Z3, S5, G3 & iPhone 6: Smartphone-Kameras im Vergleich

Kameravergleich Makro
Kameravergleich Makro (© 2014 CURVED )
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Welche Smartphone-Kamera liefert die besten Fotos? Eine Frage, die sich nicht einfach mit einer Megapixel-Angabe beantworten lässt. Deswegen ist CURVED mit sieben aktuellen Top-Smartphones losgezogen und hat mit allen die gleichen Fotos gemacht – mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

Mit dabei auf der Foto-Tour durch Hamburg-Altona waren das iPhone 6. Wir haben uns unterwegs verschiedene Motive ausgesucht und versucht, typische Alltagsszenen nachzustellen. So könnt Ihr die Kameras der sieben verschiedenen Smartphones mit Bildern von Sehenswürdigkeiten, Straßen-Schnappschüssen, Portraits, Selfies, Panorama-Aufnahmen und im Studio mit wenig Licht - mit und ohne Blitz - vergleichen. Schaut man sich die Bilder eines Smartphones - womöglich noch auf dessen Display – an, fallen die Unterschiede zwischen den Smartphones wie die Farbstiche und andere Mankos mitunter nicht so deutlich auf wie in unseren Galerien.

Da die meisten Nutzer auf die Kamera-Automatik ihres Smartphones vertrauen und nur sehr selten Aufnahmeeinstellungen manuell festlegen, haben wir uns in diesem Test auch auf die Automatik verlassen. Sofern vorhanden, haben wir für die Nahaufnahme den Makro-Modus aktiviert und natürlich auch den Panorama-Modus sowie im Studio das Blitzlicht aktiviert. Die Aufnahmen wurden alle vom gleichen Standort aus gemacht, die unterschiedlichen Brennweiten der Objektive sorgen allerdings für verschiedene Bildausschnitte. Während unserer Foto-Tour war es die meiste Zeit bewölkt, nur gelegentlich kam die Sonne durch.

Unterwegs im Freien

Der Schnappschuss am Stuhlmannbrunnen offenbart gefühlt fast alle Farben des Regenbogens. Der automatische Weißabgleich kam bei jedem Smartphone zu einem anderen Ergebnis und sorgte so für Farben, die teilweise nichts mehr der Realität zu tun haben. Am auffälligsten zu erkennen beim One M8 und Moto X, besser und neutraler erscheinen dagegen die Farben zum Beispiel beim LG G3.

Auch bei diesem herbstlich gefärbten Baum sind der Blaustich des One M8 und der Gelbstich des Moto X gut zu erkennen.

Auch das letzte Straßenmotiv - das Altonaer Rathaus - offenbart die deutlichen Unterschiede bei der automatischen Belichtungsmessung. Das Moto X fällt erneut aus der Reihe und schafft es als einzige Kamera, dem Himmel bei Gegenlicht Zeichnung zu verleihen - was auf den automatischen HDR-Modus des Smartphones zurückzuführen ist.

Porträt

Bei den Portraitaufnahmen kann man wie im Bild zuvor auch deutlich das automatischen Aufhellen der Schatten erkennen, zum Beispiel beim Z3 oder beim G3. Beim Moto X sorgt der HDR-Modus für einen Heiligenschein um den Kopf herum. Nicht sonderlich natürlich, aber wenn Ihr auf tolle Effekte steht und bei der Nachbearbeitung selber keine Filter auswählen wollt, vielleicht die ideale Smartphone-Kamera. Die Hauttöne erscheinen wieder in einer großen Bandbreite und verdeutlichen die Farbstiche der Kameras: Rot beim Xperia Z3, Blau beim One M8 und Gelb beim Moto X.

Makro

Eine Nahaufnahme war mit jedem Smartphone problemlos möglich. Abgesehen von dem üblichen gelblichen Farbstich des Moto X tanzt diesmal auch das Lumia 930 deutlich aus der Reihe. Wir haben das Bild mehrere Male gemacht, aber die Kamera hat den Weißabgleich immer automatisch in eine falsche Richtung angepasst.

Panorama

Keine der zwei vorinstallierten Apps des Lumia 930 bietet einen Panoramo-Modus, so dass das Nokia in dieser Runde aussetzen musste. Alle andere Smartphones boten ein Panorama-Modus an, bei dem Ihr die Kamera nur in eine Richtung schwenken braucht. Dabei fällt auf, dass die Winkel sehr unterschiedlich sind. So schafft das Moto X keine 180 Grad, das Galaxy S5 versorgt Euch dagegen mit 360-Grad-Aufnahmen.

