstoffvolumen. Sie beschreibt die maximal mögliche Sauerstoffaufnahme bei körperlicher Belastung – wobei aber nicht einfach nur die Menge an Sauerstoff gemeint ist, die man mit einem Atemzug aufnehmen kann, sondern die Geschwindigkeit und Effizienz, mit der der Körper den Sauerstoff verwertet. Dies ist unter anderem abhängig von der Anzahl an roten Blutkörperchen. Je trainierter man ist, umso mehr hat man davon und umso höher fällt auch der VO2max-Wert aus.

So berechnen Fitnesstracker eure VO2max

Fitnesstracker können natürlich nicht wirklich messen, wann wieviel Sauerstoff in den Zellen ankommt, sondern schätzen die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit in Milliliter pro Minute und pro Körpergewicht mittels Algorithmen. Grundlage dafür sind die Herzfrequenz und die Herzfrequenzvariabilität – also die zeitliche Unregelmäßigkeit  zwischen den einzelnen Herzschlägen –, das Lauftempo, Alter, Gewicht, Größe und Geschlecht. Das setzt natürlich voraus, dass euer Wearable mit Pulssensoren ausgestattet ist und über eine GPS-Verbindung verfügt. Die Berechnung erfolgt in der Regel automatisch, sobald der Nutzer mindestens 15 Minuten am Stück joggt oder radelt. Wichtig dabei ist, dass man sich ebene Strecken aussucht und diese in einem gleichbleibenden zügigen Tempo bewältigt. In der jeweiligen Wearable-App findet ihr dann im Menü unter den Leistungsstatistiken, dem Punkt VO2max oder bei Fitbit etwa mit Klick auf die Herzfrequenzdaten eure persönliche Ausdauerfähigkeit.

 In Garmins Connect-App findet ihr die VO2max-Schätzung unter dem Menüpunkt Leistungsstatistiken.
In Garmins Connect-App findet ihr die VO2max-Schätzung unter dem Menüpunkt Leistungsstatistiken. (© 2017 CURVED )

Wer nicht fündig wird, googlet am besten mal sein Wearable und den Begriff VO2max. Einige Wearables bewerten auch die Intensität des Trainings und berechnen die voraussichtliche Regenerationszeit des Körpers. In diesem Zusammenhang ist es auch interessant zu wissen, dass ein hoher VO2max-Wert auch für eine gute Regenerationsfähigkeit spricht: Der Körper erholt sich also nach einem fordernden Training schneller, so dass man immer häufiger oder auch intensiver trainieren kann.

Was die Ausdauerfähigkeit aussagt – und was nicht

Für alle, die gern draußen joggen oder Fahrradfahren und ihre Fitness verbessern wollen, für einen Lauf oderIntervalltrainings stetig verbessert – bis zu 50 Prozent Steigerung sind hier drin. Unter der Fitness versteht man allerdings noch weitaus mehr als die maximale Leistungsfähigkeit – nämlich Schnelligkeit, Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Balance. Über diese Parameter gibt die VO2max keine Auskunft. Dafür gibt sie aber Einblicke in eure Herzkreislauf-Gesundheit: Werte ab circa 35 ml/min/kg bei Frauen und etwa 40 ml/min/kg bei Männern sprechen für ein gesundes Zusammenspiel von Herz, Lunge, Blutgefäßen, Muskeln sowie dem Nervensystem. Fitte Menschen fühlen sich nicht nur jünger und vitaler, sondern sind auch im Alltag weniger stressanfällig – und sollten darüber hinaus keine Schwierigkeiten haben, weitere Fitnessfaktoren wie Schnelligkeit und Kraft effektiv hochzuschrauben.

Fazit: Für Hobby-Sportler sind Wearables mit VO2max-Schätzung sinnvoll

Vergesst dabei nicht, dass Fitness-Wearables die VO2max nur schätzen können. Wer ganz genaue Gesundheits- oder Wettkampfwerte erwartet, sollte sich einer  Spirometrie, also einer Atemgasmessung beim Arzt oder einem Zentrum für Leistungsdiagnostik, unterziehen. Hier wird unter Belastung auf dem Laufband oder Fahrradergometer der Sauerstoffgehalt der ein- und ausgeatmeten Luft unter Berücksichtigung von Zeit und Körpergewicht ermittelt. Für Hobby-Athleten sind die Fitbit aber völlig ausreichend und geben realistische Einschätzungen zur Leistungsfähigkeit ab.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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