Libratone Zipp 2 & Zipp Mini 2 im Test: 360-Grad-Sound und Sprachsteuerung

Libratone Zipp 2 und Zipp Mini 2 in türkis und rot
Libratone Zipp 2 und Zipp 2 Mini (© 2018 CURVED )
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Der dänische Audiospezialist Libratone ist bekannt für sein lebhaftes Wohlfühl-Design und sucht auch mit seinem neuesten Produkt die perfekte Harmonie zwischen Form und Funktionalität: Ob dem smarten WLAN-Bluetooth-Lautsprecher Zipp 2 und der Miniatur davon, dem Zipp Mini 2, das dank 360-Grad-Sound und Amazons Alexa-Sprachassistenz gelingt, klärt unser Test.

Der zylinderförmige Zipp 2 ist – egal ob in knallrot, türkis, schwarz oder grau – auf jeden Fall ein formvollendeter Hingucker. Dennoch passt er mit seiner Höhe von 26 Zentimeter und einem Durchmesser von 12 Zentimetern gut in jedes Wohnzimmer. Von hier kann man den eineinhalb Kilo leichten Lautsprecher an der praktischen schwarzen Leder-Tragelasche problemlos in jedem anderen Raum tragen. Wer Libratone-Produkte kennt, weiß, dass der Audiospezialist aus Kopenhagen gerne kleine, verspielte Störer ins Design integriert: In diesem Fall ist es der namensgebende Zipp. Der silberne Kunststoff-Reißverschluss bietet die Möglichkeit, die farbenfrohe Textilverkleidung auf Wunsch irgendwann mal auszutauschen, auch wenn sie augenscheinlich fest mit dem Deckel verbunden scheint. In erster Linie handelt es sich hier aber um ein optisches Highlight, welches auch die Miniatur nicht vermissen lässt: Der Zipp Mini 2 unterscheidet sich vom Design lediglich durch einen schmaleren Körper und dem abgerundeteren Deckel. Er wiegt 1,1 Kilogramm und ist etwas kleiner mit seinen 24,2 Zentimetern Höhe und dem Durchmesser von zehn Zentimeter deutlich schlanker.

Einfache Bedienung dank Touch-Oberfläche

Wie das Zipp-Vorgängermodell verfügen der Zipp 2 sowie die Mini-Ausführung über ein Touch-Bedienfeld: Während man beim Debüt nur die Nachtigall anklicken konnte und durch eine Wischbewegung im oder gegen den Uhrzeigersinn an der Lautstärke drehen oder Songs überspringen oder pausieren konnte, gibt es beim Nachfolger sechs Menüoptionen: Auf 12 Uhr kann man das Mikrofon ein- oder ausschalten – um zu verhindern, dass Alexa mithört. Rechts daneben befindet sich die Bluetooth-Taste für die Geräte-Verbindung. Über die Taste darunter kann man eine Raum-Korrektur vornehmen: Der Zipp 2 verspricht einen 360-Grad-Full-Room-Sound und richtet sich hier optimal auf Hindernisse auf seinem Schallweg ein. Das funktioniert im Test auch prima. Auf 6 Uhr befinden sich die Favoriten: Hier kann man mit einem Klick die Lieblings-Playlist oder einen Internetradiosender abspielen. Fünf Lieblinge lassen sich über die Libratone-App speichern. Unten rechts befindet sich der Befehl für den "Sound Space Link", über den sich mehrere Libratone-Speaker verbinden lassen. Mit der Taste oben links überprüft ihr, ob das Gerät auf dem neuesten Stand ist oder Updates fällig sind – die werden dann auch unkompliziert und fix heruntergeladen. Voraussetzung für alle Funktionen ist natürlich eine WLAN-Verbindung.

Die Kopplung funktioniert unkompliziert über Bluetooth. Ihr könnt Dienste auch über WLAN, AirPlay 2 oder Spotify Connect wiedergeben. Am besten lädt man sich zunächst die Libratone-App (kostenlos für Android oder iOS) runter. Wer gleich mehrere Libratone-Lautsprecher hat, kann bis zu zehn Geräte per Drag and Drop in der App miteinander verbinden und so den Sound beliebig potenzieren. Dafür müssen alle Lautsprecher mit dem WLAN verbunden sein. Das klappt über die Libratone-App oder über die SoundSpace-Link-Taste. Die blinkt dann auf allen im WLAN verfügbaren Libratone-Geräten, und ihr bestätigt die Kopplung durch einfaches Antippen. Das funktionierte im Test zunächst nur über mit dem iPhone verbundene Musikboxen, weil hier AirPlay zum Einsatz kommt. Unter Android gab es hier zunächst Probleme – die wurden aber inzwischen mit einem Firmware-Update von Libratone behoben. Solltet ihr weiterhin Schwierigkeiten haben, zwei Geräte mit einem Android-Phone gleichzeitig zu koppeln, checkt einfach mal, ob die Software auf beiden Zipps aktuell ist.