Selfie

Für die Selfies nehmen wir zur Abwechslung die Frontkamera der Smartphones. Trotz einer insgesamt schlechteren Bildqualität fallen die gleichen Macken auf, die somit ihre Ursache zum größten Teil in der Kamera-Software haben dürften. Das Moto X versorgt uns erneut mit seiner eingebauten Filter/HDR-Automatik, und das Lumia 930 überrascht mit seiner psychedelischen Farbgebung. Die Selfies von iPhone 6 und Z3 fallen im Vergleich flau und kontrastarm aus.

Gegenlicht/Wenig Licht

Grundlegend ist zu sagen, dass der kleine Bildsensor in Smartphones bei schlechten Lichtverhältnissen Probleme bekommt und, die meisten Bilder schnell verrauschen. Das Moto X hatte zusätzlich Probleme beim Fokussieren und rauscht im Vergleich am stärksten. Wirklich gut sieht keines der Bilder aus. Die Qualität ist eher vergleichbar mit den ersten Digitalkameras denn mit richtigen Fotoapparaten von heute.

Automatisches Blitzlicht

Der automatische Biltz wird wohl hauptsächlich auf Parties eingesetzt werden. Er sollte bei einem Abstand von ca. 1,5m eigentlich tadellos funktionieren. Beim Moto X wieder deutlich erkennbar der Gelbstich und das Fokusproblem, ansonsten alles weitestgehend in Ordnung. Teilweise sind die Aufnahmen etwas zu hell oder dunkel, was aber in jeder Situation beim Blitzen wieder anders sein kann. Die Hauttöne sehen nur beim Galaxy S5 und beim One M8 einigermaßen natürlich aus.

100-Prozent-Ansicht

Bildausschnitt in 100 Prozent
Bildausschnitt in 100 Prozent (© 2014 CURVED )

Bei diesem Ausschnitt sieht man wie die Fotos in Originalgröße aussehen. Das S5 und das G3 liegen ungefähr gleichauf und bieten noch am meisten scharf erkennbare Details. Das Lumia 930 schlägt sich nach den Farb-Eskapaden auch erstaunlich gut. Es folgen ungefähr gleichauf das iPhone 6 und das One M8. Beim Moto X und beim Z3 sehen die Details scharfgezeichnet aus, es sind kaum noch Kanten oder Geraden zu erkennen. Für Facebook und Co reicht die Bildqualität aus, wenn Ihr jedoch Bildausschnitte vergrößern oder große Abzüge Eurer Fotos anfertigen wollt, dann ist eine Smartphone-Kamera nicht die ideale Wahl, sondern Ihr müsst zu einer Spiegelreflex-, System- oder Kompaktkamera mit einem größerem Bildsensor greifen.

Wir haben die Geräte alle im Vollautomatikmodus getestet, um eine Grundlage für den Vergleich zu haben. Will man mehr aus den Bildern herausholen, gibt es bei jedem Smartphone noch viele Einstellungsmöglichkeiten, mit denen sich das ein oder andere Manko sicherlich beheben lässt. Am Ende zählt immer der Anspruch und der Verwendungszweck. Trotz aller Kritik haben wir versucht, die Kameras der Smartphones in ein Ranking zu bekommen und sehen das Galaxy S5 und das iPhone 6 mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen an der Spitze.

Die Hauttöne wirken hier im Vergleich am natürlichsten, manchmal wirken die Farben beim iPhone 6 gegenüber dem Smartphone von Samsung etwas flau. Dort sind sind sie dafür teilweise zu kontrastreich. Dicht dahinter folgen das Xperia Z3 und das LG G3. Mit etwas Abstand folgen das One M8 und das Lumia 930. Das Schlusslicht bildet das Moto X, wenn es darum geht, natürliche Aufnahmen zu liefern. Wer jedoch auf bearbeitete Fotos und Filter-Effekte steht, wird auch mit dem neuen Motorola seine Freude haben.

Wenn Ihr Euch die Bilder in voller Auflösung und mit allen Details anschauen wollt, dann findet Ihr sie in unserer Dropbox.

Mitarbeit: Katrin Saalfrank

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