WLAN im Homeoffice: So optimiert ihr eure Internet-Verbindung

WLAN im Home Office
WLAN im Home Office (© 2020 Stocksy )
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Arbeit im Homeoffice ist in Corona-Zeiten für viele Angestellte zur neuen Normalität geworden. Eine langsame und instabile Internetverbindung kann das Arbeiten zuhause aber schnell zur Qual machen. Meistens wird das heimische WLAN zum Nadelöhr. Mit einigen Tipps holt ihr das Beste aus eurem Router heraus.

Wer jetzt im Homeoffice arbeitet, wird möglicherweise das turboschnelle Firmennetzwerk aus dem Büro vermissen. Denn die Videokonferenz mit den Kollegen kann schon etwas haken, wenn die Kids nebenan zeitgleich im Internet surfen und das WLAN völlig überlastet ist. Und auch der Austausch großer Dateien kann einige Zeit dauern.

Dabei ist es gar nicht schwer, mehr aus der Internetverbindung im heimischen Büro herauszuholen. Mit ein paar einfachen Handgriffen und Einstellungen könnt ihr euer Heimnetz optimal für die Arbeit im Homeoffice einrichten. Wir zeigen euch, wie das geht.

Anschluss und Hardware checken

Grundlegend für flüssiges Internet im Homeoffice sind ein schneller Internetanschluss und ein flotter Router fürs Heimnetz. Beim Internetanschluss solltet ihr eine möglichst hohe Datenrate haben. In den meisten Städten und Ballungsgebieten ist inzwischen schnelles Breitband-Internet per DSL verfügbar. Für die Arbeit im Homeoffice ist eine Geschwindigkeit von 50 Mbit/s oder höher empfehlenswert. Noch schneller ist ein Anschluss über Kabelnetz oder Glasfaser. Hier bekommt ihr eine Gigabit-Verbindung von bis zu 1.000 Mbit/s.

Wer auf dem Land wohnt, muss allerdings häufig auf einen schnellen DSL- oder Glasfaser-Anschluss verzichten. Als Alternative empfehlen wir euch eine Internetverbindung via Mobilfunk. In vielen ländlichen Regionen ist inzwischen der schnelle LTE-Standard verfügbar. Um Internet übers Mobilfunknetz nutzen zu können, braucht ihr einen LTE-Router wie zum Beispiel die FRITZ!Box 6890 LTE oder den o2 Home Spot mit passendem LTE-Tarif.

Neben dem Anschluss kommt es auch auf den richtigen DSL-Router an. Für eine schnelle und stabile WLAN-Verbindung sollte euer Router mindestens den WLAN-Standard 802.11n oder noch besser 802.11ac unterstützen und außerdem auf dem schnellen 5-Gigahertz-Band senden. Für eine kabelgebundene LAN-Verbindung sollte er außerdem über einen oder mehrere Gigabit-LAN-Anschlüsse verfügen. Wenn ihr Internet über Kabelanschluss habt, solltet ihr darauf achten, dass euer Router den Standard Docsis 3.1 erfüllt. Nur dann könnt ihr die volle Gigabit-Bandbreite nutzen.

Router-Standort richtig wählen

Einer der wichtigsten Faktoren für einen guten WLAN-Empfang, der gleichzeitig auch sehr einfach zu optimieren ist, ist der richtige Standort eures WLAN-Routers. Klar, er muss an einer Telefonbuchse angeschlossen werden. Trotzdem solltet ihr darauf achten, dass der Router möglichst an einer zentralen Stelle im Haus oder eurer Wohnung platziert ist. Für das Homeoffice ist es natürlich ideal, wenn sich der Router zuhause gleich direkt in eurem Büro befindet.

Wenn das nicht möglich ist, zum Beispiel weil in eurem Arbeitszimmer kein Telefonanschluss vorhanden ist, könnt ihr die Funkverbindung verbessern, indem ihr den Router an einer erhöhten Stelle platziert, also besser aufgehängt an der Wand statt auf dem Fußboden. Bedenkt auch, dass Metallgegenstände, Elektrogeräte und insbesondere eine Mikrowelle das WLAN stören können.

