Logitech K600 im Test: Die Tastatur für TVs

Logitech TV K600
Logitech TV K600 (© 2018 CURVED )
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Mit Logitechs neuer Tastatur, der K600, sollt ihr nicht arbeiten, sondern am TV bequem durchs Internet surfen. Ob's klappt, erfahrt ihr im Test.

Früher war vielleicht nicht alles besser, dafür aber einfacher, denn früher, da brauchte man zum Fernsehen nur wenige: eine Flimmerkiste und eine Fernbedienung. ARD war auf der 1 gespeichert, ZDF auf der 2 und Prosieben auf der 7. Lief auf keinem der Sender etwas, zappte man mit den Kanaltasten durchs Programm. So leicht war das. Heutzutage können Nutzer mit fast jedem Fernseher auch online gehen und nicht nur Serien von Netflix und Co. streamen, sondern auch richtig im Internet surfen. Einzig eine normale Fernbedienung genügt den Ansprüchen dann nicht mehr. Mit der Tastatur K600 will Logitech die richtige Lösung parat haben.

Eine Tastatur zum Fernsehen

Die sieht auf den ersten Blick aus wie eine ganz normale, kabellose Bluetooth-Tastatur. Schaut ihr aber genau hin, stellt ihr fest, dass es auf der rechten Seite ein Touchpad gibt und auf der linken unter anderem je eine Taste für den Links- und Rechtsklick. Das hat seinen Grund, denn so könnt ihr die Tastatur mit den Händen links und rechts festhalten und immer noch bequem durch Menüs und über Webseiten navigieren. Das Touchpad unterstützt außerdem je nach Gerät und App Gesten. Das heißt, dass ihr etwa hoch und herunter scrollen könnt, wenn ihr mit zwei Fingern gleichzeitig darüber wischt oder per Tipp einen Klick auslöst.

Das kreisförmige Design das Touchpads ist übrigens kein Zufall. Interne Forschungen bei Logitech haben ergeben, dass Nutzer den Platz von rechteckigen Touchpads ohnehin selten ausnutzen. So spart man Platz und die Tastatur bleibt trotz der zusätzlichen Steuerelemente kompakt und leicht. Alternativ gibt es auch ein Acht-Wege-Steuerkreuz. Denn zwar funktionieren viele aktuelle Smart TVs mit der Logitech K600, aber nicht alle Apps sind auf ein Touchpad ausgelegt. Auf Samsung-Fernsehern betrifft das etwa die YouTube-App. Dafür könnt in anderen Apps, wie Netflix, Shortcuts auf der Tastatur benutzen, um schneller zu Serie eurer Wahl zu gelangen.

Der größte Vorteil dürfte aber die Tastatur an sich sein. Wie Logitech verrät, nutzen 35 Prozent der Haushalte allein in Deutschland einen smarten Fernseher. Und wer schon einmal das Vergnügen hatte, sein (natürlich) langes und sicheres Passwort für Amazon Prime, YouTube oder Netflix über die Fernbedienung an der Bildschirmtastatur einzugeben, wird die K600 in solchen Momenten zu schätzen wissen. Schließlich ist das Passwort mit einer echten Tastatur schnell eingetippt.

Mehrere Anwendungszwecke und einfache Einrichtung

Das ist aber auch der Knackpunkt der Tastatur. Denn wie oft kommt es schon vor, dass man sich an seinem Fernseher erneut bei einem Dienst anmelden muss? Dessen ist sich aber auch Logitech bewusst. Deswegen könnt ihr die K600 nicht nur mit dem TV sondern auch mit zwei anderen Geräten koppeln und per Tastendruck zwischen allen dreien hin und her wechseln. So ist es etwa denkbar, dass ihr die Tastatur, wenn sie gerade am TV nicht gebraucht wird, zum Arbeiten mit dem iPad verbindet – oder zum fixen Chatten mit dem Smartphone.

Logitech K600 neben einer Fernbedienung
Mit der Logitech K600 navigiert ihr schneller durch Menüs. Umschalten könnt ihr damit aber nicht. (© 2018 CURVED )

Auch mit einem PC oder Mac lässt sie sich verbinden. Dann könnt ihr auch das Touchpad als Mausersatz nutzen. Als Hauptastatur am Schreibtisch taugt die K600 aber nicht. Zwar bieten die Tasten einen guten Druckpunkt und klackern beim Tippen nicht zu laut. Sie sind für meinen Geschmack aber etwas zu klein geraten. Bei der gelegentlichen Nutzung auf der Couch mag man das aber verschmerzen.

Punkten kann die Tastatur darüber hinaus mit der einfachen Einrichtung. Ihr steckt einfach den mitgelieferten Bluetooth-Adapter ins TV-Gerät und ruft die Einrichtungswebseite von Logitech auf und schon seid ihr fertig. Das funktioniert ziemlich einfach – allerdings nur bei aktuellen Fernsehern von Samsung, Sony und LG, die aus dem Jahr 2016 stammen oder neuer sind. Außerdem soll die K600 eine lange Laufzeit von bis zu zwölf Monaten bieten. Um das zu überprüfen reichte unser Testzeitraum allerdings nicht aus. Etwas ärgerlich ist, das Logitech hier nicht auf einen Akku setzt, der sich per USB laden lässt. Stattdessen braucht ihr zwei AAA-Batterien.

Fazit

Die Logitech K600 ist definitv kein Must-Have fürs smarte Zuhause. Schließlich kommt es nicht alltäglich vor, dass man etwa das Passwort für eine TV-App oder ähnliches eingeben muss. Da ist auch mal der Griff zur Fernbedienung verschmerzbar. Erst, wenn ihr euren Fernseher wirklich regelmäßig zum Surfen nutzt, bietet die Tastatur einen echten Mehrwert. In dem Fall kostet euch das Plus an Komfort vor der Mattscheibe 79 Euro.

In diesem Artikel

Testwertung: Logitech K600

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