Under Armour HealthBox im Test: Das smarte Fitness-Trio

Under Armour Healthbox
Under Armour Healthbox (© 2016 CURVED )
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Fitnesstracker, Waage und Pulsgurt: HTC und Under Armour haben mit der HealthBox ein Technik-Paket zusammengestellt, das nicht nur Schritte zählt, sondern auch unbestechlich Körperdaten erfasst und Euch so beim Training unterstützen soll. Jan hat sich für Euch bewegt und auf die Waage gestellt.

Die Record-App von Under Armour installieren, persönliche Daten eingeben, per Bluetooth mit den Wearables verbinden und ggf. ihre Einstellungen anpassen: Die Einrichtung der HealthBox klappt ohne Probleme und erfordert keine besonderen Kenntnisse.

Das Wearable: UA Band

Das UA Band sitzt bequem am Handgelenk und lässt sich problemlos in der Größe verstellen. Für besonders schmale Handgelenke liegt noch ein kürzeres Armband in der Packung. Was mir gleich negativ an dem Fitnesstracker auffiel, war das schmale Display im Querformat, dessen Inhalt sich nicht in einer bequemen Handhaltung ablesen lässt. Zudem ist die Anzeige bei Sonnenlicht so gut wie nicht zu erkennen, da hilft es nur Schatten zu suchen oder selber zu machen.

Davon abgesehen erfüllt es seine Aufgabe sehr gut: Es zählt Schritte, lässt Euch Musik auf Eurem Smartphone steuern, misst bei Bedarf – und nicht wie zum Beispiel der Fitbit Charge HR dauerhaft – den Puls. Natürlich könnt Ihr auch sportliche Aktivitäten protokollieren, müsst die Zeitmessung aber manuell starten und beenden. Ich habe das häufig vergessen, da ich von anderen Wearables verwöhnt bin, die Aktivitäten automatisch tracken. Das schafft das UA Band nur beim Schlaf, das aber ziemlich genau.

Die Bedienung des UA Band ist ungewohnt. Sie funktioniert über Berührungen des Armband. So wischt Ihr über das Display oder müsst auf dem schmalen Feld das richtige Symbol treffen, um zum Beispiel eine Sportart auszuwählen. Die Taste an der Seite dient nur zum aus- und einschalten des Fitnesstrackers und Ihr müsst sie auch drücken, wenn Ihr die Uhrzeit wissen wollt. Die zeigt das Wearable nicht automatisch an, wenn Ihr den Arm hebt. Nach fünf Tagen war der Akku noch zu rund 10 Prozent gefüllt. Das hätte vielleicht noch für den nächsten Tag gereicht, war mir aber zu knapp, so dass ich das UA Band wieder aufgeladen habe.

Die Waage: UA Scale

Die UA Scale aus der HealthBox ist, wie es sich für eine Waage gehört, schwer, sieht aber deutlich futuristischer aus, als das was sonst so in Badezimmern an Gewichtsmessern herumsteht. Beim morgendlichen Wiegen gibt es keine Ausreden mehr, denn die UA Scale überträgt die Messdaten – Gewicht und Körperfettanteil – per WLAN direkt auf Euer Nutzerkonto bei Under Armour und von dort oder auch direkt per Bluetooth auf Euer Smartphone.

Leben in Eurem Haushalt mehrere Personen, die sich wiegen wollen, müsst Ihr Euch keine Sorge um Euer Idealgewicht machen, denn die UA Scale erkennt bis zu acht verschiedene Personen und fordert bei einem neuen Nutzer dazu auf ein weiteres Profil einzurichten – und trägt die Daten nicht einfach in Euer Profil ein. Sollte die Waage trotzdem mal falsch liegen, kann jeder Nutzer sein Profil manuell, bzw. mit den Füßen um genau zu sein, auswählen. Das einzig irritierende an der Waage ist, dass sie sich weigerte mein Gewicht in Kilogram anzuzeigen. Obwohl ich es in App anders eingestellt hatte, begrüßten mich jeden Morgen amerikanische Pfund und da ist die Zahl gleich doppelt so groß.