Die Alexa-Sprachsteuerung und viele Skills im Test

Was ziemlich gut funktioniert, ist die Alexa-Sprachsteuerung: Alexa, mach die Musik drei Punkte leiser, spiele dieses oder jenes, erzähl mir einen Witz, gib mir Wetter-, Nachrichten- oder Kalenderinfos durch und, und und – um nur einige Features von Amazons Sprachsteuerung aufzuzählen. Ich empfehle euch eine Party mit Zipp 2 und einigen der über 500 Skills, die Drittanbieter kostenlos über die Amazon-Alexa-App zur Verfügung stellen: Von Audio-Kochrezepten über Trinkspiele auf faden Feiern oder interaktive Hörbücher, Spiele und Rätsel für kleine und große Kids bis hin zu Fußball-Apps oder der Steuerung des smarten Zuhause gibt es viele Möglichkeiten. Darüber hinaus könnt ihr über die Alexa-App auch Routinen zum Aufwachen oder Einschlafen erstellen. Im Test hat das wunderbar funktioniert und ich persönlich habe mich so an den smarten Zipp 2 gewöhnt, dass ich mir ein Leben ohne ihn und Alexa nur noch schwer vorstellen kann.

Apropos Sprachsteuerung: Man kann über den Zipp 2 und seinen kleinen Bruder auch telefonieren. Im Test konnte ich meinen Gesprächspartner sehr gut verstehen und er mich auch – was will man mehr.

Zipp 2 und Zipp Mini 2
Der Zipp 2 und der Zipp Mini 2 in direkten Größen- und Optikvergleich. (© 2018 CURVED )

Das Wichtigste zum Schluss: Sound und Akkuleistung

Was nützt all der digitaler Firlefanz, wenn der Sound nicht stimmt? Mit dem Zipp 2 habt ihr nichts zu befürchten: Er klingt schön voll und klar, reicht für die satte Beschallung des Wohnzimmer definitiv aus. Am besten stellt ihr ihn auf den Boden, möglichst weit weg von Möbelstücken. Über die Touch-Fläche könnt ihr den Sound an die Räumlichkeiten anpassen und in der Libratone-App findet sich ein Equalizer für das individuelle Finetuning. Außerdem kann man bestimmen, ob man bei mehreren Geräten Multi-Sound wünscht oder einen rechten und linken Lautsprecher. Selbst für eine Haus-Party ist man mit dem Zipp 2 akustisch für mein Empfinden bestens aufgestellt. Für ganz große Vorhaben fehlt es dem Zylinder dann aber doch an Volumen: Das kann man aber einfach mit der Kopplung eines Zweit- oder Drittgerätes erhöhen. Der kleine Bruder, Zipp Mini 2, ist hier natürlich noch etwas schwacher auf der kleineren Brust und entfaltet seinen Sound daher besser in kleineren Räumen wie Schlafzimmer, Küche oder Bad.

Die Akkuleistung wird vom Hersteller auf bis zu zwölf Stunden beziffert. Im Test kamen die Zipps 2 nahezu an diese Angabe heran. Über die Libratone-App können Nutzer den Akkustand einsehen. Im Gerät sind außerdem ein USB-Anschluss und eine 3,5-Audio-Klinke verbaut.

Verfügbarkeit, Preis und Fazit

Solider 360-Grad-Full-Room-Sound, der mit bis zu zehn Libratone-Lautsprechern beliebig aufgedreht werden kann, sich über ein Touch-Feld super einfach bedienen lässt und dabei auch noch ein hochwertiger, ausdauernder wie stylischer Hingucker in den vier Wänden ist: Das sind die überzeugenden Hardware-Facts der neuen smarten Zipp-2-Serie von Libratone. Dafür würde ich persönlich allerdings keine rund 300 Euro ausgeben. Zusammen mit der Alexa-Erweiterung, über die sich der Lautsprecher per Sprachbefehl steuern und smart im Alltag einsetzen lässt, ist der Zipp 2 die Investition in meinen Ohren aber definitiv wert. Wer auf ein bisschen Volumen verzichten kann und dafür 50 Euro sparen möchte, bekommt den Zipp Mini 2 für aufgerundet 250 Euro. Neben den vier verfügbaren Farben soll es in Zukunft weitere Designs geben.

In diesem Artikel

Testwertung: Libratone ZIPP 2

Top
  • satter klarer Sound
  • Steuerung über Touch-Oberfläche
  • Alexa-Sprachsteuerung
  • 12h Akku
  • Überzug lässt sich austauschen
Flop
  • Preis
Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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