Runtastic Moment im Test: der heimliche Fitnesstracker

Runtastic Moment Classic mit Edelstahlgehäuse und Lederarmband.
Runtastic Moment Classic mit Edelstahlgehäuse und Lederarmband. (© 2015 CURVED )
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Ihr wollt einen Fitnesstracker, aber nicht auf eine herkömmliche Armbanduhr verzichten? Dann könnte die Runtastic Moment das passende Wearable für Euch sein. Ob sich die Investition in den dezenten Schrittzähler lohnt, erfahrt Ihr in unserem Test.

Nur wer genau hinschaut, entdeckt die zweite kleine Anzeige auf dem Zifferblatt der Runtastic Moment. Der Zeiger bewegt sich im Laufe des Tages von Null auf 100 Prozent, je nachdem, wie nahe Ihr Eurem Tagesziel an Schritten kommt. Von diesem kleinen Detail abgesehen verrät nichts an der Armbanduhr, dass sie Schritte zählt. Nachfragen oder blöde Kommentare von Freunden und der Familie, wie bei anderen Wearables wie dem Jawbone Up Move, bleiben garantiert aus.

Ein Baustein im Runtastic-Kosmos

Die Runtastic Moment ist allerdings keine herkömmliche Uhr, sondern steht per Bluetooth mit der App "Runtastic Me" auf Eurem Smartphone in Verbindung. Dort seht Ihr nicht nur die genaue aktuelle Schrittzahl, sondern auch die aktiven Minuten sowie die anhand Eurer Größe berechnete zurückgelegte Strecke und die auf Basis Eures Alters, Geschlechts und Gewichts sowie der Menge der Bewegung verbrannten Kalorien. Das Ganze ist übersichtlich gestaltet, Ihr könnt Euch die Daten jeweils auch im Tagesverlauf anschauen. Den Schlaf überwacht und analysiert Fitnesstracker-Uhr und App ebenfalls, man muss den Schlafmodus nur über den Knopf an der Seite des Gehäuses ein- und wieder ausschalten.

Soweit ist Runtastic Me eine kleine App, die ihren Zweck gut erfüllt. Aber eine Sache nervt mich gewaltig: Sie schaltet eigenständig - ohne mich zu fragen - Bluetooth auf meinem Smartphone ein. Ich gehöre aber zu den Leuten, die Bluetooth nur anschalten, wenn sie es brauchen und synchronisiere die Daten von meinem Fitnesstracker auch nicht rund um die Uhr, sondern nur in unregelmäßigen Abständen. Sodass ich mich über die zwangsweise Belastung für den Akku wirklich ärgere.

Solltet Ihr bereits eine andere App von Runtastic nutzen, so ergänzt die Moment Euer Profil mit den gesammelten Daten. Im Gegenzug könnt Ihr in der Runtastic Me-App aber auch einsehen, wann Ihr über eine andere Anwendung eine Fahrrad-Tour, eine Jogging-Runde oder ein Workout protokolliert habt.

Nicht zu vergessen: Die Runtastic Moment kann Euch auch auf Benachrichtigungen hinweisen, die auf Eurem Smartphone eingehen. In den Einstellungen der App und von Android auf dem Smartphone legt Ihr fest, welche Apps die Uhr zum Vibrieren bringen dürfen. Mir hilft das aber nicht wirklich weiter, denn ich muss trotzdem einen Blick auf mein Smartphone werfen, um zu schauen, ob es wichtig ist oder nicht. In diesem Punkt ergibt eine richtige Smartwatch mit mehr Informationen auf dem Display mehr Sinn. Besser gefällt mir da schon die Möglichkeit, in der App einen Wecker zu stellen und mich zum angegeben Zeitpunkt von dezenten Vibrationen am Handgelenk wecken zu lassen.

Ein massive Armbanduhr

Die von mir getestete Runtastic Moment Classic verfügt über ein wuchtiges Edelstahlgehäuse sowie ein Lederarmband. Mir kommt sie sogar klobiger als die Huawei Watch vor - obwohl weniger Technik in das Gehäuse passen muss. Mir persönlich ist die Moment Classic zu schwer. Doch wer auf markante Armbanduhren steht, wird seine Freude an ihr haben.

Für den Wechsel der Batterie müsst Ihr das Gehäuse der Runtastic Moment mit dem beiliegenden Schraubenzieher öffnen. Wenn die vier kleinen Schrauben entfernt sind, könnt ihr die Knopfzelle austauschen. Das ist zwar aufwändig, lässt die Uhr aber edler wirken und soll zum Glück nur alle fünf bis sechs Monate notwendig sein.

Anders als manch anderer Fitnesstracker zählt die Runtastic Moment nur die gegangenen Schritte und lässt sich zum Beispiel beim Fahrradfahren keine Schritte unterjubeln. Ihre Ergebnisse liegen dabei maximal um fünf Prozent neben meinen selbst gezählten Schritten und gleichen sich mit der Zeit aus, sodass am Ende ein ziemlich zuverlässiges Ergebnis steht.

Für jeden Geschmack das passende Modell

Die Runtastic Moment gibt es in vier Varianten, die funktional identisch sind, sich aber durch die verwendeten Materialien unterscheiden. Zum Test hatten wir die 199 Euro teure Runtastic Moment Classic in der Redaktion, die über ein Edelstahlgehäuse und Lederarmband verfügt. Bei der ebenfalls 199 Euro teuren Runtastic Moment Elite sieht das Lederarmband moderner aus. Zudem gibt es das Edelstahlgehäuse nur in einer Farbe - und nicht wie bei der Classic in Silber, Gold und Rosé. 129 Euro kosten die Runtastic Moment Fun und Basic mit Aluminiumgehäuse und Silikonarmband. Während es die Fun in Rosa, Blau, Lila und Hellbraun gibt, könnt Ihr bei der etwas größeren Runtastic Moment Basic zwischen Beige und Schwarz wählen.

Falls man seine Schritte zählen will, aber nicht auf die sofort erkennbaren Fitnesstracker steht, dann ist die Runtastic Moment auf jeden Fall ein Option. Sie wäre aber nicht meine erste Wahl. Die Withings Activité wirkt als Fitnesstracker-Uhr eleganter als die Runtastic Moment Classic, kostet aber leider auch doppelt so viel - außer man greift zur Kunststoff-Variante Activité Pop.

In diesem Artikel

Testwertung: Runtastic Moment Classic

Top
  • Langlebige Knopfzelle statt Akku
  • Sieht aus wie eine Uhr, nicht wie ein Fitnesstracker
  • Armbänder auswechselbar
Flop
  • App aktiviert ungefragt Bluetooth
  • wirkt klobig und schwer
  • manueller Schlafmodus
Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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