Tractive im Test: Hunde und Katzen mit dem Smartphone orten

Tractive
Tractive (© 2015 CURVED )
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Wo hat sich die Katze eigentlich vergangene Nacht herumgetrieben? Und was macht der Hund, wenn Herrchen und Frauchen nicht zu Hause sind? Antworten auf diese Fragen liefert das GPS-Gadget Tractive.

Wenn die lieben Kleinen das erste Mal alleine unterwegs sind, macht man sich schon Sorgen. Das gilt nicht nur für Eltern und Kinder, sondern auch für Haustiere sowie deren Herrchen und Frauchen. Unsere Fotografin ist keine Helikopter-Mutter, sondern hat sich einen neuen Kater zulegt: Salomon. Der sollte auch Draußen herumstreunen können, aber etwas Sorge, dass er verloren geht, machte sich Katrin schon. Deswegen hat sie sich Tractive zugelegt.

Katze mit GPS und Taschenlampe am Hals

Dabei handelt es sich um einen 51 x 41 x 15 Millimeter großen Kasten mit integriertem GPS, der 35 Gramm wiegt und als Clip am Halsband von Hund oder Katze befestigt wird. Beim Test-Kater Salomon, der rund 5,5 Kilogramm auf die Waage bringt, wirkte das Gadget groß, war aber nicht zu schwer. Der Kater ließ sich Halsband und GPS-Tracker problemlos anlegen - was aber natürlich nicht für jede Katze gilt - und schien bei seinen Ausflügen keine Probleme mit dem Gadget zu haben. Die Halterung ist bombenfest und Sorgen muss man sich nicht machen, dass die Technik unterwegs verloren geht.

Das Gehäuse des Tractive ist wasserdicht -  wobei Katzen ja nur selten Baden gehen. Aber für eine Hamburger Katze empfiehlt es sich bei permanent "erhöhter Luftfeuchtigkeit" aka Dauerregen, dass das Gadget auch gegen Spritzwasser geschützt ist. Und da der GPS-Tracker beim Essen und Trinken schnell im Napf hängt und ja auch das Gras mal nass sein kann, schadet das robuste Gehäuse nicht. Test-Kater Salomon wurde das Halsband mit Tractive zu Hause wieder abgenommen. Nach ein paar Tagen hatte er sogar verstanden, dass er es braucht, um raus zu dürfen.

Herrchen und Frauchen sind per App immer bestens informiert

Der Tractive ist in das Mobilfunknetz eingebunden und überträgt so seine Daten live auf Euer Smartphone. Hierfür stehen Apps für Android und iOS bereit und zeigen Euch nicht nur im Live-Tracking an, wo sich Euer Haustier gerade befindet. Neben der Echtzeit-Ortung zeichnet die App auch die Wege der vergangenen 24 Stunden auf. Gut gemacht: Ihr könnt eine sogenannte "Safe Zone" definieren. Sobald der GPS-Tracker und damit Euer Haustier diese verlässt, schlägt Euer Smartphone Alarm. In der Hotspot-Ansicht seht Ihr die Lieblingsorte der Vierbeiner. Habt Ihr mehr als eine Katze oder einen Hund, ist auch das kein Problem, denn Ihr könnt Profile für mehrere Tiere anlegen und auch mehr als einen GPS-Tracker mit der App verknüpfen.

Kein Halsband für die Ewigkeit

Nach etwa einem Monat hat Salomon das Vertrauen seines Frauchens und darf auch ohne Tractive vor die Tür, weil er zwar viel unterwegs war, aber immer wieder den Weg nach Hause gefunden hat. Nur einmal holte unsere Fotografin ihn aus dem Hinterhof eines Pizza-Dienstes ab, da er einer großen Straße sehr nahe gekommen war. In der Dunkelheit erwies sich die LED-Leuchte des Tractive als sehr praktisch. Hätte das nicht geholfen, hätte sich das Gadget auch per Signalton bemerkbar machen können. Das ist beides für die Katze nicht unbedingt angenehm, hilft aber sehr beim Finden von Vierbeinern.

Der Akku des Tractive hält etwa zwei bis drei Tage, was angesichts der Tatsache, dass das Gadget dauerhaft eine GPS-Ortung durchführt und per Mobilfunknetz mit der App auf Eurem Smartphone in Verbindung steht, gar nicht so schlecht ist. Allerdings ist das Ganze kein günstiger Spaß. Die unverbindliche Preisempfehlung für Tractive liegt bei 100 Euro, im Handel bekommt Ihr das Gadget schon für rund 80 Euro. Allerdings kommen für die monatliche Nutzung weitere Kosten hinzu, die der Hersteller mit der GPS-Nutzung und vor allem der Einbindung ins Mobilfunknetz begründet. Das Standard-Abo kostet 4,99 im Monat, wobei es auch eine teurere Premium-Version mit weiteren Funktionen gibt - und wer gleich für ein ganzes Jahr zahlt, kommt auf eine geringe Monatsgebühr.

Der Tractive veranschaulicht sehr gut, in welchem großen Radius eine Katze in der Großstadt - und natürlich auch andere Haustiere - unterwegs sind. Vor allem bei neuen Tieren sorgt der GPS-Tracker für ein sicheres Gefühl, da man so gut wie keine Angst mehr hat, dass Katze oder Hund verloren gehen. Größere Hunde sollten völlig unbeeindruckt sein, kleineren Tieren dürfte der Kasten etwas zu groß sein.

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