Der Plus-Brustgurt: UA Heart Rate

Der Brustgurt aus der HealthBox von Under Armour erfüllt seine Aufgabe – genau wie eigentlich jedes andere Modell. Mit den gleichen vor und Nachteilen: Genaue Messung, aber trotz aller Verbesserungen noch nicht bequem zu tragen.

UA Heart: Der Pulsgurt aus der Under Armour HealthBox.
UA Heart: Der Pulsgurt aus der Under Armour HealthBox. (© 2016 CURVED )

Die App: UA Record

Zur HealtBox hat Under Armour natürlich auch eine passende App entwickelt, die deutlich macht, dass das gesamte Set für Sportler gedacht ist, die sich viel bewegen wollen, und nicht für Menschen, die nur mal wissen wollen, wie viele Schritte sie am Tag laufen und die Zahl evtl. erhöhen wollen. Auf der Startseite präsentiert Euch UA Record, wie die App heißt, jeden Tag die harten Fakten: Wie lange habt Ihr geschlafen, wie viele Minuten habt ihr mit Sport verbracht, wie viele Schritte seid ihr gegangen und auch die Kalorien der aufgenommenen Nahrung könnt Ihr über MyFitnessPal erfassen. Ich bin dafür aber zu faul und musste feststellen, dass es selbst als Amateur-Sportler sehr anspruchsvoll ist alle Ziele jeden Tag zu erreichen. Schritte oder Sportzeit sind einzeln kaum ein Problem, aber beide gleichzeitig gestaltet sich schwer, da zum Beispiel Radfahren nicht wie bei anderen Fitnesstrackern in Schritte umgerechnet wird.

Die gesammelten Daten bereitet UA Record übersichtlich und trotzdem detailliert auf und lässt Euch so Fortschritte erkennen – sofern welche vorhanden sind. In der App könnt Ihr anderen Nutzern folgen – wobei Under Armour den ehemaligen Wrestler und Schauspieler Dwayne "The Johnson" und die Surferin Brianna Cope als Promi-Aushängeschilder verpflichtet hat – und ihnen Herausforderungen stellen oder ihre annehmen und Euch so mit ihnen messen.

UA Record funktioniert nicht nur mit den Gadgets von Under Armour und HTC, sondern ist auch offen für anderen Datenquellen, bzw. Daten anderer Wearables. So könnt Ihr sie zum Beispiel mit Google Fit, Jawbone, Fitbit und vielen weiteren bekannten Fitness- und Wearable-Apps verknüpfen.

Das Fazit: Für alle, die es ernst meinen

Die HealthBox von Under Armour und HTC ist ein schönes Set, dass alle sinnvoll unterstützen kann, die es beim Sport ernst meinen. Für alle, die nur ihre Schritte zählen wollen, gibt es günstigere Alternativen. Die eine oder andere Verbesserung sollte Under Armour noch vornehmen und könnte zum Beispiel über Software-Updates die Waage Kilogramm anzeigen und das UA Band Aktivitäten automatisch erkennen lassen.

Die Under Armour HealhtBox ist als komplettes Set wieder ab September erhältlich und kostet 449 Euro. Das UA Band ist zudem auch einzeln erhältlich und mit 199 Euro für seinen Funktionsumfang ein vergleichsweise teures Wearable. Der Brustgurt zur Pulsmessung kostet einzeln 89 Euro und die Waage gibt es nicht einzeln zu kaufen, sondern nur als Teil der HealtBox.

In diesem Artikel

Testwertung: UA Band

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  • Schicke und praktische Unterstützung beim Training
Flop
  • Display beim UA Band im Querformat
  • Waage zeigt nur amerikanische Pfund an
Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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