Essential: Andy Rubin hat kein Interesse an geschlossenem Ökosystem

Essential Phone, Andy Rubin
Essential Phone, Andy Rubin (© 2017 YouTube/Recode )
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Essential als positives Beispiel? Einige Hersteller versuchen, ihre Produkte nicht nur untereinander zu verbinden, sondern auch ein eigenes geschlossenes Ökosystem zu kreieren. Android-Vater Andy Rubin hat offenbar ganz andere Pläne für seine Essential-Geräte.

In einem Interview mit 9to5Google hat sich Andy Rubin zu seinen weiteren Plänen für das Essential Phone und weiteren Geräten geäußert. Auf die Frage, wofür sein Unternehmen stehe, hat er die Interoperabilität angeführt. Andere Unternehmen bauen demnach ein geschlossenes Ökosystem aus ihren Produkten und "sie erwarten, dass die Nutzer zu ihnen kommen". Essential sei da anders: "Wir sind aktiv dabei, unsere Produkte mit den Produkten von anderen [Herstellern] kompatibel zu machen, weil wir wissen, dass es das ist, was die Verbraucher wollen".

Neuer Anlauf für modulare Smartphones?

Was Andy Rubin damit genau meint, geht aus der Aussage nicht hervor. Es ist jedoch beispielsweise denkbar, dass die modulare Technologie des Essential Phone auch anderen Unternehmen angeboten wird und sich so ein Standard etabliert. Dadurch könnten Smartphones verschiedener Hersteller mit einer Schnittstelle ausgestattet werden, die zur Nutzung von Mods wie der 360-Grad-Kamera von Essential geeignet ist.

Zum Vergleich: Moto Mods können nur mit Lenovo-Geräten wie dem Moto Z verwendet werden. Sobald ein Nutzer zu einem Smartphone von einer anderen Marke wechselt, kann er das modulare Zubehör nicht mehr verwenden – und ist also quasi an den Hersteller gebunden. Ein weiteres prominentes Beispiel für geschlossene Ökosysteme ist Apple: Das Unternehmen hat mehrere eigene Standards etabliert, die nicht zu Produkten und Software vieler anderer Hersteller kompatibel sind.

Der Nutzer hat die Wahl

Die Ambitionen von Andy Rubin sind offenbar schon beim smarten Lautsprecher Essential Home zu erkennen: Zwar ist das Smart-Home-Gadget mit einem eigenen digitalen Assistenten ausgestattet, doch Ziel sei es, dass Nutzer nicht gezwungen sind, diesen zu verwenden. Rubin möchte, dass je nach Vorliebe künftig auch etwa Siri oder Alexa mit dem Gerät genutzt werden können – sofern die Konkurrenz da mitspielt.

Die Science-Fiction-Serie "The Expanse" hat beispielsweise bereits gezeigt, wie eine Welt ohne verschiedene geschlossene Ökosysteme von Herstellern aussehen könnte: In gleich mehreren Episoden sind Charaktere etwa problemlos dazu in der Lage, den Bildschirminhalt ihres Smartphones auf einem beliebigen großen Screen anzuzeigen. Womöglich ist diese Zukunftsvision auch das, was Andy Rubin sich letztendlich wünscht.

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