Telegram sperrt IS-Kanäle nach Paris-Anschlägen

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Telegram (© 2015 CURVED Montage )

Beim Telegram Messenger handelt es sich um einen Instant Messenger, mit dem es möglich ist, verschlüsselte Inhalte zu übermitteln. Offenbar wurde die App auch vom Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS) genutzt, um geheime Botschaften abzusetzen und Propaganda zu verbreiten. Doch die Entwickler wollen nun zumindest der IS-Propagandatätigkeit auf Telegram einen Riegel vorschieben.

In einer Stellungnahme bitten die Entwickler von Telegram um die Mithilfe der Nutzer, damit die Verbreitung von IS-Werbematerial eingedämmt werden kann, wie Spiegel Online berichtet. Unter der Mail-Adresse [email protected] ist es möglich, das Unternehmen auf öffentliche Telegram-Kanäle mit IS-Inhalten hinzuweisen. Aufgrund der so erhaltenen Informationen hätte Telegram allein in dieser Woche 78 Kanäle in 12 Sprachen mit Bezug auf die IS-Organisationen blockieren können. Des Weiteren will Telegram den Nutzern demnächst eine Möglichkeit bieten, anstößige öffentliche Inhalte schnell und unkompliziert anzuzeigen, damit diese alsbald entfernt werden.

Nach Twitter-Kontensperrungen auf Telegram ausgewichen

Nach den Terroranschlägen des IS in Paris war der Telegram Messenger in die Kritik von Medien geraten. The Daily Beast bezeichnete das Programm gar als Lieblings-App der IS-Terroristen, um geheime Botschaften abzusetzen. Nachdem auf Twitter viele Kanäle mit IS-Bezug immer schneller gesperrt worden seien, wäre die Organisation beim Verbreiten von Nachrichten zunehmend auf den Telegram Messenger ausgewichen.

Der Telegram Messenger wird weltweit von etwa 60 Millionen Nutzern verwendet. Er fußt teilweise auf quelloffener Software und ist unter anderem für Android, iOS, Windows Phone und verschiedene Desktop-Betriebssysteme erhältlich. Der Messenger zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass verschlüsselte Privat-Nachrichten nur vom Sender und Empfänger gelesen werden können – selbst die Betreiber des Telegram Messenger-Netzwerkes sollen diese nicht entziffern können. Außerdem können gesendete Inhalte mit einem Haltbarkeits-Zeitstempel versehen werden – nach Ablauf der festgelegten Frist löschen sich die Nachrichten selbstständig vom Gerät des Empfängers oder Absenders.

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