Repeater und Mesh-Netzwerk nutzen

Wenn euer Router zu weit von euren Homeoffice entfernt steht, könnt ihr die Reichweite und die Signalstärke eures WLAN ganz einfach mit einem oder mehreren WLAN-Repeatern erhöhen. Ein Repeater wird einfach in eine freie Steckdose gesteckt und mit dem WLAN verbunden, am besten etwa auf halber Strecke zwischen dem Router und eurem Arbeitsplatz. Der Repeater fängt das Funksignal des Routers auf, verstärkt es und leitet es weiter. Die Surf-Geschwindigkeit wird dabei allerdings nicht erhöht – es geht nur um die Signalstärke.

Noch besser funktioniert ein sogenanntes Mesh-Netzwerk. Das besteht aus einem Router und mehreren Mesh-fähigen Repeatern, die sich miteinander abstimmen und ein intelligentes WLAN-Netzwerk einrichten. Die Repeater funktionieren dabei als einzelne Knotenpunkte wie in einem WLAN-Gitter. Endgeräte wie Laptops oder Smartphones verbinden sich immer mit dem Knotenpunkt mit dem besten WLAN-Signal. Damit habt ihr auch im Homeoffice immer die optimale Verbindung.

LAN ist besser als WLAN

Grundsätzlich gilt jedoch: Eine kabelgebundene Netzwerkverbindung über LAN ist schneller und stabiler als eine Funkverbindung im WLAN. Häufig sind zuhause viele verschiedene Geräte mit dem WLAN verbunden, neben dem Laptop oder PC meistens auch mehrere Smartphones, Tablets und TV-Geräte. Das bremst das WLAN natürlich aus. Außerdem wird das WLAN durch Mikrowellen und die WLAN-Router der Nachbarn, die oft auf denselben Frequenzen senden, gestört.

Für die Arbeit zuhause ist es also besser, den Computer direkt über ein Kabel mit dem LAN-Port eures Routers zu verbinden. Ideal ist natürlich, wenn der Router sich im selben Zimmer wie euer heimischer Arbeitsplatz befindet. Euer Computer muss dafür über einen Anschluss für einen RJ45-Stecker verfügen. Vor allem bei einigen neueren Laptops oder beim MacBook Pro benötigt ihr jedoch einen USB-Adapter, um das LAN-Kabel anschließen zu können. Achtet außerdem darauf, dass das LAN-Kabel mindestens die Leistungsklasse CAT 5 hat. Nur dann überträgt es die volle Gigabit-Leistung.

Alternative: Powerline-Adapter

Wenn euer Router sich allerdings nicht im selben Raum wie euer Arbeitsplatz befindet oder sogar auf einem anderen Stockwerk im Haus angeschlossen ist, ist die Verbindung per LAN-Kabel schwierig. Eine einfache Alternative dafür sind Powerline-Adapter. Diese werden in eine Steckdose gesteckt und nutzen dann die Stromkabel des Hauses als Datenleitung. Die Powerline-Adapter versprechen zwar nicht dieselbe hohe Gigabit-Geschwindigkeit wie ein LAN-Kabel. Aber gerade, wenn dicke Wände die Wände die WLAN-Verbindung stören, sind sie eine gute Lösung.

Um euren Computer über die Stromleitung mit dem Router zu verbinden, braucht ihr mindestens zwei Powerline-Adapter. Einen steckt ihr in eine Steckdose nahe des Routers, den zweite in einen Stromanschluss an eurem Heim-Arbeitsplatz. Bei vielen Modellen ist eine Steckdose im Adapter integriert, sodass ihr die Stromquelle weiter für andere Geräte nutzen könnt.

Sorgenfrei Surfen mit stabilem WLAN im Homeoffice

Habt ihr Probleme mit eurer WLAN-Verbindung im Homeoffice, gibt es also einige einfache Handgriffe und Tricks, um die Verbindung stabil zu halten. Um die Surf-Geschwindigkeit zu erhöhen, solltet ihr darauf achten, dass der Router nicht zu weit entfernt von eurem Arbeits-Rechner steht, am besten per LAN-Kabel verbunden ist und nicht zu viele Geräte mit dem WLAN zu verbunden sind.

Nutzt euer mobiles Datenvolumen, richtet gegebenenfalls einen Hotspot mit eurem Smartphone für andere Privatgeräte ein oder legt euch einen extra Router mit SIM-Karte zu, mit dem ihr eure Smartphones im Haushalt zum Chatten verbinden könnt. Dann entlastet ihr den Router, mit dem ihr euren Arbeits-Computer verbindet.

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